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Kontinent Länder Regionen

Botswana

Flagge von Ägypten  (c) wikicommons
Amtssprache Setswana, Englisch
Hauptstadt Gaborone
Staatsform Republik
Fläche 581.730 km²
Einwohner 2,3 Millionen
Währung Pula
   

Dumela, willkommen in Botswana, dem "Land des großen Durstes"!

Botswana ist ein trockenes Land, außer zur Regenzeit. Dann gibt es nirgends auf der Welt einen Ort, wo sich mehr Wildtiere versammeln als hier, im Okavango Delta! Auch für die Bewohner ist die Regenzeit gut. Dann kommen Touristen und bringen Geld ins Land, das sonst schwer zu verdienen ist.

      

Lage

Botswana ist ein Binnenstaat im südlichen Afrika. Botswana ist umgeben von Südafrika, Namibia, Simbabwe und Sambia. Das Land mit seinen roten Böden ist Teil der riesigen Kalahari Halbwüste. Im Inneren des Landes gibt es keinen Fluss, der ganzjährig Wasser führt. Deshalb ist die Halbwüste von Botswana fast menschenleer. Die Wasserknappheit bestimmt das Leben von Menschen und Tieren seit Jahrtausenden.

Landschaften Botswanas

Akazienbraum in der Wüste Botswana ist ein Binnenland, es besitzt keinen Zugang zum Meer. Es liegt auf einer rund 1.000 Meter hohen Hochebene, die zum größten Teil von der Halbwüste Kalahari bedeckt ist. Hier wachsen Gras- und Dornensavannen, die von typischen Savannenbäumen bewachsen sind. Dazu zählen Akazien, die mächtigen Baobabbäume, die Marulabäume, Leberwurstbäume und die afrikanischen Faulbäume. Die Bewohner nennen die Kalahari "das Land des großen Durstes", denn es ist sehr trocken. Nur ganz im Norden wachsen verschiedene Wälder, die nach den Bäumen benannt sind, die in ihnen wachsen. Deshalb spricht man von Mopanewäldern und Miombowäldern.

 

Die Salzpfannen im Osten

Im Osten prägen unzählige Salzpfannen das Land. Auf der Karte oben siehst du, wie groß die Magkadikgadi Salzpfannen sind. Vor vielen Jahrhunderten befand sich hier ein riesiger See, der allmähliche austrocknete. Zurück blieb eine Salzdecke, die an manchen Stellen 5 Meter dick ist. An den Pfannenrändern wachsen Gräser und Büsche. Der mineralienreiche Boden lockt zahlreiche Tiere an, die hier ihren Mineralienbedarf decken. Im Frühjahr überflutet der Regen die Salzflächen. Dann treffen Scharen von Flamingos und Pelikane ein wie auch Steppentiere aus der Kalahari. Die Makgadikgadi-Salzpfannen sind das am dünnsten besiedelte Gebiet von Botswana.  Die meisten Menschen siedeln in den Hügelketten im Osten des Landes. Hier regnet es häufiger als im übrigen Land. In dieser Region reihen sich große Dörfer und Siedlungen aneinander.

 

Das Okavangodelta im Nordwesten

Das Herz von Botswana ist das Okavango-Delta im Nordwesten. Es wird vom Fluss Okavango gebildet, der in der Kalahari  versickert. Hier verzweigt er sich in 5 Hauptarme und bildet ein riesiges Feuchtgebiet. Mit einer Fläche von 16 000 km² ist das Okavangodelta das größte Binnendelta der Erde. Das Wasser ist stellenweise bis zu 20 Meter tief. Es ist so sauber, dass man es trinken kann. Die Menschen sind in "Einbäumen" unterwegs, kleinen Booten, die nur aus einem Baum gefertigt sind. Die Pflanzen und die Tiere hier sind erstaunlich vielfältig. In der Trockenzeit beherrschen Krokodile und Flusspferde die Wasserstellen des Deltas. Auch Gnus, Giraffen, Zebras und Elefanten besuchen das Delta, um ihren Durst zu löschen. Löwen, Leoparden und Hyänen gehen hier auf die Jagd. Weit über 1000 verschiedene Pflanzen bieten den Tieren Nahrung und Schutz vor der heißen Sonne.

