Bonjour, willkommen in Mauritius, dem afrikanischen Inselreich im Indischen Ozean!
Mauritius ist ein Ferienparadies, wo du tauchen und schnorcheln oder Muscheln sammeln und Sandburgen bauen kannst. In der Unterwasserwelt kannst du zahlreiche exotische Fische entdecken, die nur hier leben.
Mauritius ist ein Inselstaat im Südwesten des Indischen Ozeans. Zur Republik Mauritius gehören die Hauptinsel Mauritius und die Insel Rodrigues sowie die Cargados-Carajos-Inseln sowie die Agalega-Inseln.
Lage und Landschaften
Die Inselwelt liegt östlich von Madagaskar und ist von allen afrikanischen Inseln am weitesten vom Festland entfernt, nämlich etwa 1.700 Kilometer! Die Inseln haben insgesamt eine Fläche von etwa 2.000 km². Auf den Inseln leben über eine Million Menschen.
Die Inseln von Mauritius sind ein Gebirgszug im Indischen Ozean. Der Gebirgszug ist mit keinem Festland verbunden, er gehört zum Ozean und nur seine Gipfel ragen aus dem Meer heraus. Die Inseln sind vulkanischen Ursprungs und entstanden vor 10 bis 5 Millionen Jahren. Der höchste Berg ist der Piton de la Petite Rivière Noire mit einer Höhe von 583 Meter. Er befindet sich in der Black-River-Bergkette. Auf dem Foto oben siehst du den Long Mountain auf der Insel Mauritius.
Klima
Mauritius liegt auf der Südhalbkugel. Daher sind die Jahreszeiten denjenigen auf der Nordhalbkugel entgegengesetzt. Aufgrund der Lage in den sommerfeuchten Tropen herrscht an den Küsten eine Durchschnittstemperatur von ca. 23 °. Winterzeit ist von Juni bis Oktober, da ist es trocken, die Sommerzeit reicht von Dezember bis April und ist die feuchte Jahreszeit.
Mauritius liegt im südwestlichen Indischen Ozean, hier werden jährlich ca. 15 tropische Stürme beobachtet, sogenannte Zyklone. Nicht jeder Sturm fegt über die Insel hinweg, doch die Ausläufer bescheren dem Inselreich immer wieder stürmische Zeiten. Nur die Westküste liegt etwas geschützt im Regenschatten der Gebirge.
Zum Vergleich: Mauritius ist mit seiner Fläche von etwa 2.000 km² ungefähr so groß wie Luxemburg.
Tierwelt
Auf Mauritius haben sich Tiere entwickelt, die man nur hier finden kann. Man nennt sie endemisch. Zu diesen besonderen Tierarten zählt der Mauritius Papagei. Er gehörte zu den größten Papageienarten überhaupt. Leider gibt es ihn nicht mehr, wie auch einige andere Vogelarten. Sie starben aus, als die ersten Siedler die Insel betraten. Denn mit ihnen kamen auch Mäuse, Ratten, Katzen und Hunde auf die Insel. Sie haben einige einheimische Vogelarten gejagt und verputzt. Mangusten oder Mangos, wie man sie auch nennt, sind auf der Insel heimisch. Sie gehören zur Familie der Katzenartigen. Wie ihre Verwandten, die Erdmännchen, leben die niedlichen Felltiere in Savannen. Ihr Rumpf kann bis zu 70 cm lang werden, der Schwanz bis zu 50 cm. Sie sind Raubtiere und ernähren sich von fast allem, was sie zwischen die Zähne kriegen: Larven, Insekten, Kleintiere und sogar Schlangen. Vermutlich hat man sie aus diesem Grund auf die Insel gebracht. Denn sie sind blitzschnell und können sogar Giftschlagen den Garaus machen. Dabei kommt ihnen zugute, dass sie gegen manche Gifte immun sind. Sie werden von manchen als Haustiere gehalten und sorgen dafür, dass die Häuser schlangenfrei sind. Ihre größten Feinde sind Greifvögel, größere Schlangen und Warane.
Am besten haben sich die unter Wasser lebenden Tiere erhalten.
Man findet hier so viele exotische Fische wie nirgendwo sonst auf der Welt: bunte Papageienfische mit schnabelförmigem Maul, längliche Trompeten- und Flötenfische, große Muränen, giftige Rotfeuerfische, farbenprächtige Kaiserfische, gepanzerte Kofferfische, stachelige Seeigel und viele andere einzigartige Meeresbewohner.
