Dakar, die Hauptstadt von Senegal

 Dakar, die Hauptstadt von Senegal

Die größte Stadt Senegals ist die Hauptstadt Dakar mit etwa 3 Millionen Einwohnern. Sie ist eine Hafenstadt am Atlantik auf der Halbinsel Cap-Vert. Die Hafenstadt ist mit ihren vielen Industrien heute das wirtschaftliche Zentrum von Senegal. Hier befindet sich der Regierungssitz und die Verwaltung. Viele verarbeitende Industrien gibt es in der Stadt, die Arbeitsplätze für Bewohner geschaffen haben. Auch zahlreiche ausländische Firmen und Banken haben sich in Dakar angesiedelt, denn Senegals Hauptstadt gilt sie als die westlichste Stadt des Kontinents. Dakar entstand rund um ein französisches Fort, denn die Bucht bot ideale Bedingungen für einen Hafen. Heute ist der Hafen von Dakar ein Überseehafen mit regem Schiffsverkehr. Der Teil vom Hafen, an dem die riesigen Containerschiffe aus aller Welt einlaufen, wächst rasant durch den immer größer werdenden Warenaustausch zwischen Westafrika, Indien und China.

 

                       

Das Zentrum von Dakar rund um den Place de l'Independence ist modern, mit Hochhäusern, Banken, Einkaufszentren und breiten Straßen. Es gibt zahlreiche Museen, große Universitäten und Forschungszentren. Im traditionellen Viertel Médina befindet sich die Große Moschee, die von einem hoch aufragenden Minarett geprägt ist. Das Musée Théodore Monod zeigt kulturelle Artefakte wie Kleidung, Trommeln, Schnitzereien und Werkzeuge. Dakar besitzt nur wenige Parks. Die einzige "grüne Lunge" der Stadt ist der Wald von Mbao, der sich im Zentrum befindet. Zum Teil nutzen die Bewohner den Wald auch zum Anbau von Gemüse und Feldfrüchten. Die Stadtverwaltung hat begonnen, den Wald aufzuforsten und so den Bewohnern als Erholungsgebiet zu erhalten. Ein weiteres Erholungsgebiet ist der Strand von Dakar, der am Wochenende von vielen Familien zum Picknick aufgesucht wird. Sonst sieht man hier Kinder Fußball spielen, abends Jogger entlanglaufen, und Surfer mit ihren Sportgeräten die Windverhältnisse testen. Als Besucher ist man erstaunt, dass die moderne Millionenstadt bis heute von offenen Kanälen durchquert wird, die sich ins Meer ergießen. Ungefiltert!

 

                     

Typisch für Dakar sind die bunten Taxis und Busse, die in mörderischem Tempo durch die Stadt brettern. Die meisten Bewohner sind mit diesen Kleinbussen unterwegs. Die knallbunten Sammeltaxis sind mitverantwortlich für die hohe Luftverschmutzung von Dakar. Die Stadtverwaltung versucht, sie zu erneuern. Doch das kostet viel Geld und wird immer wieder verschoben. Fast 50 km von Dakar entfernt gibt es seit 2017 einen internationalen Flughafen. Mit der Eisenbahn Dakar-Niger kann man bis nach Bamako, Mali, reisen.

Die Märkte von Dakar

Die Stadt Dakar wäre ohne ihre Märkte undenkbar. Wer keinen Markt besucht hat, kennt Dakar und seine Bewohner nicht. Schon am frühen Morgen tobt auf den Märkten und den umgebenden Geschäftsstraßen im Herzen der Stadt der Verkehr. Die Blumenhändlerinnen bauen ihre Stände auf, Fischer bringen ihren frischen Fang, Bäuerinnen liefern ihre Waren ab. Die Märkte von Dakar sind die zentralen Treffpunkte der Stadt. 


                       

Da gibt es den Fischmarkt Soumbedioune auf dem westlichen Felsvorsprung von Dakar. Um acht ist hier Hochbetrieb, wenn die Morgenfischer ihren Fang abliefern und ein lautstarkes Gefeilsche losgeht.  Niemand zahlt hier den geforderten Preis, Handeln ist Ehrensache. Wer es nicht tut, wird übers Ohr gehauen und ist selber schuld.