 

Die Gewässer

Der Okavango

Okavango Delta Der Okavango entspringt im Hochland von Angola und durchfliesst Namibia, bevor er nach Botswana strömt. Er sorgt für einen fruchtbaren Abschnitt im Nordwesten des Landes. Er fliesst nicht wie andere Flüsse ins Meer sondern versickert in der Kalahari. In der Regenzeit überflutet er das Kalaharibecken und verwandelt es in ein Naturparadies. Dann toben gewaltige Gewitter über der Ebene und riesige Zebra- und Gnuherden ziehen Richtung Okavango-Delta. Dort verbringen sie viele Wochen, bis die Trockenzeit einsetzt. Wenn die Sümpfe austrocknen und die Gräser verdorren, wandern die Herden zu ihren nördlichen Weideplätzen zurück.

Der Limpopo und der Molopo

Die beiden Flüsse Limpopo und Molopo bilden die natürliche Grenze zu Südafrika. Der Limpopo hat eine Länge von 1.750 Kilometer. Er ist ein bedeutender Fluss im südlichen Afrika, denn er durchzieht vier Länder. Millionen Menschen leben von dem Fluss. Die Quelle des Limpopo liegt in der Nähe von Johannesburg im Gebirge Witwatersrand. Den Oberlauf bezeichnet man als Crocodile-River. Bei Xai-Xai in Mosambik mündet der Limpopo in den Indischen Ozean. Die Region ist die Heimat von zahlreichen Vögeln und Wildtieren. Am Limpopo befand sich im Mittelalter das große Königreich von Mapungubwe. Es wurde vom Volk der Venda gegründet, das bekannt ist für seine zahlreichen Legenden. Hier ist die legendäre Regenkönigin Modjadji zuhause, hier findest du auch noch die Überreste ihres einstigen Königsreichs. Die Funde von Werkzeugen und Skulpturen zeigen, dass dieses Reich vor Tausenden von Jahren eine außergewöhnliche Hochkultur geschaffen hat. Die Ruinen gehören zum Nationalpark Mapungubwe, der noch Skelette von Dinosauriern, Werkzeuge aus der Eisenzeit und Hinterlassenschaften der San oder Buschmenschen enthält.

Der Chobe

Der Chobe wird Kwando genannt, bevor er Botswana erreicht. Der Fluss ist 1500 Kilometer lang und bildet einen rechten Nebenfluss des Sambesi. Er entspringt in Angola, fließt in Richtung Südosten und bildet die Grenze zu Botswana. Hier speist er das Delta der Linyanti-Sümpfe. Am Vierländereck von Botswana, Namibia, Sambia und Simbabwe mündet er in den Sambesi. Auf dem Foto links siehst du die Mündung des Chobe in den Sambesi.

Die Gebirge

Es gibt nur zwei höhere Gebirge in Botswana, die Tsodilo Hills im Norden und die Otse Mountains an der Grenze zu Südafrika. Beide Gebirgszüge sind fast 1.500 m hoch. Der Otse Hill ist ein Gipfel von 1.491 Metern Höhe. Viele bezeichnen ihn als höchsten Punkt von Botswana. Er befindet sich im Dorf Otse im Südosten. Die Tsodilo Hills sind eine Hügelkette im Norden der Kalahari. 1997 wurden die Hügel als Weltkulturerbe in das UNESCO-Welterbe aufgenommen.

Die Tsodilo Hills

Die Tsodilo Hills in der Kalahari sind eine Art Museum. Hier entdeckten Archäologen die meisten Felsmalereien im südlichen Afrika. „Tsodilo“ heißt so viel wie „der Fels, der flüstert“. Bereits vor rund 30.000 Jahren siedelten hier die ersten Menschen. Für die Buschleute sind die Tsodilo Hills ein heiliger Ort, denn sie glauben, dass dort die Welt entstanden ist. Sie glauben auch, dass die Geister ihrer Ahnen sich noch immer dort befinden. Die über 4.000 ockerfarbenen Malereien stammen aus der Spätsteinzeit und Eisenzeit. Die Zeichnungen zeigen, wie die Menschen damals gelebt haben. Die Hügel bestehen aus vier Felsen und erstrecken sich über eine Fläche von ca. 10 Quadratkilometern. Der größte unter ihnen ist der männliche Hügel „Male Hill“, gefolgt von dem weiblichen Hügel „Female Hill“ und dem Hügel des Kindes „Child Hill“. Ein wenig abseits gelegen befindet sich der „North Hill“. Eine Legende erzählt, dass dieser Hügel die streitlustige erste Ehefrau des „Male Hill“ darstellen soll.

