Lumela, willkommen in Lesotho, im „Königreich im Himmel“ !
Lesotho ist eine Monarchie und gleichzeitig das einzige Land der Erde, dessen gesamtes Staatsgebiet mehr als 1.000 Meter über dem Meeresspiegel liegt. Daher hat es den Beinamen “Königreich im Himmel”. Durch die Hochebenen ziehen sich die Hügelketten der Drakensberge, die aussehen wie die Zacken eines schlafenden Drachens. Vielleicht ist das der Grund, weshalb sich die Menschen hier wundersame Geschichten über Drachen erzählen. Tatsächlich sind in der Frühzeit drachenartige Dinosaurier durch das Land gezogen.
Das Königreich Lesotho liegt auf dem Binnenhochland von Südafrika. Wie du auf der Karte oben sehen kannst, ist Lesotho vollständig von Südafrika umschlossen, deshalb gilt das Land als Enklave.
Im Osten erstrecken sich die Bergregionen der Highlands. Sie steigen auf über 2000 Meter an. Die Maloti-Berge, in Südafrika Drakensberge genannt, liegen im Südosten des Landes. Sie reichen bis nach Südafrika. Die Bergkette ist bis zu 3 000 Meter hoch. Die höchste Erhebung ist der Thabana Ntlenyana mit 3483 Meter. Die Highlands werden vom Tal des Senque-Flusses durchschnitten.
Im Westen des Landes liegen die fruchtbaren Lowlands, sie liegen auf einer Höhe von 1000-1800 Meter über dem Meeresspiegel. Hier leben 80 Prozent der Bevölkerung und hier befindet sich auch die Hauptstadt Maseru. Die Lowlands sind geprägt von Tafelbergen und tiefen Flusstälern. Die weiten Grasflächen werden als Bergweiden genutzt. Hier wachsen niedrige Sträucher, wilde Oliven und der Afrikanische Faulbaum oder Büffeldorn. Er wächst hier wie auch in Botswana und in Südafrika. Seine Früchte und Blätter werden für eine Medizin verarbeitet. Seine Zweige werden als Abwehrzauber gegen alles Unheilvolle eingesetzt. Sogar gegen Blitzschlag sollen sie helfen. Denn im Hochland von Lesotho wird eine der höchsten Blitzeinschlagszahlen pro Quadratkilometer gemessen. Einst gab es hier viele Wälder, doch die meisten Wälder wurden abgeholzt. Erst seit wenigen Jahren beginnt die Regierung mit der Wiederaufforstung, aber die Ergebnisse sind mager. Nur eineinhalb Prozent des Landes ist bewaldet.
Im Süden schließt sich die Bergkette Thaba Putsoa an, das bedeutet “Blauer Berg”. Von den steilen Hängen stürzen zahlreiche Wasserfälle herab, darunter auch der Maletsunyane-Wasserfall bei Semonkong. Mit 192 Metern ist er der größte Wasserfall im südlichen Afrika. Das raue Lesotho mit seinen hohen Bergpässen, den wilden Wasserfällen und tiefen Schluchten ist ein beliebtes Reiseziel für Trekkingtouren mit dem Pferd oder Pony.
Der Qiloane ist das Vorbild für den Basotho-Hut
Selten hat ein Berg mit einer Felsformation eine so herausragende Rolle für ein Volk gespielt wie der Qiloane. Das Plateau liegt auf etwa 1680 Metern über dem Meeresspiegel. Der steile Sandsteinfelsen liegt im Westen des Landes. Er sieht wirklich aus wie ein Hut mit einem spitzen Aufbau, er gilt als Vorbild für den Basotho-Hut.
Die Flüsse
Lesotho ist ein wasserreiches Land aufgrund seiner zahlreichen Flüsse, doch im Winter herrscht zweitweise Trockenheit. Warum? Der größte Fluss in Lesotho ist der Senqu, er entspringt in den Maloti-Bergen und fließt entlang der Grenze zu Südafrika. Er entspringt in einer Höhe von 3 000 Meter. Im Winter ist es so kalt, dass sein Wasser gefriert. Für die Bewohner in den Tälern von Lesotho ist das ein riesiges Problem. Sie leiden unter der einsetzenden Trockenheit, und auf den Feldern wächst nichts. Daher muss Lesotho häufig Nahrungsmittel einführen. Ein Nebenfluss ist der Maletsunyane, der einen der höchsten Wasserfälle Afrikas bildet. Ein weiterer Nebenfluss ist der Mohokare, der in Südafrika Caledon genannt wird. Er bildet die nordwestliche Grenze von Lesotho und fließt durch die Hauptstadt Maseru.
Die Katse Talsperre am Malibamatso, einem Nebenfluss des Oranje, ist die zweithöchste Talsperre in Afrika. Sie ist bis zu 185 Meter hoch. Sie wurde gebaut, um Südafrika mit Wasser zu versorgen. Allerdings mußten einige Dörfer umgesiedelt werden. Der Stausee ist 45 km lang. Er speichert eine so riesige Menge an Wasser, dass es in der Umgebung zu Erdbeben kam. Die Häuser in der Nähe wurden dadurch unbewohnbar.
Das Klima
In Lesotho sind die Jahreszeiten genau umgekehrt wie in Europa. Wenn es bei uns Sommer ist, dann herrschen in Lesotho Minustemperaturen. Denn Lesotho liegt auf der südlichen Halbkugel. Die Temperaturen schwanken zwischen -10°C im Winter - also im Juni/Juli. Dann schneit es auch. Deshalb gibt es in Lesotho ein bekanntes Skigebiet. Im Sommer klettert das Thermometer schon mal auf 42°C, also im Dezember/Januar.
Zum Vergleich: Lesotho ist etwa so groß wie Belgien.
Bekannte Persönlichkeit aus Lesotho:
Mantsopa Modderpoort, eine Heilerin, Regenmacherin und Prophetin, die im 19. Jahrhundert lebte. Noch heute wird sie verehrt, und zahlreiche Pilger aus Lesotho und Südafrika besuchen die Höhle, in der sie die meiste Zeit ihres Lebens verbrachte.