Bonjour, willkommen in der Zentralafrikanischen Republik im Herzen Afrikas!
In den dichten Regenwäldern der Zentralafrikanischen Republik lebten einst nur Waldvölker, die Pygmäen. Sie haben den ursprünglichen Regenwald bewahrt, der zum Teil heute noch erhalten ist.
Lage und Landschaften
Die Zentralafrikanische Republik ist ein Binnenstaat im Zentrum von Afrika. Es ist umringt vom Tschad, Sudan, der Demokratischen Republik Kongo, der Republik Kongo und Kamerun. Es besitzt keinen Zugang zum Meer. Doch der Fluss Kongo und der Bangui versorgen die Bevölkerung mit reichlich Wasser und fruchtbaren Anbaugebieten.
Zum Vergleich: Das Land ist fast doppelt so groß wie Deutschland, aber nur wenig besiedelt.
Die Landschaften in der Zentralafrikanischen Republik sind sehr unterschiedlich. Der Norden ist von Trockensavanne bedeckt und fast unbewohnt. Nur zwischen April und August herrscht Regenzeit. Der Süden ist von Regenwäldern bedeckt, neun Monate kann es hier unentwegt regnen. Dazwischen erstreckt sich eine weite Baumsavanne. In den Flusslandschaften im Süden leben die meisten Menschen. Im Osten liegen die Bongo Berge. Im Westen bildet das Yade Massiv eine natürliche Grenze zu Kamerun.
Die Tierwelt in Zentralafrika
Drei Länder haben sich zu dem riesigen Naturschutzgebiet Dzanga Sangha zusammengeschlossen. Der Nationalpark liegt an der Grenze zwischen Kamerun, der Zentralafrikanischen Republik und der Republik Kongo. In die Regenwälder haben sich die seltenen Flachlandgorillas und Waldelefanten zurückgezogen. Sitatungas sehen aus wie europäische Rehe. Sie fühlen sich in den Sumpfgebieten der Wälder besonders wohl. In jungen Jahren sehen Männchen und Weibchen der scheuen Sumpfantilopen gleich aus. Wenn sie erwachsen werden, bekommen die Männchen ein graues, zotteliges Fell.
Mehr über die Tiere der Regenwälder
Die Hauptstadt Bangui
Bangui liegt am Fluss Ubangi, an der südlichen Grenze zur Demokratischen Republik Kongo. In Bangui leben über 600.000 Menschen. Die Stadt zeichnet sich durch ihre breiten Straßen aus, die wie Alleen angelegt sind. Im Zentrum der Stadt befindet sich der Place de la Republique, der von einem Triumphbogen im römischen Stil geschmückt wird. Der einstige Kaiser Bokassa ließ ihn errichten. Sehenswert ist der Markt in Bangui. Händler aller Sparten bieten auf ihren Ständen alles an, was es zu kaufen gibt. Sie sind nicht geordnet, sondern stehen wild durcheinander. Als Fremder kann man sich nur schwer in dem vielfältigen Angebot orientieren. Sehenswert sind das Boganda-Museum und das Centre Artisanal, in dem man einheimisches Kunsthandwerk bewundern kann.
Schon gewusst? Leider kommt es in dem Land häufig zu politischen Unruhen. Doch wenn Markt ist, verstummen die Waffen. Es gibt fast alles zu kaufen, eine Lebensfreude wie in Friedenszeiten liegt in der Luft.
Völker und Sprachen
Die ursprünglichen Bewohner der Zentralafrikanischen Republik waren Waldvölker, die Aka Pygmäen. Doch viele Pygmäen leben nicht mehr hier, sie wurden verdrängt durch einwandernde Völker.
Höre die Musik der Baka Pygmäen
In den südlichen Flusslandschaften leben Bantuvölker. Die Frauen tragen bunte Kleidung mit traditionellen Mustern. Viele pflegen den alten afrikanischen Glauben an die Ahnen und die Gottheiten der Schöpfung. Ein Gesundheitssystem wie bei uns gibt es nicht. Viele suchen Zauberer auf, die mit Kräutern und rellgiösen Riten die Kranken behandeln. Durch die Missionierung ist die Hälfte der Bewohner katholisch, die andere Hälfte pflegt verschiedene Glaubensrichtungen. Der Islam gewinnt im Nordosten des Landes immer mehr Einfluss. Die Bewohner sprechen Songo und Französisch.