Klima: Botswana ist ein heißes Land. Die Regenzeit dauert von Oktober bis März. In dieser Zeit steigen die Temperaturen schon mal bis auf 44°C an. Dann ist die Kalahari Wüste ein Backofen. In der Winterzeit herrschen um 27°C, nachts fallen die Temperaturen manchmal bis auf den Gefrierpunkt.

Zum Vergleich: Botswana ist etwa so groß wie Frankreich. Es hat weniger Einwohner als Paris. Warum? Das Land ist trocken, nicht viele Menschen können sich von der Landwirtschaft ernähren.

Die Tierwelt

In Botswana leben weit mehr Tiere als Menschen. Ein Drittel des Landes ist Naturschutzgebiet! Das aufregendste Gebiet für Tierbeobachtung ist das Okavango Delta. Elefanten, Giraffen, Zebras, Flusspferde, Kaffernbüffel, Hyänen, afrikanische Wildhunde, Gazellen, Erdmännchen, Löwen, Nashörner und einige Affenarten wie Paviane und Meerkatzen kann man hier beobachten. Also ziemlich viele große und kleine Tiere.

           Okavango Delta

Neben den großen Säugetieren leben im Okavango Delta 550 Vogelarten wie Adler, Falken und Geier. In der Kalahari sieht man Strauße, Trappen und Kapmeisen. Darüber hinaus leben hier 157 Reptilienarten, 72 Schlangenarten, 80 Fischarten sowie 38 Amphibienarten einen natürlichen Lebensraum.

Die größten Elefantenherden sind im Chobe Nationapark beheimatet. Im Wildreservat Central Kalahari Game Reserve mit seinen versteinerten Flussläufen und sanft hügeligen Wiesen leben Antilopen, Elefanten, Giraffen, Geparden, Hyänen und Wildhunde. Einmal im Jahr zaubert der Fluss Okavango ein Paradies für Tiere in die Kalahari Wüste.

           

 

Gnus und Zebras wandern gemeinsam und finden sich auch gemeinsam an den Wasserstellen ein. Warum das so ist? Die Zebras sind wachsamer als die Gnus und warnen diese, wenn sich ein Löwe oder ein Leopard nähert. Übrigens: Zwei Zebras sind die Wappentiere von Botswana! Und wie wird die Nationalmannschaft von Botswana genannt? Die Zebras!

Mehr zu den Tieren im Okavango Delta

 

Mehr über die Tierwelt in der Kalahari

Gaborone

Generals Chambers Gebäude (c) filippo jean Gaborone ist die Hauptstadt von Botswana. Sie liegt ganz im Süden des Landes, nur 18 Kilometer von der Grenze zu Südafrika entfernt. Gaborone ist keine typische Metropole. Im Zentrum ragen vereinzelte Prachtbauten und Hochhäuser heraus, doch der Großteil der Bewohner lebt in modernen Einfamilienhäusern. Ein Teil von Gaborone ist immer noch das beschauliche Dorf von früher, wo der Holzrauch morgendlicher Feuer durch die Straßen zieht. Die Älteren palavern tagsüber auf der Straße, abends gesellen sich die Jungen dazu. Im Morgenradio wirst du vom Läuten der Kuhglocken geweckt, denn nicht wenige leben noch von der Viehwirtschaft. Die Tiere weiden auf dem Steppenland, das die Stadt umgibt. Und jedes Jahr kämpfen junge Frauen um den Titel "Miss Viehwirtschaft".

