Dumela, willkommen in Botswana, dem "Land des großen Durstes"!
Botswana ist ein trockenes Land, außer zur Regenzeit. Dann gibt es nirgends auf der Welt einen Ort, wo sich mehr Wildtiere versammeln als hier, im Okavango Delta! Auch für die Bewohner ist die Regenzeit gut. Dann kommen Touristen und bringen Geld ins Land, das sonst schwer zu verdienen ist.
Lage und Landschaften
Botswana ist ein Binnenstaat im südlichen Afrika. Botswana ist umgeben von Südafrika, Namibia, Simbabwe und Sambia. Das Land mit seinen roten Böden ist Teil der riesigen Kalahari Halbwüste. Im Inneren des Landes gibt es keinen Fluss, der ganzjährig Wasser führt. Deshalb ist die Halbwüste von Botswana fast menschenleer. Die Wasserknappheit bestimmt das Leben von Menschen und Tieren seit Jahrtausenden.
Botswana ist ein Binnenland, es besitzt keinen Zugang zum Meer. Es liegt auf einer rund 1.000 Meter hohen Hochebene, die zum größten Teil von der Halbwüste Kalahari bedeckt ist. Hier wachsen Gras- und Dornensavannen, die von typischen Savannenbäumen bewachsen sind. Dazu zählen Akazien, die mächtigen Baobabbäume, die Marulabäume, Leberwurstbäume und die afrikanischen Faulbäume. Die Bewohner nennen die Kalahari "das Land des großen Durstes", denn es ist sehr trocken. Nur ganz im Norden wachsen verschiedene Wälder, die nach den Bäumen benannt sind, die in ihnen wachsen. Deshalb spricht man von Mopanewäldern und Miombowäldern.
Die Salzpfannen im Osten
Im Osten prägen unzählige Salzpfannen das Land. Die verschiedenen kleinen und großen Salzpfannen bilden zusammen eine der größten Salzpfannen der Erde. Auf der Karte oben siehst du, wie groß die Magkadikgadi Salzpfannen sind. Vor vielen Jahrhunderten befand sich hier ein riesiger See, der allmähliche austrocknete. Zurück blieb eine Salzdecke, die an manchen Stellen 5 Meter dick ist.
An den Pfannenrändern wachsen Gräser und Büsche. Der mineralienreiche Boden lockt zahlreiche Tiere an, die hier ihren Mineralienbedarf decken. Im Frühjahr überflutet der Regen die Salzflächen. Dann treffen Scharen von Flamingos und Pelikane ein wie auch Steppentiere aus der Kalahari. Die Makgadikgadi-Salzpfannen sind das am dünnsten besiedelte Gebiet von Botswana. Die meisten Menschen siedeln in den Hügelketten im Osten des Landes. Hier regnet es häufiger als im übrigen Land. In dieser Region reihen sich große Dörfer und Siedlungen aneinander.
Das Okavango Delta im Nordwesten
Das Herz von Botswana ist das Okavango Delta im Nordwesten. Es wird vom Fluss Okavango gebildet, der in der Kalahari versickert. Hier verzweigt er sich in 5 Hauptarme und bildet ein riesiges Feuchtgebiet. Mit einer Fläche von 16 000 km² ist das Okavango Delta das größte Binnendelta der Erde. Das Wasser ist stellenweise bis zu 20 Meter tief. Es ist so sauber, dass man es trinken kann.
Die Menschen sind in "Einbäumen" unterwegs, kleinen Booten, die nur aus einem Baum gefertigt sind. Die Pflanzen und die Tiere hier sind erstaunlich vielfältig. In der Trockenzeit beherrschen Krokodile und Flusspferde die Wasserstellen des Deltas. Auch Gnus, Giraffen, Zebras und Elefanten besuchen das Delta, um ihren Durst zu löschen. Löwen, Leoparden und Hyänen gehen hier auf die Jagd. Weit über 1000 verschiedene Pflanzen bieten den Tieren Nahrung und Schutz vor der heißen Sonne. Das Okavango Delta wurde zum Weltnaturerbe erklärt.
Die Gewässer
Der Okavango
Der Okavango ist ein 1 700 km langer Strom, der im Hochland von Angola entspringt. Er durchfliesst Namibia, bevor er nach Botswana strömt. Er sorgt für einen fruchtbaren Abschnitt im Nordwesten des Landes. Er fliesst nicht wie andere Flüsse ins Meer sondern versickert in der Kalahari.
Nach der Regenzeit in Angola trägt er riesige Regenmassen in das Kalaharibecken und verwandelt es zwischen Mai und Oktober in ein Naturparadies. Dann toben gewaltige Gewitter über der Ebene und riesige Zebra- und Gnuherden ziehen Richtung Okavango Delta. Dort verbringen sie viele Wochen, bis die Trockenzeit einsetzt. Wenn die Sümpfe austrocknen und die Gräser verdorren, wandern die Herden zu ihren nördlichen Weideplätzen zurück.
