Wirtschaft und Bodenschätze

Landwirtschaft

80 Prozent der Basotho leben auf dem Land. Sie leben von der Landwirtschaft, von Kleingewerbe und Handwerk.Die fruchtbaren Landstriche für den Ackerbau liegen in den ‘Lowlands’ im Westen. Angebaut werden Kartoffeln, Mais, Gerste, Hafer, Weizen, Hülsenfrüchte, Kürbisarten und Hirse. Die Bauern bearbeiten ihre Felder mit Ochsen und Pflug. Durch den traditionellen Anbau sind die Erträge gering. In den Gebirgsregionen wird Weidewirtschaft betrieben. Trotz der hohen Bedeutung der Landwirtschaft müssen die Basotho drei Viertel ihrer Nahrungsmittel importieren, und zwar überwiegend aus Südafrika. Um mehr zu verdienen, sind einige Farmer dazu übergegangen, die Rauschgiftpflanze Marihuana anzubauen. Nach Schätzungen ist der illegale Export von Marihuana heute die drittgrößte Einnahmequelle von Lesotho. Als erstes afrikanisches Land kündigte Lesotho 2018 an, legal angebautes Marihuana zu exportieren. 

Industrie und Bodenschätze

Viele suchen Arbeit im Nachbarland Südafrika, vor allem in den südafrikanischen Minen. Wichtiger Arbeitgeber in Lesotho ist neben dem Staat die Textilbranche. Wasserkraftwerke und Staudämme werden gebaut, denn die Wasserwirtschaft beschert dem Land bedeutende Einnahmen. Vor allem nach Südafrika wird Wasser exportiert. Und der Bedarf wird immer höher. Seit den ersten Diamantenfunden 2004 in den Bergregionen wurden kleine Diamantminen geschaffen. Seitdem erlebt Lesotho einen kleinen wirtschaftlichen Aufschwung. Moderne Technik, Verkehr und traditionelles Wirtschaften prallen in den Städten aufeinander. Hier zeigt sich besonders der Gegensatz zwischen der reichen Stadtbevölkerung und der hart schuftenden Landbevölkerung.

                     

Tourismus

 

Lesotho wird wegen seiner hohen Lage auch das „Königreich im Himmel“ genannt. Die Maloti-berge bieten für Wanderer und Mountainbiker abenteuerliche Routen. Auch Skifahrer beginnen Lesotho zu entdecken. Das AfriSki Mountain Resort gehört zu einem der außergewöhnlichsten Skigebiete der Welt. Die Pisten sind nicht überfüllt. Und es gibt sogar ein malerisches Skidorf am Fuße des Berges. An der Grenze zu Südafrika liegt das Skigebiet Tiffindell. Es ist das einzige Gebiet, wo Einheimische Wintersport treiben. Hier finden die Landesmeisterschaften im Skifahren und Snowboarden statt. Tiffindell befindet sich in über 2800 Metern Höhe, so dass im Winter genügend Schnee liegt.

Die Währung der Basotho und ihre Wertschätzung der Natur

10 Maloti ist der kleinste Geldschein in der Währung von Lesotho. Die Natur spielt eine große Rolle bei den Basotho, den Bewohnern von Lesotho. Daher haben sie ihre Währung so genannt wie ihre Berge, die Maloti. Genau genommen bedeutet das Wort "viele Berge". Auf vielen Geldscheinen der Basotho sind Hirten und die typischen Rundhütten abgebildet. Auf der Vorderseite ist es meist der Gründervater von Lesotho, Moshoeshoe I.

 

Die Schattennseiten von Lesotho: Armut und HIV

Die meisten der rund zwei Millionen Einwohner Lesothos leben in großer Armut. Die Arbeitslosigkeit ist hoch, 25 Prozent aller Basotho über 15 Jahren suchen Arbeit, finden aber keinen Job. Dazu kommt die mangelnde Infrastruktur: Drei Viertel aller Unterkünfte haben keinen Strom und ein Drittel kein fließendes Wasser. Die Menschen in den Dörfern verdienen nicht mehr als 15 Maloti am Tag, das entspricht einem US Dollar. Das ist unterhalb der Armutsgrenze. Damit die Familie über die Runden kommt, müssen die älteren Kinder mitarbeiten. Die Bewohner in den Städten verdienen sehr viel mehr, daher suchen viele Landarbeiter ihr Glück in der Stadt. Aufgrund der großen Unterschiede zwischen reich und arm kommt es immer wieder zu Unruhen in der Bevölkerung. Das schlimmste ist: Rund 25 Prozent der Bevölkerung sind HIV-positiv. Viele Kinder haben durch die Krankheit ihre Eltern verloren. Die Behandlung von Aids hat sich zwar sehr verbessert, aber die Mehrzahl der Kranken kann nicht arbeiten und ist bitterarm.