Vom Dorf zur Diamanten-Metropole

Gaborone ist nach dem Stammeshäuptling Kgosi Gaborone benannt. Zu seiner Zeit war Gaborone noch ein Dorf mit etwa 1000 Einwohnern. Es lag an einer Bahnstation an der Grenze zu Südafrika. Die Menschen lebten damals noch in einfachen Rundhütten mit Strohdächern. Sie ernährten sich von der Land- und der Viehwirtschaft. Erst 1966 wurde daraus der Regierungssitz. Warum wurde ausgerechnet ein so kleines Dorf zum Regierungssitz? Weil in Gaborone die Versorgung mit Wasser sicher war, denn entlang der Stadt fließt der Fluss NotwaneNur ein Jahr später ereignete sich etwas Außergewöhnliches. Im Norden des Landes wurden Diamanten entdeckt. Über Nacht wurde aus dem armen Agrarland ein reiches Industrieland. Gaborone entwickelte sich zu einer Industriestadt mit Börsen und Banken, Autosalons und schicken Geschäftszentren.Heute leben fast 265 000 Einwohner in Gaborone. Damit ist sie die größte Stadt von Botswana. In Gaborone befindet sich die einzige Universität des Landes. Die Stadt besitzt einen internationalen Flughafen. Sie liegt an der Eisenbahnlinie, die Kapstadt mit Harare verbindet. Eine Fernstraße verbindet Botswana mit Südafrika.

Sehenswürdigkeiten und Parks

Wie in jeder afrikanischen Hauptstadt bekommt man auch hier die bekanntesten Helden zu sehen. In Gaborone sind es die „three Chief’Statues“. Sie wurden aus Metall gegossen und stehen auf einem großen Platz auf einem Sockel. Gaborone besitzt mehrere Nationalparks, dazu zählen der Lions‘ Park und das Gaborone Game Reserve. Der Park liegt inmitten der Stadt und ist sehr günstig. Er ist zwar für afrikanische Verhältnisse klein, doch dafür bekommt man tolle Einblicke in die afrikanische Natur. In vollkommener Wildnis kannst du Affen, Strauße, Warzenschweine, Zebras und zahlreiche Vögel beobachten.

Keine Slums in Gaborone

Mehrere Milliarden Dollar hat Botswana mit seinen Diamanten erwirtschaftet und bezahlt damit kostenlosen Schulbesuch, Zuschüsse für Mieten und Krankenversicherungen und Förderprogrammen für Schüler, Frauen und Rentner. Im Stadtteil Old Naledi leben die armen Bewohner, offiziell ist es ein Slum. Doch es gibt eine Klinik, eine Grundschule und einen gepflegten Park. Die Häuser sind aus verputztem Lehm, fast alle verfügen über eine Wasserleitung. Und wer nicht das Geld für das Abwassersystem aufbringen kann, dem gräbt der Staat ein Loch fürs Plumpsklo, kostenlos. 

 

Mehr Sehenswürdigkeiten findest du im afrika-junior Reiseführer

Völker und Sprachen

Junges Mädchen beim Früchtesammeln im Okavango Delta (c) DDD DDD

Botswana gilt als das Land der Tswana, einem Bantuvolk. Während der britischen Kolonialzeit hieß das Gebiet Bechuanaland. Auch heute trägt das Land den Namen des größten hier lebenden Volkes. Das älteste Volk, die Ureinwohner der Kalahari, sind jedoch die San, die Buschleute.

Die Tswana

Die Tswana machen mehr als 80 Prozent der Einwohner aus. Die Tswana sind Bauern und Viehzüchter.Sie unterteilten sich in drei große Untergruppen, aber sie sprechen alle dieselbe Sprache, das Setswana. Fast alle sprechen auch Englisch, das die wichtigste Verkehrssprache Botswanas ist. Die Stämme werden von Paramount-Chiefs geführt.Die Zahl der Rinder bestimmt Wohlstand und Ansehen der Familie. Rinder werden von den Tswana besonders geschätzt, denn sie glauben, dass Rinder Kontakt zu überirdischen Wesen oder zu den Ahnen besitzen. Fürchten die Menschen, dass sie ihre Ahnen verärgert haben, dann bringen sie ihnen Rinderopfer dar. Das Fleisch wird dann von der gesamten Gemeinschaft verspeist. An der offenen Feuerstelle erzählen die Alten Geschichten, denen die Kinder gebannt lauschen. 