Die Hauptstadt Port Louis
Port Louis liegt im Norden von Mauritius. Die moderne Hauptstadt der Insel wurde von den Briten gegründet. Heute ist der Hafen ein moderner Containerhafen, auf dem Waren aus aller Welt gelöscht werden. Die Stadt besitzt neben dem Hafen mit der neu gestalteten Promenade einen geschäftigen Markt. Die Straßencafes und Bars ziehen viele Touristen an. In der Hauptstadt Port Louis wohnen 150 000 Menschen.
Völker und Sprachen
Die Bewohner von Mauritius sind ein bunt gemischtes Inselvolk, das sich aus Franzosen, Indern, Chinesen und einheimischen Inselbewohnern zusammensetzt. Die Amtssprache ist Englisch, doch untereinander sprechen die meisten Kreol, eine Mischung aus Englisch und Afrikanisch. Die Mauritianer gehen entspannt mit ihrer Religion um. Es gibt keinen Streit zwischen Hindus, Christen und Moslems. Religiöse Feste werden oft gemeinsam gefeiert. Liegt das daran, dass alle Bewohner der Insel Musik lieben? In den Cafes, auf den Straßen, am Strand, überall hört man Straßenmusiker oder Radios dröhnen. Die Insel ist bekannt für den Sega, einen Gesang aus der Zeit der Sklaverei. In dem Gesang wird das Leid beklagt, das die Sklaven auf der Insel erdulden mußten. Begleitet wird der Gesang von traditionellen Instrumenten.
Schulen und Bildung
Fast alle Kinder besuchen den Unterricht, denn auf Mauritius besteht Schulpflicht. Der Unterrichtet findet auf Englisch statt. Für die Schulanfänger ist das schwierig, denn die meisten sind mit Kreolisch aufgewachsen, für sie ist Englisch eine Fremdsprache. Englisch und Französisch zählen zwar zu den Hauptfächern, aber wer lernt schon gerne Rechnen in einer fremden Sprache? In den ersten Jahren ist der Unterricht kostenlos, ab der Grundstufe ist allerdings Schulgeld fällig. Eine Besonderheit an den Schulen von Mauritius ist das Morgenritual. Vor Unterrichtsbeginn versammeln sich die Schüler auf dem Pausenhof und singen die Nationalhymne des Landes. So soll ein Gemeinschaftsgefühl unter den verschiedenen Volksgruppen gestiftet werden. Mehr über Schulen in Afrika
Schon gewusst? Die Küsten von Mauritius sind durch die Erderwärmung stark bedroht. Deshalb steht auf dem Stundenplan der älteren Schüler das Fach “nachhaltige Entwicklung”. Die Jugendlichen lernen, wie sie mit dem Sammeln von Plastikflaschen, dem Pflanzen von Bäumen und dem Sammeln von Regenwasser zum Umweltschutz beitragen können.
Spiel und Sport
Nach der Schule treffen sich die Kinder auf den Straßen oder am Strand. Sie spielen ganz ähnliche Spiele wie Kinder in Europa. Die Jungs spielen Fußball oder sie schnorcheln und tauchen nach seltenen Fischen. Viele Väter leben vom Fischfang, und so werden die Jungen schon früh mit der Unterwasserwelt vertraut. Mädchen machen gerne Singspiele, Ballspiele oder Stadt und Land-Spiele. Auch Sackhüpfen ist sehr beliebt. Sobald sie laufen können, lernen die Mädchen die traditionellen Tänze der indischen Einwanderer. Die Mädchen tanzen sehr gerne, und wenn ein Fest ansteht, dann nähen ihre Mütter für sie bunte Kostüme und prächtigen Kopfschmuck.
Wirtschaft und Bodenschätze
Mauritius ist wohl Afrikas reichste Gegend. Die Wirtschaft des Landes basierte in der Vergangenheit fast ausschließlich auf dem Zuckerrohranbau. In den letzten Jahrzehnten hat sich das jedoch geändert. Einige Firmen begannen, Stoffe und Textilien herzustellen. Dann wurde der Tourismus entdeckt. Die palmengesäumten Strände des Landes ziehen jedes Jahr Tausende von Besuchern aus der ganzen Welt an. Viele Bewohner finden Arbeit in den Hotels und Ferienanlagen oder in Tauchschulen und als Fremdenführer.
