Ostafrika ist bekannt für seine weiten Savannen und seine riesigen Vulkangebiete. Die Savannen erstrecken sich von Kenia über Tansania bis hinunter ins südliche Afrika. Jahr für Jahr durchziehen große Wildtierherden die Savannen auf der Suche nach frischem Gras. Auch Giraffen, Elefanten, Gnus, Löwen und andere Wildtiere kann man hier in freier Wildbahn beobachten. Außerdem leben in den Bergregenwäldern die seltenen Berggorillas. So sieht die Küste von Ostafrika vom Flieger aus dem Buschpilotenspiel aus.
Buschpiloten orientieren sich wie Zugvögel an auffälligen landschaftlichen Merkmalen wie Flüssen, großen Seen und hohen Bergen. In Ostafrika ist der Nil der größte Strom. Deshalb fliegen wir den Nil flussaufwärts bis zu seinen Quellen in Burundi, Ruanda und Tansania. Dabei erkunden wir die wunderschönen Savannen mit ihren grün-gelben, weiten Grasflächen.
Die Savanne
Ein Flug über die Savanne ist ein unvergleichliches Erlebnis. Grasland, soweit das Auge reicht, nur vereinzelt siehst du Büsche und Bäume. Die Natur hat sie nach einem bestimmten Muster angeordnet. Warum sie das gemacht hat, ist ihr Geheimnis. Die Savanne wird bestimmt von einer Regen- und einer Trockenzeit. Die Regenzeit bestimmt über die Art der Savanne. Wenn die Regenzeit sieben bis neun Monate dauert, spricht man von einer Feuchtsavannen, bei fünf bis sechs Monaten Regenzeit von einer Trockensavanne. Dann wird noch zwischen Steppen oder Dornsavannen unterschieden. Hier regnet es nur selten. Auf der Karte rechts siehst du, dass rechts und links vom Äquator die Regenwaldgebiete (dunkelgrün) liegen. Hier regnet es fast täglich. Je weiter die Gebiete weg vom Äquator entfernt sind, desto seltener regnet es und um so trockener sind sie. Die mittelgrünen Gebiete auf der Karte sind die Baumsavannen, die hellgrünen Gebiete werden Grassavannen genannt.
Feuer in der Savanne
Seit Millionen von Jahren kennt das Ökosystem in der Savanne den Wechsel aus Feuern und Wachstumsphasen. In den trockenen Regionen der afrikanischen Savanne verrottet das Gras nur sehr langsam. Heftige Blitze setzen Büsche und Bäume in Brand. Die Feuer beseitigen es schnell und die Asche düngt den Boden. Während Wälder weit über 100 Jahre brauchen, um sich von großen Feuern zu erholen, geschieht dies in der Savanne binnen weniger Wochen. Auch setzen diese Feuer deutlich weniger CO2 frei, da Gras viel weniger des Treibhausgases speichern kann als Bäume. Klima- und gesundheitsschädlich sind sie natürlich trotzdem. Beide Effekte verringern die Humusvorräte im Boden und erhöhen die Kohlendioxidkonzentration in der Atmosphäre. Die Feuer in der Savanne werden allerdings immer seltener. Im Zeitraum von 1998 bis 2015 sind sie um etwa ein Viertel zurückgegangen. Besonders die Landwirtschaft ist hierfür verantwortlich, da Bauern mit allen Mitteln versuchen, neue Feuer oder eine Ausbreitung der Flammen zu verhindern.
Die Regenzeit ist die Wanderzeit der großen Tierherden
Wenn nach Monaten der Trockenzeit wieder Regen fällt, dann wird das Land innerhalb kurzer Zeit grün. Alle Pflanzen werden grün und blühen, die Bäume bekommen wieder Blätter. Für die Menschen beginnt die arbeitsreichste Zeit im Jahr. Die Felder werden bearbeitet, und es wird gesät. Gegen Ende der Regenzeit wird geerntet. Auch die Tiere in der Savanne haben sich an den Wechsel zwischen Trockenzeit und Regenzeit angepasst. Viele nehmen lange Wanderungen auf sich, um Wasser und fressbares Grün zu finden. Manche Tierarten legen zwischen Trocken- und Regenzeit zum Teil Hunderte von Kilometern zurück, wie zum Beispiel die Zebras, Gnus, Büffel und Antilopen. Sie ziehen in riesigen Herden durch die Savanne, immer im Uhrzeigersinn, dorthin wo fruchtbares Gras wächst.
Schon gewusst? Weite Gebiete der Savannen stehen heute unter Naturschutz, um den Lebensraum der Gnu-, Büffel und Zebraherden zu erhalten.
Tiere der Savanne
Die Savanne ist ein Paradies für große und kleine Tiere. Fleischfresser, Pflanzenfresser und Insektenfresser finden hier genug Nahrung. Für die Pflanzenfresser wie Gnus, Antilopen oder Zebras ist die Savanne gefährlich, denn es gibt kaum Verstecke. Löwen, Leoparden, Geparden und Hyänen können das Land kilometerweit überschauen. Deshalb leben die Pflanzenfresser in großen Herden, um sich vor den Raubtieren zu schützen. Während die anderen grasen, halten einige Tiere Wache und warnen die Herde, wenn sich ein Löwe oder Leopard nähert.