Die Bakalanga

Sie gelten als Verwandte der Shona. Sie wanderten im 14. Jahrhundert aus dem benachbarten Simbabwe in den Osten des Landes ein. Ihr Siedlungsgebiet liegt in der Region um Francistown. Im Unterschied zu den Tsuana betreiben die Bakalanga hauptsächlich Landwirtschaft. Daneben halten sie auch Rinder und Kleintiere, aber Tiere werden auch zu Opferzwecken gehalten oder dienen als Brautpreis. Status und Macht erwerben die Bakalanga durch Landbesitz.

 

 

Die San

Die San, die auch Buschleute genannt werden, sind die ursprünglichen Bewohner des Landes. Sie leben von Wildfrüchten und von der Jagd. Sie führen ein ursprüngliches Leben und besitzen ein großes Wissen über die Natur. Die ersten weißen Siedler, die Buren, vertrieben die San oder versklavten sie. Aber auch andere afrikanische Völker betrachten sie als minderwertig. In der Kultur der San gibt es keine Anführer. Frauen sind den Männern gleichgestellt. Die Sprache der San gilt als die schwierigste Sprache der Welt. Es handelt sich um eine Klicksprache, die sich in sieben Grundklicks mit jeweils bis zu 85 Abwandlungen gliedert. Im heutigen Botswana leben etwa 56.000 San, doch nur noch wenige führen das freie Leben eines Jägers und Sammlers. Die meisten leben in Siedlungen am Rande der Kalahari, sie fühlen sich entwurzelt und ihrer Lebensweise entfremdet. Es ist zu hoffen, dass die Regierung und die anderen Völker ihre traditionelle Lebensweise mehr respektieren. Dann werden sie auch mehr von ihnen lernen können.

Leben auf dem Land

Familie TswanaDie Menschen leben in einfachen Hütten. Jedes Dorf hat einen "Paramount-Chief", das ist eine Art Bürgermeister, und einen Ältestenrat. Der Tag beginnt mit dem Sonnenaufgang. Die Kinder müssen am Dorfbrunnen Wasser holen und sich auf die Schule vorbereiten. Die älteren Kinder besuchen am Vormittag die Dorfschule, am Nachmittag passen sie auf die kleineren Geschwister auf oder helfen bei der Feldarbeit mit. Wenn es Zeit ist, das Abendessen vorzubereiten, gehen die Mädchen zum Feuerholz sammeln. Die Jungen versorgen das Kleinvieh. Wenn die Sonne untergeht, kehrt Ruhe in das Dorf ein. An der offenen Feuerstelle in dem Gehöft erzählen die Großeltern Geschichten, denen die Kinderl gebannt lauschen. Die Geschichten handeln von Riesen, geheimnisvollen Tieren wie dem Kgogomodumo, einem Riesenvogel, und vom Hasen. In Afrika gilt der Hase als klug und listig, ähnlich wie der Fuchs in unseren Märchen. Die Tiermärchen, die in Botswana erzählt werden, sind unseren Märchen ganz ähnlich. Meist geht es darum, wie kleine Tiere wie der Hase die Giganten unter den Räubern und Jägern besiegt.

 

Feste und Feierlichkeiten

Gefeiert werden christliche Feiertage, denn viele Botswaner sind christlich. Auch Sommer- und Wintersonnwende, und der Botswana Tag am 30. September gehören zu den großen Festtagen. Familienfeste werden zu bestimmten Gelegenheiten wie zu Hochzeiten, Vollmond, Besuch von Verwandten oder Beerdigungen gefeiert. Zu den wichtigsten Feierlichkeiten gehört das Go Ntsha Botesesi. Die junge Mutter zeigt ihr Baby einige Wochen nach der Geburt allen männlichen Familienmitgliedern. Dabei wird auch feierlich der Name vergeben. Danach folgt ein großes gemeinsames Essen, bei dem stundenlang gesungen und getanzt wird. Ein besonders wichtiges Fest ist das Erntedankfest, das in den Dörfern groß gefeiert wird und das mehrere Tage dauert.