Der Marché Kermel in der östlichen Altstadt ist ein Magnet für Touristen mit seinen schmiedeeisernen Arabesken und seinem maurischen Dekor. Aber auch die Bevölkerung in Stadtmitte kauft dort ein, denn mit seinem überreichen Angebot an Fischen und Meeresfrüchten, Obst und Gemüse erhält man dort alles für den täglichen Verzehr. Vor der Markthalle posieren Blumenverkäuferinnen und Händler mit ihrem Souvenirangeboten für ein Foto.
Der Marché Sandaga birgt in seinen Gewölben einen reinen Lebensmittelmarkt. Dieser Markt ist das Reich der Händlerinnen. Das Untergeschoß bietet neben Fisch Konserven, Hirse, Mais, Cous-Cous, ungeschälte Erdnüsse, Kolanüsse, Importreis in Säcken und Holzfässern. Im Obergeschoß stapelt sich leicht verderbliche Frischware wie tropische Früchte, Gemüse, Salat und gerupftes Geflügel.

                                 

Der Marché Tilène ist die umfassende Versorgungsbasis für die Bevölkerung der „Medina“, der Altstadt. Er ist der ursprünglichste Markt in Dakar. Er ist Ladenpassage, Hallenbetrieb und Open-Air-Gelände in einem. Neben den üblichen Lebensmittelständen, Fischverkäufern und Blumenfrauen gibt es kleine Schmuck- und Textilläden, Handwerksstände und Gebrauchtwarenhändler. Zahlreiche Ladenschilder tragen den Ortsnamen „Touba“ oder „Serigne“, ein Wort für Marabouts oder schlicht Wahrsager. Spätestens da ist klar, dass man sich im Reich der Mouriden befindet, der Sufi Muslimbruderschaft in Senegal. Aphrodisiaka, Gris-Gris, Amulette und Talismane gehören hier zum Warenangebot, und in manchen Buden lesen Wahrsagerinnen die Zukunft aus dem Fall der Kauri-Muscheln. Auf dem Foto oben siehst du den Fischmarkt von St. Louis.

 

Die Slums von Dakar

Zwar gilt Dakar als aufstrebende, gut erschlossene Stadt. Doch das kann nicht über die Armut hinwegtäuschen. Rund um die Stadt sind informelle Siedlungen entstanden, Armenviertel mit einfachen, gemauerten Hütten. Türen gibt es keine, die meisten haben Vorhänge oder Plastikplanen vor den Hauseingängen. Das Leben findet auf der Straße statt. Fliessendes Wasser, Toiletten oder Strom ist für die meisten ein Luxus.

                               

Im Slum Baraka leben Familien in notdürftig zusammengezimmerten Hütten, Gegenstände werden aus Müll hergestellt. Kein Fremder findet sich hier zurecht, denn Straßennamen gibt es nicht. Die hier lebenden Kinder haben jedoch ihr Viertel im Kopf, sie sind der beste Wegweiser. Nur ein Teil der Kinder im Armenviertel besucht die Schule. Die meisten müssen zu Hause mithelfen, beaufsichtigen die kleineren Geschwister oder verdienen als Hilfskräfte zum Familieneinkommen hinzu. Viele träumen von einem besseren Leben, ebenso viele denken an Flucht.     

 

Saint-Louis, die älteste französische Stadt Schwarzafrikas

Die Kolonialstadt Saint-Louis liegt an der nordwestlichen Küste Senegals. In den Straßen und Gassen der ältesten französischen Stadt Schwarzafrikas geht es bunt und multikulturell zu. Herzstück der Stadt ist die Insel Ile St. Louis, die wegen ihrer Kanäle auch das Venedig Afrikas genannt wird. Eine prächtige Stahlbrücke führt über den Fluss Senegal dorthin.

                        

Viele Touristen kommen nach Saint-Louis, um Ausflüge ins Tal des Senegalflusses und in die nahen Nationalparks zu unternehmen. Von hier aus gelangt man in den Nationalpark Djoudji. Jazzfans strömen im Mai hierher zum Internationalen Jazzfestival mit Stars aus aller Welt.