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Termitenhügel
Siehst du die schornsteinartigen Lehmhügel aufragen? Termiten haben sie gebaut, die kleinen Könige der Savanne. Die Insekten leben in großen Staaten und sind unverzichtbar für die Savanne.
Ihre Hügel bilden grüne Inseln, die während der Trockenzeit Nahrung und Feuchtigkeit für viele andere Savannentiere bereit halten. Sie vertilgen die abgestorbenen Pflanzen, so dass nichts verloren geht und Reste optimal verwertet werden. Die Termiten legen weiträumige unterirdische Tunnels an und belüften so den Boden.
Bäume und Pflanzen in der Savanne
Wichtige Baumarten der Savanne sind die Akazien. Allein Ostafrika weist über 60 verschiedene Arten von Akazienbäumen auf, von denen sechs nur in Tansania vorkommen. Sie sind damit endemisch. Akazien können sowohl als Bäume wie auch als Büsche gedeihen.
Elefanten lieben Baobabbäume
Baobabbäume sind die Wasserspeicher der Savanne. Sie können bis zu 100.000 Liter Wasser zu speichern. Der Baobabbaum hat zum Schutz gegen Wasserverlust einen weichholzigen, sehr dicken Stamm mit einem Umfang von teilweise mehr als 20 m. In einigen Gebieten findet man auch baumförmige Blattsukkulenten, zum Beispiel Aloe Gewächse.
Die majestätischen Baumriesen kannst du schon von weitem erkennen, denn manche werden 20 bis 25 Meter hoch. Während seiner Blütezeit lockt der Baobabbaum Flughunde an, die nachts seine üppigen Blüten bestäuben. Die reifen Früchte locken Elefanten an, die sich an ihm reiben, bis die Früchte vom Baum fallen. Seine länglichen Schotenfrüchte essen auch Menschen gerne. Frauen pressen daraus schmackhaften Saft oder stellen daraus Bonbons her. Während der Regenzeit kann der Baobabbaum hunderte von Litern Wasser in seinem Stamm speichern und hilft Tier und Mensch während der Trockenzeit zu überleben. Geier bauen ihre Nester gerne in seinen weit verzweigten Ästen. An der ostafrikanischen Küste stehen einige der ältesten Baobab Bäume, manche sind älter als 2000 Jahre.
Die längsten Flüsse und die tiefsten Seen
In Ostafrika kannst du den blauen und den weißen Nil entdecken. Die beiden Flüsse vereinen sich bei der Stadt Karthoum zum Nil, dem längsten Fluss unseres Planeten.
Das auffälligste Merkmal in Ostafrika sind die strahlend blauen, tiefen Seen im ostafrikanischen Grabenbruch. Woher das kommt? Vor 20 Millionen Jahren war Ostafrika durchzogen von heißen Vulkanen, die mit starken Eruptionen die Erdplatte zerrissen. Sie hinterliessen eine tiefe Narbe in der Erdkruste, die man heute den ostafrikanischen Grabenbruch nennt. Entlang den einstigen Bruchstellen entstanden hohe Berge und große Seen. Der größte See ist der Viktoriasee oben im Bild. Der ostafrikanische Graben reicht von Äthiopien bis Mosambik.
Schon gewusst? Für unsere Zugvögel ist der ostafrikanische Grabenbruch eine Art Autobahn in den Süden von Afrika.
Mehr über den ostafrikanischen Grabenbruch
Die höchsten Berge
Das Kilimandscharo-Massiv ist mit 5895 m Höhe über dem Meeresspiegel das höchste Bergmassiv Afrikas. Es besteht aus drei erloschenen Vulkanen. Der höchste Berg ist der Kibo, der Name bedeutet „der Helle“. Denn wie du auf dem Bild siehst, befinden sich auf seinem Gipfel noch Gletscher.
Die beiden anderen Gipfel links und rechts vom Kibo besitzen keine Gletscher mehr. Das Kilimandscharo-Massiv ist etwa zwei bis drei Millionen Jahre alt. Wann die Vulkane zuletzt ausgebrochen sind, ist unklar. Die einheimischen Völker berichten von einem Ausbruch im 17. Jahrhundert. Wissenschaftler denken, es ist schon mehr als 380 000 Jahre her. Heutzutage riecht man in der Nähe der Gipfel manchmal noch Schwefelgeruch. Das bedeutet, dass die Vulkane noch nicht erloschen sind.
Schon gewusst? Das größte Land in Ostafrika ist Tansania
Völker in Ostafrika
Hast du die Massai-Dörfer auf deinem Flug entdeckt? Die Massai leben in den Hochebenen und Savannen der Masai Mara. Die Massai sind bekannt für ihre roten Gewänder. Ihre Wandergebiete liegen zwischen Kenia und Tansania. Ihre Dörfer kannst du aus dem Flieger leicht erkennen, denn sie sind in einem Rund angelegt, und neben den eingezäunten Hütten befindet sich ein großer Kral für die Rinder.
Die Massai sind ein Hirtenvolk. Die Männer ziehen mit ihren Rinderherden dorthin, wo gerade frisches Gras wächst. Die Frauen bleiben in den Dörfern zurück und versorgen die kleinen Tiere. Schon von klein auf helfen auch die Kinder mit und holen Wasser oder hüten die Ziegen und Kälber.
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