Schule und Bildung in Zentralafrika
In der Zentralafrikanischen Republik herrscht Schulpflicht. Doch längst nicht alle Kinder gehen zur Schule. Sie müssen auf den Feldern der Familie helfen. Denn die meisten Bewohner des Landes leben von der Landwirtschaft. Die Felder werden wie seit hunderten von Jahren mit Hacke und Spaten bestellt. Die Mädchen besuchen nur einige Jahre die Schule. Die Kinder haben es nicht leicht. Die Klassen sind meist heillos überfüllt. Sie wachsen mit der Landessprache Songo auf, doch der Unterricht wird in Französisch abgehalten. Französisch ist nämlich die Amtssprache des Landes. Ganz schön schwierig! Kein Wunder, dass fast die Hälfte der Schüler sitzen bleibt. Mehr über Schulen in Afrika
Wirtschaft und Bodenschätze
Die Zentralafrikanische Republik ist reich an Bodenschätzen, aber die Mehrzahl der Menschen verdient sehr wenig. Die meisten leben von der Landwirtschaft, obwohl nur ein kleiner Teil der Fläche dafür genutzt werden kann. In den Böden finden sich Gold, Eisen und Diamanten, die abgebaut werden. Oft arbeiten Kinder in den Diamantenminen. Im Westen gibt es große Uranvorkommen. Die Wälder liefern alle Arten von Tropenhölzern. Textilien, Schuhe und Holz werden industriell verarbeitet, aber die Einkünfte daraus sind nicht sehr hoch. Warum leben in einem an Bodenschätzen so reichen Land zahlreiche Menschen in Armut? Die Industrie ist nicht sehr stark entwickelt, und Straßen und Transportwege sind schlecht ausgebaut. Deshalb werden die meisten Bodenschätze nicht im Land verarbeitet, sondern ausgeführt. Der Weltmarkt bestimmt dann die Preise, und die Gewinne fließen in die Taschen einiger weniger.
Feste und Feierlichkeiten
Was feiern die Bewohner der Zentralafrikanischen Republik? Die Christen und die Muslime feiern christliche Feiertage wie in Europa. Dazu zählen Ostern und Weihnachten. Die Islamgläubigen feiern islamische Feiertage wie das Ende des Fastenmonats Ramadan und das Hammelfest, das islamische Opferfest. Viele Völker begehen noch heute ihre alten afrikanischen Ahnenfeste. Wir Europäer wissen nur sehr wenig über die afrikanischen Traditionen. Doch die Einwohner Gambias, und vor allem die Jungen, feiern leidenschaftlich die alten Riten ihrer Vorfahren.
Geschichte
Die Waldvölker leben schon seit Jahrtausenden in den Wäldern Zentralafrikas. Sie waren nicht kriegerisch, sie lebten vom Jagen und Sammeln. Selbst heute leben viele noch nach den Gesetzen und Riten ihrer Urahnen. Bantuvölker aus dem Kongogebiet und Völker aus dem Norden begannen sich an den Flüssen Zentralafrikas anzusiedeln. Etwa 1000 nach Christus begann die Eisenzeit in Zentralafrika. Sklavenhändler im Sudan machten Jagd auf die Völker im Herzen des Kontinents. Sie durchstreiften die Savannen und Wälder und verschleppten die Ureinwohner. Um 1800 wanderten arabische Kriegsherren ein und gründeten am Fluss Mbomou Sultanate. Ein Jahrhundert später gelangten die ersten europäischen Missionare und Händler in das Reich im Herzen Afrikas. Ihre Nachfolger veränderten den Kontinent für immer.
Mehr über die Geschichte der Republik Zentralafrika
Die Zentralafrikanische Republik heute
Reisen in die Zentralafrikanische Republik sind zur Zeit nicht angesagt. Es herrscht nämlich Bürgerkrieg. Dabei hat sich die Zentralafrikanische Republik auf dem Weg zu einer Demokratie befunden. Es gab freie Wahlen, ein unabhängiges Parlament und ein vom Wähler bestimmtes Staatsoberhaupt. Doch die gewählte Regierung wirtschaftet in die eigene Tasche, die Menschenrechte werden nicht geachtet und auch die Pressefreiheit ist eingeschränkt. Deshalb kommt es immer wieder zu kriegerischen Auseinandersetzungen. Muslime kämpfen gegen Christen. Kinder werden von Rebellengruppen verschleppt und als Kämpfer ausgebildet. Viele Kinder verlassen früh die Schule, denn sie müssen zu Hause und auf den Feldern mitarbeiten. Die Hälfte der Einwohner sind Analphabeten. Die Arbeitslosigkeit ist hoch. Die meisten Familien leben nur von etwa einem Euro am Tag. Die Bevölkerung hofft auf baldigen Frieden. Denn nur mehr Bildung und mehr Mitsprache aller Völker bescheren dem Land eine friedliche Zukunft.
Was wir zum Schutz der Regenwälder tun können
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