Völker und Sprachen

Die Bewohner Lesothos nennen sich Basotho. Sie sind ein Bantuvolk, das über viele Jahrhunderte in der Abgeschiedenheit der Bergwelt eine einzigartige Kultur und Sprache entwickelt hat, das Sesotho.

Die Clans der Basotho

Die Basotho leben in Clans, die sich durch ihr Tier-Totem unterscheiden. Alle Basotho gehören einem Clan an, dessen Name von einem Totem oder einem Vorfahren stammt. Sie glauben, dass die Menschen aus einem Sumpf hervorgingen. In Gruppen verließen sie das Sumpfgebiet und bildeten Clans. Jedem dieser Clans wurde ein Tiergott als Beschützer zugeordnet, wie zum Beispiel das Krokodil oder der Adler. Der Name des Clans geht immer auf die Väter über. Manchmal bekämpfen sich die Clans, wenn es um die Vorherrschaft in der Regierung geht. Dann kommt es zu Unruhen im Land. Die Basotho tragen bunt gemusterte Decken und den einzigartigen Lesotho Hut. Der kegelförmige Strohhut ist dem Qiloane Berg in den Drakensbergen nachgebildet und ist das Nationalsymbol von Lesotho. Das Symbol findest du auf der Flagge von Lesotho.

Aufwachsen auf dem Land

Ein Dorf in LesothoDie Mehrheit der Basotho lebt auf dem Land. Daher wachsen die meisten Kinder inin Dorfgemeinschaften auf, in denen traditionelle Regeln gelten. Die Dörfer bestehen aus den typischen Rundhüttenbauten. Um das Dorf herum liegen die Felder. Jedes Dorf hat eine feste Ordnung mit einem Vorsteher oder Bürgermeister, der dem jeweiligen Häuptling der Region unterstellt ist. Die Kinder werden von den Frauen erzogen. Jeder Dorfvorsteher hat mehrere Frauen, die in Hütten um seine Haupthütte herum leben.

Wie die Basotho-Frauen leben

Die Frauen kümmern sich gemeinsam um die kleinen Kinder. Sie versorgen das Kleinvieh und verwalten die Vorräte für die kalte Jahreszeit. Das Leben auf dem Land ist einfach und gemächlich. Die Hütten besitzen keine Elektritzität und kein fließendes Wasser. Daher ist er Alltag bestimmt von mühsamen Verrichtungen wie Wasserholen, Holzsammeln und Feuerbereiten. Die typische Bekleidung der Frauen ist einfach und zweckmäßig. Sie tragen selbst in den Hütten eine Kopfbedeckung, eine Mütze oder einen Hut. Eine Decke dient als Mantel am Tag, und als Zudecke in der Nacht. Ältere Geschwister helfen bei der Versorgung der jüngeren Geschwister. Die Mädchen übernehmen auch viele Aufgaben im Haushalt. Die Jungen arbeiten schon früh in der Landwirtschaft mit. Sie helfen auf den Feldern und hüten die Schafe und Ziegen.


Woran die Basotho glauben

 

Im 19. Jahrhundert brachten die ersten französischen Missionare das Christentum nach Lesotho.  Mit gehörigem Nachdruck versuchten sie den traditionellen Glauben zu verdrängen und die Bewohner zum Christentum zu bekehren. Sie gründeten die erste christliche Missionsstation des Landes. Über die Jahrhunderte vermengte sich das Christentum mit dem Ahnenglauben. Nach wie vor ist der Ahnenglaube für die Basotho sehr wichtig. Sie glauben, dass ihre Ahnen Einfluss auf ihr Leben haben und verehren die Vorfahren mit Riten und Opfergaben. Der Ahnenglaube spielt auch eine Rolle bei der Behandlung von Krankheiten. Deshalb hat jedes Dorf noch einen traditionellen Heiler, der bei allen Arten von Leiden aufgesucht wird. Auf dem Foto links siehst du einen Heiler, der die Mittel seiner Heilkunst um den Hals trägt wie Schellen, Gefäße mit Kräutern, Federn, Tierzähne und vieles mehr.