Mehr Sehenswürdigkeiten findest du im afrika-junior Reiseführer
Feste und Feierlichkeiten
Da die Mehrzahl der Mauritianer Inder sind, werden viele hinduistische Feste gefeiert. Cavadee ist ein hinduistisches Fest, bei dem die Hälfte der Bevölkerung auf den Straßen feiert. Nach vielen Wochen des Fastens stechen sich die Gläubigen als Zeichen der Buße Nadeln durchs Gesicht. In einer Prozession tragen sie anschließend das bunt dekorierte Heiligtum der Hindus zum Tempel. Im März feiern die Bewohner das Maha Shivaratree, es ist ein Hindufest zu Ehren des Gottes Shiva. Tausende weiß gekleidete Hindus pilgern zum heiligen Kratersee Grand Bassin im Süden der Insel. Sie bringen Opfer dar und nehmen rituelle Waschungen vor. Ein ganz besonders ausgelassenes Fest wird im Februar gefeiert. Anlass ist die Abschaffung der Sklaverei im Jahr 1835. Vor vielen Jahren wurden Sklaven vom Festland auf die Insel transportiert und dort als billige Arbeitssklaven ausgebeutet. Mit Tanz und Musik wird das Ende der Leibeigenschaft begangen. Drumdancers spielen auf den Straßen und am Strand die Musik der Sklaven. Frauen tanzen dazu in bunten Kleidern.
Die Geschichte von Mauritius
Die ersten europäischen Seefahrer hinterließen ihre Spuren auf dem Inselreich, als sie den Seeweg nach Indien erkundeten. 1505 erreichte der Portugiese Pedro Mascarenhas die Inseln. Von ihm leitet sich auch der Name der Inselgruppe “Maskarenen” ab. Die massenhafte Besiedelung erfolgte allerdings erst durch die Niederländer, die ab 1638 Zuckerrohr Plantagen anlegten. Für die Plantagenarbeit wurden zahlreiche Sklaven auf die Insel gebracht. Ihre Nachkommen machen die Mehrheit der heutigen Mauritianer aus. Die Niederländer hatten bis 1710 die Insel unter ihrer Kontrolle. Danach nahmen Piraten Mauritus in Beschlag. Sie errichteten auf der Insel mehrere Stützpunkte, von denen aus sie Jagd auf die reichen Handelsschiffe machten, die zwischen Indien und Europa verkehrten. Frankreich bekämpfte die Piraten und vertrieb sie von Mauritius. Die Franzosen gründeten 1735 die heutige Hauptstadt Port Louis. Ihre Herrschaft währte nicht lange.
Briten erobern Mauritius
Die Briten eroberten mit ihren Flotten viele Inselreiche im Indischen Ozean. 1814 erlangten sie die Herrschaft über Mauritius und machten sie zur britischen Kronkolonie. Die Blaue Mauritius, heute eine der wertvollsten Briefmarken der Welt, wurde in dieser Zeit gedruckt. Im 19. Jahrhundert wanderten immer mehr Inder nach Mauritius ein. Heute stellen sie die größte Bevölkerungsgruppe dar. 1968 erlangte Mauritius die Unabhängigkeit von Großbritannien und ist seitdem eine parlamentarische Demokratie.
Mauritius heute
Mauritius gilt heute als beispielhaft für gute Staatsführung. Politisch ist das Land gefestigt und auch wirtschaftlich geht es den meisten gut. Regelmäßig finden demokratische Wahlen statt und die Menschenrechte werden geschützt. Das Gesundheitswesen nutzt der gesamten Bevölkerung. So konnten Malaria und Polio ausgerottet werden. Ebenso wichtig ist, dass sich fast alle Menschen mit sauberem Trinkwasser versorgen können. Leider ist das Inselparadies durch den Klimawandel bedroht. Die Inselbewohner haben erkannt, dass der Reichtum der Natur bewahrt werden muss, und dass auch die Kinder viel dazu beitragen können. Die Regierung von Mauritius hat ein Umweltschutzprogramm eingeführt, an dem sich alle Bewohner beteiligen. Wir finden das nachahmenswert!