Der Limpopo und der Molopo
Die beiden Flüsse Limpopo und Molopo bilden die natürliche Grenze zu Südafrika. Der Limpopo hat eine Länge von 1.750 Kilometer. Er ist ein bedeutender Fluss im südlichen Afrika, denn er durchzieht vier Länder. Millionen Menschen leben von dem Fluss. Die Quelle des Limpopo liegt in der Nähe von Johannesburg im Gebirge Witwatersrand. Den Oberlauf bezeichnet man als Crocodile-River. Bei Xai-Xai in Mosambik mündet der Limpopo in den Indischen Ozean. Die Region ist die Heimat von zahlreichen Vögeln und Wildtieren.
Am Limpopo befand sich im Mittelalter das große Königreich von Mapungubwe. Es wurde vom Volk der Venda gegründet, das bekannt ist für seine zahlreichen Legenden. Hier ist die legendäre Regenkönigin Modjadji zuhause, hier findest du auch noch die Überreste ihres einstigen Königsreichs. Die Funde von Werkzeugen und Skulpturen zeigen, dass dieses Reich vor Tausenden von Jahren eine außergewöhnliche Hochkultur geschaffen hat. Die Ruinen gehören zum Nationalpark Mapungubwe, der noch Skelette von Dinosauriern, Werkzeuge aus der Eisenzeit und Hinterlassenschaften der San oder Buschmenschen enthält.
Der Chobe
Der Chobe wird Kwando genannt, bevor er Botswana erreicht. Der Fluss ist 1500 Kilometer lang und bildet einen rechten Nebenfluss des Sambesi. Er entspringt in Angola, fließt in Richtung Südosten und bildet die Grenze zu Botswana. Hier speist er das Delta der Linyanti-Sümpfe.
Am Vierländereck von Botswana, Namibia, Sambia und Simbabwe mündet er in den Sambesi. Auf dem Foto oben siehst du die Mündung des Chobe in den Sambesi.
Die Gebirge
Es gibt nur zwei höhere Gebirge in Botswana, die Tsodilo Hills im Norden und die Otse Mountains an der Grenze zu Südafrika. Beide Gebirgszüge sind fast 1.500 m hoch. Der Otse Hill ist ein Gipfel von 1.491 Metern Höhe. Viele bezeichnen ihn als höchsten Punkt von Botswana. Er befindet sich im Dorf Otse im Südosten.
Die Tsodilo Hills sind eine Hügelkette im Norden der Kalahari. 1997 wurden die Hügel als Weltkulturerbe in das UNESCO-Welterbe aufgenommen.
Die Tsodilo Hills
Die Tsodilo Hills in der Kalahari sind eine Art Museum. Hier entdeckten Archäologen die meisten Felsmalereien im südlichen Afrika. „Tsodilo“ heißt so viel wie „der Fels, der flüstert“. Bereits vor rund 30.000 Jahren siedelten hier die ersten Menschen. Für die Buschleute sind die Tsodilo Hills ein heiliger Ort, denn sie glauben, dass dort die Welt entstanden ist. Sie glauben auch, dass die Geister ihrer Ahnen sich noch immer dort befinden.
Die über 4.000 ockerfarbenen Malereien stammen aus der Spätsteinzeit und Eisenzeit. Die Zeichnungen zeigen, wie die Menschen damals gelebt haben. Die Hügel bestehen aus vier Felsen und erstrecken sich über eine Fläche von ca. 10 Quadratkilometern. Der größte unter ihnen ist der männliche Hügel „Male Hill“, gefolgt von dem weiblichen Hügel „Female Hill“ und dem Hügel des Kindes „Child Hill“. Ein wenig abseits gelegen befindet sich der „North Hill“. Eine Legende erzählt, dass dieser Hügel die streitlustige erste Ehefrau des „Male Hill“ darstellen soll.
Klima: Botswana ist ein heißes Land. Die Regenzeit dauert von Oktober bis März. In dieser Zeit steigen die Temperaturen schon mal bis auf 44°C an. Dann ist die Kalahari Wüste ein Backofen. In der Winterzeit herrschen um 27°C, nachts fallen die Temperaturen manchmal bis auf den Gefrierpunkt.
Zum Vergleich: Botswana ist etwa so groß wie Frankreich. Es hat aber weniger Einwohner als Paris. Warum? Das Land ist trocken, nicht viele Menschen können sich von der Landwirtschaft ernähren.
Märchen und Geschichten aus Botswana
Die Tsuana und die San erzählen viele Märchen über die Tierwelt. Diese Geschichten handeln von Riesen, geheimnisvollen Tieren wie dem Urvogel Kgogomodumo oder von dem Hasen, der die Giganten im Tierreich besiegt.