Marhaba, bonjour, willkommen in Senegal, dem Dreiflussland am Atlantik!
Senegal besitzt wunderschöne Sandstrände zum Baden und Schnorcheln, die Windverhältnisse für Surfer sind erstklassig, und in den Städten hat sich eine tolle Musikszene entwickelt. Es gibt noch viel mehr zu entdecken in dem westafrikanischen Land! Zum Beispiel die Kür des schönsten Schafes!
Lage und Landschaften
Senegal liegt in Westafrika. Das Land ist umgeben von Mauretanien, Mali, Guinea und Guinea Bissau. Wie du auf der Karte oben sehen kannst, umschliesst Senegal das kleine Land Gambia, das am gleichnamigen Fluss Gambia liegt.
Die Atlantikküste im Westen
Die Küste Senegals ist 531 Kilometer lang. An der Küste treffen der kalte Kanarenstrom und der warme Äquatorialstrom aufeinander. Der Kanarenstrom dominiert in der Trockenzeit zwischen Dezember und April. Er kühlt die Wassertemperatur auf unter 20 °C. Die senegalesische Küste ist zu dieser Zeit eine Kaltwasserküste. In der Regenzeit zwischen Juni und November dominiert der warme Äquatorialstrom, der angenehme Wassertemperaturen von 27–28 °C beschert. Diese Unterschiede haben dazu geführt, dass die Küsten sehr fischreich und dabei sehr artenreich sind.
Info für Naturschutzfreunde: Mit mehr als 500 km Küstenlinie ist der Senegal vom Ansteigen der Meeresspiegel bedroht. Gleichzeitig wird diese bedrohliche Entwicklung durch den intensiven Abbau von Meeressand an den Stränden verstärkt, sodass heute manche Vororte Dakars immer wieder überschwemmt werden. Die Bevölkerung ist sich zwar der Tatsache des Klimawandels bewusst und dass er ihre Zukunft verändern wird. Doch nur wenige wissen über die Ursachen Bescheid.
Die Sahelzone im Norden
Der Norden von Senegal ist durch den Sahel geprägt. Die Landschaft ist flach und von Halbwüsten und Dornsavannen bedeckt. In der Steppe gedeihen vereinzelt Akazien und Baobabbäume. Hier sieht du fast kein grün, denn die Bäume sind während der Trockenzeit kahl.
Die sudanesische Zone
An die Sahelzone schliesst sich die sudanesische Zone an. In den Trockensavannen wachsen einzelne Baumgruppen und verschiedenartige Gräser. Ein typischer Baum, der in diesen Regionen wächst, ist der Baobab. Die Senegalesen nennen ihn auch „Baum des Lebens“. Ohne seine Fähigkeit, riesige Mengen an Wasser zu speichern, könnten sie in der Trockenzeit nicht überleben. Der Baobab gehört zu den Riesen unter den Bäumen. Er kann einen Umfang von bis zu 15 Metern erreichen. Und er kann bis zu 30 Meter hoch werden. Das ist ungefähr so hoch wie sechs Stockwerke übereinander! In seinem Stamm kann er bis zu 4.500 Liter speichern! Zum Vergleich: In eine Badewanne passen ungefähr 150 Liter. Deshalb ist er für die Menschen in Afrika zum Überleben so wichtig. In seinem Stamm und seinen Ästen leben unzählige Insekten, viele Vögel nisten in seiner Krone wie Webervögel und Sperlingspapageien.
Der Süden von Senegal
Je mehr man nach Süden kommt, Richtung der Grenze zu Guinea-Bissau, um so grüner wird es. Hier gibt es Feuchtsavannen und Wälder, es wachsen Palmen und Kapokbäume. In Küstennähe gedeihen Mangrovenwälder.
Im Südosten erheben sich die Hügel des Fouta Djalon Gebirgszuges. Hier befindet sich auch mit 582 Metern der Nepen Diakha, die höchste Erhebung des Landes.
