Hello, howzit, willkommen in Namibia, dem erstaunlichen Wüstenland im südlichen Afrika.
Namibia hat für Entdecker unglaublich viel zu bieten: eine Skelettküste, die verrückteste Pflanze der Welt, magische Orte und Geisterstädte!
Lage
Namibia liegt im südlichen Afrika und grenzt an den Atlantik. Im Norden von Namibia befindet sich Angola, im Osten erstreckt sich Botswana, im Süden liegt Südafrika. Die natürliche Grenze zu Südafrika bildet der Oranje Fluss.Der Westen von Namibia wird vom Atlantik begrenzt.
Die Landschaften Namibias
Der Norden
Im Norden von Namibia liegt das Ovamboland, das von Savannen und Buschland geprägt ist. Hier wachsen riesige Baobabbäume, Kapokbäume und Makalani-Palmen. Der Norden beherbergt eine vielfältige Tierwelt, die typische Savannenbewohner sind.
Im Norden erstreckt sich die Etoshapfanne, einer der größten Salzseen Afrikas. Auf der Karte oben kannst du sie an dem großen weißen Fleck erkennen. Von einem Satelliten aus gesehen erscheint sie wie das weiße Auge des Landes. Zumeist ist die Etoshapfanne ausgetrocknet. Nur zur Regenzeit führen die Flüsse Wasser und spülen es in die Slazpfanne. In der Trockenzeit kann man mit dem Auto über die feste, weiß-gelbe Salzkruste fahren. Der Caprivi Zipfel im Nordosten des Landes ragt wie ein Zeigefinger ins Innere des Kontinents. Der Caprivi Zipfel wird auch Zambezi Strip genannt, denn er folgt streckenweise dem Lauf des Sambesi. Gleichzeitig wird der Zambezi Strip von dem Okavango und dem Kwando Fluss durchzogen. Dass dieser Landstreifen zu Namibia gehört, ist noch eine Folge aus der Kolonialzeit. Durch Gebietsverhandlungen der Kolonialmächte fiel das Gebiet an Namibia.
Der Westen von Namibia
Der Westen von Namibia grenzt an den Atlantik. Die Atlantikküste von Namibia unterteilt sich in die Namib Küste und die Skelettküste. Auf der Karte oben siehst du den Küstenbereich als hellen Streifen an der Atlantikküste.
Die Skelettküste
Die Skelettküste liegt im Nordwesten Namibias. Sie ist eine der lebensfeindlichsten Landschaften der Welt. Die Küste ist steinig und felsig. Geologisch gehört die Skelettküste zu den ältesten Gesteinsformationen der Erde. Sie besitzt ein sagenhaftes Alter von 1,5 Milliarden Jahren. An dieser Küste herrscht stets stürmisches Wetter. Früher versanken hier zahlreiche Schiffe, manche Schiffe wurden an die Küste gespült.
Auch viele Wale sind hier gestrandet. Der Strand ist auch heute noch gesäumt mit verrotteten Schiffsrümpfen und Walskeletten, die das Meer seit vielen Jahrhunderten hier angespült hat. Sie zeugen von den dramatischen Unglücken, die sich hier ereignet haben. Die Seeleute, die sich an Land retten konnten, verdursteten meistens in der trockenen Wüste. Sie nannten diesen Abschnitt deshalb auch “Küste des Todes”. Oben im Bild siehst du ein altes Schiffswrack. Die Namib Küste reicht von der Mündung des Oranje bis zur Mündung des Kunene. Sie ist geprägt von der Namib Wüste und sehr sandig. Das bedeutet keine Palmen, keine paradiesischen Sandstrände. Stattdessen pure Wüste bis an die ersten Wellen des Atlantiks. Dieses gesamte Küstengebiet ist zum Namib Skelettküste Nationalpark erklärt worden. Die Fläche ist mit 10,754 Millionen Hektar Fläche das achtgrößte Schutzgebiet der Welt.
Hier wachsen Kameldornbäume, Flechten, Naras, Bleistiftbüsche und lebende Steine, das sind Mittagsblumengewächse, die wie Steine aussehen. Der Fischreichtum hat große Robbenkolonien geschaffen. Gemsböcke, Springböcke, Strauße, Kudus, Zebras locken Schabrackenschakale, Schabrackenhyänen, Wüstenlöwen, Wildhunde an. Auch die seltenen Wüstenelefanten durchstreifen das Wüstengebiet. Sehr seltene Insekten
Die Namib Wüste
Die Namibwüste ist eine Küstenwüste und die meiste Zeit von Nebel verhüllt. Sie ist Namensgeber für das Land Namibia, denn sie nimmt die gesamte Küste des Landes ein. Die Namib ist die älteste Wüste der Welt. Forscher vermuten, dass sie 1,5 Milliarden Jahre alt ist. Sie ist rund 2 000 km lang und etwa 160 km breit. Im Norden berührt sie die Skelettküste, in der Mitte die Walfischbucht und im Süden ein Diamantenfördergebiet. Nirgends auf der Welt ist die Wüste so rot wie hier, und nirgends sind die Dünen so hoch. Bis zu 400 m ragen sie über die Ebenen auf.
Was hat der Benguela Meeresstrom mit der Namib Wüste zu tun?