 Schule und Bildung

Botswana Schule

Die Schulen in Botswana orientieren sich am englischen Schulsystem. Das ist noch ein Erbe aus der Kolonialzeit. Denn das Land stand einst unter britischer Kolonialverwaltung. Die Briten haben nicht viel für die Bildung in ihrem ehemaligen Schutzgebiet Betschuanaland getan. Nur wenige Kinder durften eine Schule besuchten. Doch seit der Unabhängigkeit des Landes hat die Regierung von Botswana viel unternommen, damit alle Kinder eine Schule besuchen können. In Botswana gibt es zwar keine Schulpflicht, aber alle Kinder haben das Recht auf Schulbildung. Heute besucht fast jedes Kind mit 6 Jahren die Schule. Der Schulbesuch dauert 10 Jahre. Es wird in Englisch und in Setswana unterricht, so dass alle Kinder dem Unterricht folgen können. Heute besuchen etwa gleich viele Jungen und Mädchen die Schule und Universitäten.

Was wird unterrichtet?

Die Unterrichtsfächer sind ganz ähnlich wie deine Fächer: Lesen und Schreiben, Rechnen, Sachkunde, Zeichnen, Sport, Musik und Naturkunde. Die Schulen achten darauf, dass die Kinder viel über die Natur und die reiche Tierwelt lernen. Denn sie sind stolz auf die Vielfalt ihrer wilden Tiere und achten sie. Der Unterricht vermittelt auch praktisches Wissen über Landwirtschaft sowie Hygiene- und Hauswirtschaftskenntnisse. Auch an den Schulen in Botswana wird immer mehr mit Computern unterrichtet. Digitale Bildung hält Einzug in die Klassenzimmer, denn darin liegen Chancen für zukünftige Jobs. Anfangs war die Schule kostenlos. Doch seit 2007 werden umgerechnet rund 50 Euro pro Schuljahr an Schulgeld verlangt. Die einzige Universität des Landes befindet sich in der Hauptstadt Gaborone.

Lohnt sich höhere Bildung für Kinder und Jugendliche?

Das allgemeine Bildungswesen funktioniert zwar gut. Doch viele Jugendliche mit guter Schulbildung und auch Universitätsabschlüssen sind arbeitslos. Sie suchen nach einer angemessenen Anstellung und nach einem besseren Leben. Die Regierung hat für diese Jugendlichen Programme entwickelt, damit sie besser auf die Erwachsenenwelt vorbereitet werden. Dabei wird praktisches und handwerkliches Wissen vermittelt, sowie Kenntnisse im Umgang mit Computern. Doch es wird sich erst in der Zukunft erweisen, ob diese Programme den Jugendlichen tatsächlich helfen.

Was besonders gut ist am Bildungssystem von Botswana: Im Jahre 1980 wurde ein Erwachsenenbildungsprogramm eingerichtet, denn fast 60 Prozent der Erwachsenen konnten damals weder lesen noch schreiben. Selten war ein Programm so erfolgreich. Heute sind es nur noch 10 Prozent der älteren Bewohner, die nicht lesen können.

Was nicht so gut ist: Große Unterschiede bestehen in der Schulbildung der San oder Buschleute. In den Gegenden, in denen sie leben, verlassen viele Kinder nach wenigen Jahren die Schule. Ihre Erziehung unterscheidet sich sehr von der Erziehung der Tsuana. Bei den Tsuana werden Kinder, die nicht folgsam sind, geschlagen. Bei den Buschleuten ist das verpönt. Ihre Kinder fühlen sich durch den autoritären Unterricht nicht respektiert, deshalb wenden sich viele von der Schule ab. Dadurch lernen sie aber nicht weniger als andere Kinder. Denn von ihren Eltern lernen sie viele Geheimnisse über die Natur und das Jagen.

Mehr über die Schule der Buschleute

Was Kinder spielen

Die Kinder in Botswana tanzen und singen gerne. Deshalb sind mit meisten in einem Kirchenchor oder Schulchor. Viele machen auch in einer Volkstanzgruppe mit und lernen die traditionellen Volkstänze. Bei Festen und Umzügen treten sie dann mit anderen Kindern gemeinsam auf. Beliebt sind auch Geschicklichkeitsspiele wie Sport und Ballspiele oder Sackhüpfen. Fußball ist bei Jungen besonders beliebt.

