Marhaban, willkommen in Tschad, im Herzen von Nordafrika!
Im Tschad gab es einst einflussreiche Königreiche, die durch den Transsahara-Handel reich wurden. Noch früher zogen Jägervölker durch den Tschad und hinterliessen rätselhafte Felsmalereien. Was sie bedeuten? Komm mit in den Tschad und finde es heraus!
Lage und Landschaften
Tschad ist das fünftgrößte Land in Afrika, und das größte Binnenland des Kontinents. Tschad erstreckt sich von Nordafrika bis ins Zentrum des Kontinents. Da Tschad keinen Zugang zum Meer besitzt nennt man es Binnenland. Tschad ist von sechs Ländern umgeben. Im Norden liegt Libyen, im Osten Sudan und im Süden die Zentralafrikanische Republik. Im Westen hat das Land drei Nachbarn: Kamerun, Niger und Nigeria.
Zum Vergleich: Das Land ist fast viermal so groß wie Deutschland.
Die Landschaften
Tschad ist geographisch ein besonderes Land. Es erstreckt sich über drei verschiedene Klimazonen und besitzt drei verschiedene Landschaften: Wüste, Sahelzone und Feuchtsavannen.
Die Wüste Sahara
Der Norden ist von der Sahara bedeckt. Es regnet kaum, Wasser findet sich fast nur in den Oasen im Norden und im Seengebiet von Ouinanga im Nordosten. Die Sahara im Tschad wird vom Tibesti durchzogen, dem höchsten Gebirge der Sahara. Der Emi Koussi ist mit 3 415 Metern der höchste Gipfel des Tibesti. Das Hochgebirge gehört zu den abgeschiedensten Regionen der Erde.
Das Ennedi-Gebirge liegt im Nordosten des Tschad. Es handelt sich um ein Massiv aus Sedimenten des Urozeans. In dieser urzeitlichen Landschaft haben sich durch die Verwitterung außergewöhnliche Formen herausgebildet wie Türme, Pilze, Pfeiler, Brücken und Bögen.
In der bekannten Archei-Schlucht befindet sich eine permanente Wasserstelle, zu der Nomaden ihre Kamele zum Tränken bringen. Tausende Felszeichnungen, die Nomaden vor 7 000 bis 2000 Jahren angefertigt haben, zeugen von der einst fruchtbaren Welt der Sahara. Relikt aus dieser Zeit sind westafrikanische Krokodile, deren Vorfahren vor Jahrtausenden hier eingewandert sind. In den Seen der Schlucht kannst du die scheuen Sahara-Krokodile beobachten.
Die Sahelzone
In der Mitte des Landes geht die Wüste in die Sahelzone über. Fast die Hälfte des Landes ist von Wüste und Trockensavanne geprägt.
Die Sahelzone ist ein regenarmes Gebiet, Wasser ist knapp und wird meist aus tiefen Brunnen bezogen. Hier wachsen Dornbüsche, Sträucher und Gräser, die jedoch während der Trockenzeit verdorren. Durch übermäßige Weidewirtschaft breitet sich in der Sahelzone immer mehr Halbwüste aus. Wichtigster Baum ist die Schirmakazie, die als Futterlieferant für Weidetiere dient.
Der Südwesten des Tschad ist von der Schwemmlandebene der beiden größten Flüsse Chari und Logone geprägt. Hier findet sich der fruchtbarste Teil des Landes. Die Flussufer sind gesäumt mit Galeriewäldern.
Die Savannen
Im Süden des Tschad erstreckt sich eine üppige Savannenlandschaft mit einer reichen Tierwelt. Sogar Elefanten durchstreifen den Süden. Die hier wachsenden Wälder bedecken etwa 10 Prozent des Landes.
Wirf einen Blick auf die buntgestreifte Flagge von Tschad ganz oben: Die Landschaften spiegeln sich in den Farben wieder. Der blaue Streifen symbolisiert den südlichen Teil des Landes und den blauen Himmel, der für Hoffnung steht. Der gelbe Streifen symbolisiert die Wüste und die Sonne. Der rote Streifen stellt die Bevölkerung von Tschad dar und ihre Bereitschaft, sich für ihr Land zu opfern.
Die Gewässer
Der Tschad gilt als ein wasserarmes Land. Das Land ist im Norden von Wüste bedeckt, die in die Sahelregion übergeht. Nur im Süden und Südwesten durchziehen Flüsse das Land, und im Südwesten spendet der Tschadsee Wasser und Nahrung.
Der Tschadsee
Das Land ist nach dem riesigen Tschadsee benannt. Der See liegt am südlichen Rand der Sahara und hatte seit den Frühzeiten eine große Bedeutung für die Völker der Wüste. Der See wird nur durch den Chari und Logoni gespeist, er ist das größte Binnengewässer Westafrikas. Eine Besonderheit stellt das riesige Becken des Tschadsees dar. Das Tschadseebecken nimmt insgesamt 90 Prozent der Landesfläche ein und beinahe der gesamte Niederschlag der Region fließt am Ende in den Tschadsee.
Der Tschadsee besitzt keine Quelle und keinen Abfluss, deshalb nennt man ihn Binnensee. Ständig verändert er seine Größe und seine Ufer, je nachdem, ob es viel oder wenig regnet. Der See ist an seinen tiefsten Stellen nur etwa zwei Meter tief. Durch häufige Dürren ist er in den letzten Jahrzehnten stark geschrumpft. Dennoch leben sehr viele Fische darin. Etwa 200 verschiedene Fischarten hat man zuletzt gezählt. Die Ufer werden von Nilkrokodilen, Flusspferden, Schlangen und Meerkatzen bevölkert.
Klima: Im Sommer steht das Land unter dem Einfluss des Westafrikanischen Monsuns, in den Wintermonaten fegt der Passatwind Harmattan durch das Land. Im Süden herrscht ein nahezu tropisches, wechselfeuchtes Klima mit bis über 1100 mm Niederschlag, im Norden herrscht Wüstenklima mit großen täglichen Temperaturunterschieden. Niederschläge sind sehr selten, im Jahr gibt es kaum mehr als 20 bis 40 mm Niederschlag.
Die Hauptstadt
N'Djamena, die Hauptstadt des Tschad, liegt im fruchtbaren Südwesten des Landes, nicht weit vom Tschadsee entfernt. Sie befindet sich direkt an der Grenze zu Kamerun. Sie wurde am Ostufer des Flusses Chari erbaut, diente als Fort und wurde etwa 1900 zur Hauptstadt von Tschad.