N’Djamena – die Hauptstadt von Tschad
N'Djamena (sprich Indschamena) liegt im Südwesten des Landes, am Zusammenfluss des Schari und Logone. Die Hauptstadt befindet sich nahe an der Grenze zu Kamerun, nicht weit vom Tschad-See entfernt. Gegründet wurde die Stadt zu Beginn der französischen Kolonialherrschaft unter dem Namen Fort Lamy. Es diente als Fort und später als Verwaltungssitz der französischen Kolonialmacht. Bald entwickelte sich das Fort aufgrund seiner günstigen Verkehrslage zu einer modernen Stadt.
Im Stadtkern sieht man noch heute die kolonialen Bauten. Daneben sind moderne Hochhäuser errichtet worden mit luxuriösen Hotels und Banken. In Einkaufszentren sind alle Luxuswaren des Westens erhältlich. Aber leisten können sich diese nur die wenigsten. Bekannt ist der große Tiermarkt der Stadt, auf dem Kamele, Pferde, Schafe und Ziegen verkauft werden. Esel sind die wichtigsten Nutztiere. N‘Djamena liegt im Zentrum von Baumwollanbaugebieten, großen Viehzuchtfarmen und Fischereigebieten. Sie ist daher ein wichtiger Marktstandort. Die Stadt ist Sitz zahlreicher Finanz- und Leichtindustrieunternehmen.
Die zahlreichen Moscheen und katholischen Kirchen in der Stadt zeugen von der langen Fremdherrschaft durch islamische und später europäische Mächte. An den Rändern haben sich Slums gebildet. Heute leben über 1,5 Millionen Menschen in der Stadt.
N'Djamena besitzt ein Nationalmuseum, siehe Foto oben links, in dem Überreste des alten Sao-Volkes ausgestellt sind. Die beiden einzigen Universitäten des Landes befinden sich ebenfalls hier. Die Universität von N‘Djamena wurde 1971 in der Stadt gegründet. Dem nationalen Institut für Humanwissenschaften ist das Nationalmuseum angegliedert, das für seine reichen Sammlungen von Paläontologie, Prähistorie und Ethnografie bekannt ist. Öffentliche Verkehrsmittel wie U-Bahnen gibt es nicht. Die meisten sind mit Kleinbussen oder Rollern unterwegs. Bei N'Djamena liegt der internationale Flughafen.