Akwaaba, willkommen in Ghana, der ehemaligen Goldküste!
Lage und Landschaften
Ghana ist ein Land mit vielfältigen Landschaften. Es wird geographisch in Küstenebene, Regenwald und Savanne unterteilt.
Die Küstengebiete im Süden von Ghana
Im Süden erstreckt sich die Küstenlinie am Atlantik. Die Sandstrände Ghanas sind von Palmen gesäumt und sehr malerisch mit ihren vielen Buchten. Die Küste zwischen den Städten Sekondi-Tokoradi und Accra wird noch heute Goldküste genannt, wie zu Kolonialzeiten. An dieser Küste wurde hauptsächlich der Goldhandel zwischen afrikanischen Völkern und Europa abgewickelt. Die Küsten sind gesäumt von zahlreichen Lagunen und von Mangrovenwäldern. Mangroven sind die Heimat Hunderter Tierarten und unzähliger Vogelarten. Außerdem bieten sie einen natürlicher Halt für die Küste.
Im Westen prägt die die regenreiche Akan-Tiefebene die Küstenregion. Im Norden erstreckt sich das Aschanti-Hochland. Der höchste Punkt des Aschanti-Hochlandes ist mit 788 Metern der Mount Akawa in der Mampong-Erhebung. Aus dem Aschanti-Hochland kommen zahlreiche Flüsse, die südlich Richtung Atlantik fliessen.
Der Norden und der mittlere Teil des Landes sind von der Feuchtsavanne gekennzeichnet, die in Baum- und Grassavanne unterteilt wird. Wie ein Großteil der Savannen in Westafrika sind diese weit weniger tierreich als die Savannen in Ostafrika. Dazu ist Ghana zu dicht von Menschen besiedelt. Östlich des Hochlandes schließt sich das Volta-Becken an. Es stellt mit 87.000 km² den größten Naturraum Ghanas dar.
Im Nordosten, an der Grenze zu Togo, befindet sich die Bergkette der Akwapim-Hügel mit dem 880 m hohen Afadjato.
Ghanas Regenwald verschwindet
Ghana war früher von Regenwäldern bedeckt, die sehr artenreich waren. Leider sind in den letzten sechs Jahrzehnten riesige Waldflächen verschwunden. Durch das Abholzen von Edelhölzern und Waldrodung schrumpfte der Regenwald um die Hälfte auf etwa 40.000 km². Trotz der bedenklichen Entwicklung geht der Raubbau weiter. Warum? Weltweit steigt die Nachfrage nach Kakao und Palmöl.
Durch die industrielle Plantagenwirtschaft werden Wälder gebrandrodet, um neue Flächen für Plantagen zu gewinnen. Im Staatswappen ist ein Kakaobaum abgebildet, als Symbol für den Reichtum an Wäldern und landwirtschaftlichen Produkten. Doch diese Zeiten sind vorbei. Auf dem Foto links siehst du den Regenwald vom Kakum-Nationalpark. Hier kann man auf dem Canopy Walkway durch die Baumgipfel wandern.
Die Gewässer
Der Volta See
Rund 35 Kilometer von Kumasi entfernt liegt der Lake Bosumtwi. Der See entstand durch einen Meteoriteneinschlag und liegt in einem Krater. Der See hat einen Durchmesser von acht Kilometern und eine Tiefe von ca. 80 Metern. Er besitzt keinen Abfluss. Der Krater misst 10,5 Kilometer im Durchmesser. Sein Alter wurde mit 1,07 Millionen Jahren bestimmt. Er ist damit ein sehr junger Einschlagskrater, gemessen an der Erdgeschichte. Es ist der größte natürliche See im Land und damit auch Ausflugsziel vieler Großstädter, die ein wenig Ruhe und Natur suchen. Doch auch kulturell hat der See eine große Bedeutung für die hier lebenden Menschen, den Aschanti. Das Aschanti Königreich stellt die größte ethnische Gruppe innerhalb Ghanas dar. Einer Sage zufolge treffen sich hier am See die Seelen der gerade Verstorbenen mit der Fruchtbarkeits-Göttin Asase Ya, um von der Erde Abschied zu nehmen.