Das Bassari-Land in Kédougou
Das Bassari-Land liegt im Südosten von Senegal. Es gilt seit 2012 als UNESCO-Welterbe. Es umfasst drei räumlich getrennte Gebiete: die Kulturlandschaften der Bassari, Fula und Bedik. Ihre Dörfer liegen zwischen dem Fluss Gambia und der Grenze mit Guinea. Die Bergländer von Kédougou sind schwer zugänglich. Daher hat sich hier eine Jahrhunderte alte Kultur und Lebensart erhalten, die im Einklang mit der Natur besteht. Die Landnutzung, die Siedlungen, die traditionelle Bauweise, die heiligen Wälder und Heiligtümer haben zusammen mit der traditionellen Bildung der Volksgruppen dazu beigetragen, dass die ursprüngliche Natur bewahrt wurde. Die hier lebenden Völker sind heute ein Lehrbeispiel für nachhaltigen Natur- und Umweltschutz. Die Bewohner haben dabei ihren ursprünglichen Glauben und alten Bräuche bewahrt.
Zum Vergleich: Mit fast 200.000 qkm Fläche ist Senegal halb so groß wie Deutschland.
Die Gewässer in Senegal
Vier Flüsse fliessen durch Senegal: der Senegal, Casamance, der Saloumfluss und der Gambia. Der Fluss Senegal trennt das Land im Norden von Mauretanien. Er mündet bei St. Louis in den Atlantik. Im Flusstal wird Landwirtschaft betrieben, hauptsächlich werden Reis und Gemüse angebaut. Der Casamancefluss verläuft durch den Süden des Landes. Durch den Rückstau des Meeres beginnt das Mündungsgebiet des Casamance zu versalzen. Daher versucht die Regierung, die Mangrovenwälder wieder aufzuforsten. Der Gambia-Fluss entspringt im Fouta Djalon Massiv, dem sogenannten "Wasserschloss" von Westafrika. Denn hier entspringen auch der Senegal und der Niger. Der Gambia fliesst in das benachbarte Land Gambia und mündet in einem breiten Delta in den Atlantik.
Der Saloumfluss verläuft nördlich von der Grenze zu Gambia. Es ist ein sehr fischreicher Fluss. Im Flusstal wachsen Mangrovenwälder. Wegen seiner landschaftliche Schönheit kommen zahlreiche Touristen in dieses Gebiet. Da es im Landesinneren sehr trocken ist, lebt die Mehrzahl der Senegalesen an den Küsten und Flüssen. Die Gebiete an den Flüssen sind fruchtbar, hier wachsen Hirse, Yams und Maniok. Viele Senegalesen leben vom Fischfang, denn die Küsten und Flüsse sind sehr fischreich. Der Süden von Senegal liegt am Übergang zu den Tropen. Deshalb wachsen hier Palmen und tropische Wälder.
Lac Retba oder der Rosa See
Eine Besonderheit Senegals ist der Lac Retba in der Nähe von Dakar. Der See leuchtet in tiefem Rosa. Das liegt nicht daran, dass das Wasser rosa wäre. Es sind die Mikroorganismen im See, die rosa leuchten. Ursprünglich war der See Teil einer Meeresbucht. Vor vielen Jahrtausenden wurde der See vom Meer abgetrennt. Ein Erbe aus diesen Urzeiten ist der hohe Gehalt an Meersalz. Sein Salzgehalt hat sich im Lauf der Zeit verdichtet und ist heute zehnmal höher als im Meer. Deshalb nutzen ihn die Menschen als natürlichen Salzlieferanten. Der Mann im Bild links arbeitet 7 bis 8 Stunden in dem See, um Salz abzutragen. Er muss seine Haut mit Karité-Butter einreiben, damit sie von dem hohen Salzgehalt nicht angegriffen wird.
Das Klima: Senegal liegt in einer Übergangszone von Sahelzone und Subtropen. Es gibt zwei Jahreszeiten: die Regenzeit mit heißen Monsunwinden aus dem Süden reicht von Mai bis Oktober, von November bis Mai herrscht Trockenzeit. Im Norden regnet es nur von Juli bis September. Der Norden Senegals wird beherrscht vom Harmattan, einem trockenen, heißen Passatwind, der vor allem von November bis März den Sand aus der Sahara mit sich trägt. Das Klima im Süden von Senegal ist subtropisch und wird bestimmt vom Westmonsun, der reichlich Regen bringt. Der April ist mit 29° der wärmste Monat. Die niedrigsten Temperaturen gibt es zwischen Dezember und Januar, sie liegen dann bei etwa 17 °C.