Wirtschaft und Bodenschätze

Landwirtschaft

Die meisten Menschen in Botswana leben von der Landwirtschaft. Sie betreiben Ackerbau und Viehzucht. Die Mehrzahl der Landwirte arbeitet für den Eigenbedarf, was übrig bleibt, wird auf den Märkten verkauft. Die Arbeit ist mühsam, denn viele bearbeiten den Boden noch wie ihre Vorfahren mit der Hacke. Zur Aussaat und zur Erntezeit helfen die älteren Kinder mit. Vor allem bei der Ernte tun sie das gerne, denn danach wird immer ein großes Fest gefeiert. Am Rand der Kalahari gibt es große Rinderfarmen. Der Export von Rindfleisch nicht nur in afrikanische Nachbarländer sondern auch in die EU nimmt immer mehr zu. Die Farmer und Naturschützer streiten immer wieder um die Nutzung von Weideland und Wasserstellen. Durch die intensive Nutztierhaltung werden die natürlichen Wasserstellen für Wiltiere immer knapper. Leider hat der Streit dazu geführt, dass die Farmer immer mehr Zäune errichtet haben, die die Wanderwege der Wildtiere unterbrechen. Viele Tiere sind daran zugrunde gegangen. Erst langsam findet ein Umdenken statt.

Bodenschätze und Industrie

Botswana ist das Land der Diamanten. Zur Zeit der Unabhängigkeit 1966 galt Botswana noch als eines der ärmsten Länder der Welt. Doch große Funde an Rohdiamanten haben dazu geführt, dass Botswana heute ein blühendes Land ist. Wichtigster Wirtschaftszweig ist die Diamantenindustrie, damit erzielt Botswana drei Viertel seiner Exporteinkünfte. Leider hat der Abbau von Diamanten eine Kehrseite. Die Natur wird teilweise zerstört durch riesige Abbauflächen. Besonders dramatisch wirkt sich der hohe Wasserverbrauch bei dem Diamantenabbau für die Natur aus. Denn die Bohrlöcher werden bis zu einer Tiefe von 200 Meter gebohrt, um an das Grundwasser zu gelangen. So fehlt das Wasser an anderer Stelle. Das hat dazu geführt, dass sich die Wüste immer mehr ausbreitet.

Tourismus

Auch die verarbeitende Industrie und der Tourismus sind ein wichtiger Wirtschaftsfaktor. Touristen tragen bereits fünf Prozent zum Einkommen von Botswana bei. Die riesigen Nationalparks in Botswana ziehen Jahr für Jahr mehr Touristen an. Vor allem das Okavango Delta mit seiner Vielfalt an großen Wildtieren ist ein vielbesuchter Touristenmagnet.  Das durchschnittliche Einkommen einer Familie liegt laut Weltbank bei 7.883 US$. Damit zählen die Botswaner zu den gut verdienenden Menschen im südlichen Afrika.

 

Die Geschichte von Botswana

Botswanas Geschichte ist so alt wie die Menschheit. Die Ureinwohner waren die Jägervölker, die San und die Khoikoi. Die Buschmenschen hinterließen in der Kalahari die ältesten Felszeichnungen im südlichen Afrika. Mit der afrikanischen Völkerwanderung zwischen 300 bis 400 nach Christus drangen Bantuvölker in das Land ein. Sie konnten Eisen bearbeiten und scharfe Eisenspeere herstellen. Mit ihren Waffen waren sie den Jägern und Nomaden überlegen. Sie verdrängten die San und die Khoikoi und siedelten sich am Rand der Kalahari an.

Die Kolonialzeit

Versammlung der Tsuana (c) The London Missionary Society, Anonymus Die Kolonialisierung des einstigen Bechuanalandes begann mit dem Einzug englischer Missionare. Dann fielen burische Siedler ein, die sich das Farmland zu eigen machten und die Tsuana verdrängten. Der damalige Häuptling der Tsuana suchte Schutz unter britischem Protektorat. Es war ein zweischneidiges Schwert, denn die englische Schutzmacht übte immer mehr Einfluss auf die Bevölkerung aus. Am Beginn des 20. Jahrhunderts kämpften die afrikanischen Völker um ihre Unabhängigkeit von den Briten. Auch Freiheitskämpfer aus Botswana waren daran beteiligt. 1966 wurde Botswana unabhängig. Auf dem Gemälde links siehst du eine Versammlung der Tsuana, die einer Ansprache des englischen Missionars David Livingstone zuhören.

