Accra, die Hauptstadt von Ghana

Accra wurde im 15. Jahrhundert von den Ga gegründet, einem afrikanischen Händlervolk. Sie wählten einen Ort an der Atlantikküste, denn sie wollten mit den portugiesischen Seefahrern Handel treiben, die die Westküste Afrikas erkundeten. 1899 war Accra der geschäftigste Hafen der Goldküste. Mit dem Bau einer Eisenbahnverbindung nach Sekondi-Takoradi entwickelte sich Accra zum Handelszentrum Ghanas.

                  Skyline der Hauptstadt Accra (c) ElegantMachines

Heute ist Accra eine aufstrebende Stadt mit etwa 2,4 Millionen Einwohnern. Das Zentrum ist geprägt von modernen Wolkenkratzern, Banken und Versicherungen. Viele Industriebetriebe sind hier ansässig, darunter Holzindustrie, Textil, Chemie- und Nahrungsmittelindustrie. Hochschulen, Galerien, das Nationalmuseum, die ghanaische Akademie der Künste und Wissenschaften und moderne Musikstudios beleben das kulturelle Leben der Stadt. Die Wirtschaft wächst, und die Einwohnerzahl steigt. Die Stadt beherbergt luxuriöse Geschäfte, prächtige Hotels und ist bekannt für ihre bunten Märkte. Der Kwame Nkrumah Memorial Park ist nach dem ersten Präsidenten von Ghana benannt, der das Land in die Unabhängigkeit geführt hat. Der Park enthält das Mausoleum von Nkrumah und ein Museum.

                 

Der Makola-Markt ist ein riesiger, bunter Basar in der Stadt. Die beliebte Strandpromenade Labadi Beach und Kokrobite Beach bieten schöne Sandstrände. In Accra werden zahlreiche Musikfestivals gefeiert. Der Kotoka International Airport ist der internationale Verkehrsflughafen von Accra und gleichzeitig der größte in Ghana. Doch es fehlt an vielem, an Unterkünften, an sauberem Trinkwasser und an der Entsorgung des Abfalls. Viele Bewohner entsorgen den Müll einfach am Straßenrand. Das Umweltbewusstsein ist nicht sehr hoch, denn vielen Menschen geht es schlicht ums Überleben. Die Bewohner sind mit Rollern, Taxis und Kleinbussen unterwegs.

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Die Slums von Accra

Accra ist durch den Handel eine reiche Stadt, doch in den Slums leben zahlreiche arme Familien. Neueste Zahlen besagen, dass 80 Prozent der Bewohner von Accra in Slums leben. In den meisten Slums gibt es kein fliessendes Wasser und keine sanitären Einrichtungen. Da ist jeder Regenguss willkommen, der die Straßen reinigt und die Wassertanks füllt.
              

Eine Familie lebt in einer Hütte, die aus einem Raum besteht. Meist gibt es keine befestigten Straßen. Der größte Slum von Accra heißt Agbogbloshie, die Einwohner nennen ihn Sodom und Gomorrah. Denn hier befindet sich die größte Müllhalde Afrikas. Hier herrschen Kriminaltität, Drogenhandel und Prostitution. Es ist keine Welt, in der Kinder aufwachsen sollten. Aber zahlreiche Kinder Accras werden heute in Slums geboren.