Durch den kalten Benguela Meeresstrom fällt im Westen fast kein Regen. Dafür gibt es eine starke Nebelbildung, die eine große Vielfalt an Pflanzen und Sukkulenten gedeihen lässt. Wenn es im Winter doch etwas regnet, entfaltet sich besonders im Süden des Landes ein farbenfrohes Blütenmeer. An der zentralen und nördlichen Küste gibt es weniger Blumen, dafür aber die bunten Flechtenfelder und die aus prähistorischer Zeit stammende Welwitschie, eine tausendjährige Riesenpflanze.
Woher kommt der rote Sand der Namib Wüste?
Eisenoxid, also Rost, umhüllt die Sandpartikel und sorgt für die charakteristische Färbung. Der rote Sand der Namib stammt eigentlich aus der Kalahariwüste im Landesinneren. Von dort schwemmt ihn der Oranjefluss in den Atlantik. Hier verteilt ihn der Benguelastrom an der Küste, und der Wind trägt ihn an Land zurück. Anfangs war der Sand noch weiß, doch in Millionen von Jahren sind die Eisenionen oxidiert und haben diese rote Wüstenwelt geschaffen.
Das zentrale Hochland von Namibia
In der Mitte von Namibia - zwischen der Namib Wüste im Westen und der Kalahari Halbwüste im Osten - erstreckt sich eine riesige Hochebene. Die Hochebene fällt im Osten ab in das Kalahari Becken. Die Kalahari ist eine Halbwüste. Das Zentrum des Hochlandes bildet das Khomashochland, das zwischen der Namib Wüste im Westen und der Kalahari im Osten liegt. Das trockene, heiße Klima lässt nur im Hochland eine üppige Vegetation gedeihen. Im Hochland lebt die Mehrheit der Bevölkerung. Hier wachsen Butterbaum, Balsambaum, Stinkbusch, Wüstenkohlrabi und zahlreiche andere Hochlandgewächse.
Der Süden
Der Süden Namibias ist trockener als der Norden des Landes, dennoch ist die Landschaft hier vielfältiger. Die Kalahari erstreckt sich in den Süden Namibias, und hier liegt die wilde, zerklüftete Landschaft des Fish River Canyon. Der Fischfluss, englisch Fishriver, entspringt im Naukluftgebirge und durchzieht als Fischfluss Canyon den trockenen Süden des Landes. Er ist mit etwa 160 km der zweitlängste Canyon des Planeten. Stellenweise ist er bis zu 27 km breit und 500 Meter tief. Er verläuft durch felsiges Gestein. Nur in regenreichen Zeiten führt er Wasser. An manchen Stellen gibt es jedoch Wassertümpel, die von Antilopen und Leoparden besucht werden.
Er mündet in den Oranje, den Grenzfluss zwischen Namibia und Südafrika. Du kannst auf einer geführten Tour durch den Canyon wandern, allein ist es allerdings lebensgefährlich! Heute gehört er zu dem staatlichen Naturschutzgebiet Ai-Ais Richtersveld Transfrontier Park sowie zu den beiden privaten Schutzgebieten Canyon Nature Park und Vogelstrausskluft.
Die Gewässer
Namibia ist durch seine großen Wüstengebiete ein trockenes Land. Nur durch seine großen Flüsse besitzt Namibia fruchtbares Land und ausreichende Trinkwasservorkommen. Der Sambesi im Norden und der Okovango im Nordosten von Namibia bilden bedeutende Wasservorkommen. Der Kunene-und der Oshanafluss sowie der Grenzfluss Oranje sorgen für fruchtbares Land im Süden. Am Fishriver, dem Fischfluss, wurde der größte Staudamm Namibias errichtet, der Hardap-Staudamm. Er versorgt Mariental mit seinen Farmen mit Süsswasser. Die Stauanlage ist für die Landwirtschaft sehr wichtig. Durch sie wurde ein Bewässerungsgebiet geschaffen, in dem Obst- und Gemüseanbau möglich ist.
Die Bergwelten
Auf der Karte oben kannst du sehen, dass sich von Nord nach Süd ein langer Gebirgszug erstreckt. Man nennt ihn die große Randstufe. Er steigt bis zu 2 000 Meter an und trennt die Küstenebene vom Binnenhochland. Die große Randstufe besteht aus mehreren Gebirgszügen. Im Norden wird die große Randstufe von den Hartmann-, den Baynes- und den Joubertbergen gebildet. Im Süden finden sich die Naukluft- und Rantberge sowie die Tsaris-, Schwarzrand und Tsirasberge. Auf dem Foto unten siehst du die Naukluftberge.
Die Karasberge erstrecken sich im Süden des Landes, in der Karas Region. Sie werden unterteilt in die kleinen Karasberge und die großen Karasberge. Die großen Karasberge sind ein Urgesteinsmassiv mit über 2 000 m Höhe. Die kleinen Karasberge sind ein etwa 1 900 m hohes Faltengebirge. Die Karasberge sind von tiefen Schluchten durchzogen. Durch die zahlreichen Felsabgründe sind sie schwer zugänglich. In den Karasbergen entspringen kleine Flüsse, der bekannteste ist der Löwenfluss.
Das Brandbergmassiv
Das Brandbergmassiv liegt im Westen des Landes. Der Name “Brandberg” stammt von der glühenden Farbe, in der der Berg leuchtet, wenn die Sonne von Westen auf ihn scheint. Die Herero nennen den Brandberg auch Omukuruwaro, den „Berg der Götter“. Zu dem Bergmassiv zählt der Königstein, der mit 2573 m der höchste Berg Namibias ist.