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Kinder im Tschad (c) worldvisionDer Tschad ist eine Republik, die von einem Präsidenten geführt wird. Der einstige Präsident Idriss Déby besass sehr viel Macht und regierte autoritär. Die Pressefreiheit war eingeschränkt, politische Gegner der Regierung wurden schikaniert. Nach seinem Tod übernahm sein Sohn Mahamat Idriss Déby Itno die Macht mithilfe eines militärischen Übergangsrates. Die bisherige Verfassung wurde für ungültig erklärt, das Parlament aufgelöst und eine Übergangsverfassung erlassen. Vorgesehen war eine 18 Monate lange Übergangszeit. Jedoch wurde der Zeitplan nicht eingehalten. Der Militärrat wurde aufgelöst und Mahamat Idriss Déby Itno wurde für zwei weitere Jahre zum Übergangspräsidenten ernannt. Itno versprach, dass er nach einer weiteren Übergangszeit demokratische Wahlen einleiten will. Nach unserem Verständnis für ein freiheitliches Land ist Tschad derzeit keine Demokratie.

Die großen Probleme im Tschad

Die Bevölkerung leidet unter Armut und Korruption. Im UNDP-Index 2015 für menschliche Entwicklung liegt das Land auf Platz 185 von 188. Nur die Hälfte der Menschen hat Zugang zu sauberem Trinkwasser. Daher ist die Säuglingssterblichkeit hoch. Nach Angaben der Weltbank stirbt jedes siebte Kind vor Erreichen des siebten Lebensjahres.

Die Terrorgruppe Boko Haram verbreitet Angst und Gewalt. Immer wieder werden einzelne Dörfer von Rebellen überfallen. Die Regierung sorgt nicht genügend für den Schutz der Bevölkerung. Das Bildungs- und Gesundheitswesen sind kaum entwickelt. Eine große Zahl von Flüchtlingen aus dem Sudan stellt das Land vor zusätzliche Probleme. Die Flüchtlinge sind obdachlos und müssen mit dem Nötigsten versorgt werden. Das ist nicht einfach für ein Land, dessen Bevölkerung zum großten Teil selbst an der Armutsgrenze lebt. Die Bekämpfung von Hunger ist bei weitem das größte Problem im Land. Ein weiteres großes Problem ist die Trinkwasserversorgung. Tschad ist ein Sahelland, Wasser ist in der trockenen Sahel kostbar und damit ein rares, umkämpftes Gut. Anhaltende Gewalt, Klimawandel, die Ausbreitung der Wüste sowie die ungleiche Verteilung der natürlichen Ressourcen verstärken noch Hunger und Armut. 

Kinderrechte im Tschad

Armut ist der wichtigste Grund, weshalb im Tschad Kinderrechte kaum verwirklicht werden können. Mehr als die Hälfte aller Kinder im Tschad muss arbeiten, um das Einkommen der Familien aufzubessern. Die meisten verrichten Feldarbeit, arbeiten im Haushalt oder helfen auf den Märkten. Seit Öl entdeckt wurde, gilt Tschad nicht mehr als armes Land. Es erzielt heute durch seine Ölförderung genügend, um für eine bessere Bildung aller Kinder zu sorgen. Doch die Regierung handelt sehr zögerlich. Nur wenige Kinder haben stetigen Zugang zu sauberem Trinkwasser. Die Kindersterblichkeit ist hoch, und die medizinische Versorgung ist schlecht.