Botswana heute

Kinder auf einer Fähre am Okavango (c) DDD DDDBotswana galt viele Jahre als ein afrikanisches Musterland. Es gab keine Bürgerkriege, und das Land war wohlhabend. Ist das Land demokratisch? Es gibt freie Wahlen, mehrere Parteien sind an der Macht, das Rechtssystem ist unabhängig. Staatsoberhaupt ist der Präsident Botswanas, derzeit Seine Exzellenz, Herr Seretse Khama Ian Khama, der das Land seit 1988 regiert. Davor war sein Vater Regierungschef. Es gibt ein Parlament, in dem die Vertreter der verschiedenen Parteien Gesetze beschließen. Der Präsident besitzt großen Einfluss, wird aber durch das Parlament kontrolliert. Bisher hatten beide Präsidenten, die seit der Unabhängigkeit regierten zum Ziel, die Bildung zu fördern, Arbeitsplätze zu schaffen, und auch Frauen in die Entwicklung des Landes einzubeziehen. Im Parlament sind 11 Prozent der Abgeordneten Frauen. In den Kommunen oder Stämmen können Frauen "Paramount-Chief" werden und eine Stammesgemeinschaft leiten. Die Regierung gilt auch nicht als korrupt.

Die Krankheit Aids macht Kinder zu Waisen

Ein großes Problem in Botswana ist die Krankheit AIDS. Über zwanzig Prozent der Botswaner sind mit HIV infiziert. Am meisten betroffen sind Erwachsene im Alter von 30 bis 35 Jahren. Viele Kinder sind zu Waisen geworden. Die Regierung und die Gesellschaft tun viel, um den Waisenkindern ein Heim zu schaffen. Doch ohne Eltern aufzuwachsen ist ein trauriges Schicksal. Heute kann die Krankheit gut behandelt werden, doch die Kosten sind hoch. Staat und internationalen Organisationen tun viel, um die Kranken zu behandeln und die Ausbreitung der Krankheit einzudämmen. Es gibt viele Aufklärungskampagnen darüber, wie die Krankheit verbreitet wird. Und tatsächlich konnten erste Erfolge erzielt werden. Denn immer weniger Menschen stecken sich mit dem gefährlichen Virus an. Auf dem Foto links siehst du Waisenkinder beim Fußballspielen in der Marapula Schule in Gaborone.

Wie steht es mit den Kinderrechten in Botswana?

Botswana hat die afrikanische Charta zu den Kinderrechten bereits 2001 ratifiziert. Seither hat sich vieles verbessert. Es gibt mehr Schulen und fast alle Kinder werden eingeschult. Die Maedchen haben in der Bildung aufgeholt.  Auch das Problem der Kinderarbeit wurde geregelt. Laut Gesetz dürfen Kinder erst ab 15 arbeiten. Kinder ab 14 Jahren dürfen leichte Arbeiten verrichten. Mit einer Reihe neuer Gesetze wird auch verhindert, dass Kinder sexuell ausgebeutet werden.

 

Die Schwachstelle von Botswana ist die Politik gegenüber den Buschleuten. Sie sind eine Minderheit und nicht an der Regierung beteiligt. Als in der Kalahari Diamanten entdeckt wurden, war das gut für die Mehrheit der Tsuana. Die Bevölkerung wurde reicher, die Regierung investierte mehr Geld in Bildung. Für die Buschleute war die Entdeckung ein Desaster. Denn viele Diamantenfelder lagen in ihren Jagdgebieten. Sie mußten ihre Gebiete verlassen und wurden an einem trostlosen Ort am Rande der Kalahari angesiedelt. Erst langsam beginnt man in Botswana, die Lebensweise und das Wissen der Buschmenschen zu schätzen und ihr Recht auf ihre eigene Kultur zu achten.

 

Schon gewusst? Die Buschleute haben ihre alte Kultur bewahrt, deshalb können sie uns eine Menge über die Natur und die Tierwelt im Buschland erzählen.

Märchen und Geschichten aus Botswana

Die Tsuana und die San erzählen viele Märchen über die Tierwelt. Diese Geschichten handeln von Riesen, geheimnisvollen Tieren wie dem Urvogel Kgogomodumo oder von dem Hasen, der die Giganten im Tierreich besiegt.

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