Marhaba, hello und willkommen in Algerien, dem nordafrikanischen Land an der Mittelmeerküste!
Algerien ist das größte Land Afrikas. Es besitzt eine wunderschöne Küste am Mittelmeer mit großen Städten, alten Tempeln und geheimnisvollen Festungen. Algerien ist auch eines der jüngsten Länder Afrikas. Mehr als die Hälfte der Bewohner ist jünger als 18 Jahre. Wie leben sie, was lernen sie, was spielen sie? Komm mit auf einen Streifzug und erfahre mehr über Land und Leute.
Lage und Landschaften
Algerien ist mit über 2,3 Millionen Quadratkilomenter flächenmäßig das größte Land Afrikas. Es liegt in Nordafrika und erstreckt sich von der Mittelmeerküste aus in die Sahara hinein. Das Land hat die Form eines Vieleckes und dadurch viele Nachbarn: im Westen Marokko und Mauretanien, im Süden Mali und Niger, im Osten Libyen und Tunesien.
Die Küsten von Algerien
Die Küste am Mittelmeer ist 1200 km lang, sie besitzt wunderschöne Strandabschnitte mit zahlreichen verträumten Buchten. Auf der schmalen, hügeligen Küstenebene liegt Algeriens bestes Ackerland. Hier liegen die meisten Städte des Landes und hier leben auch die meisten Algerier, nämlich mehr als 90 Prozent. Parallel zur Küste verläuft das Atlasgebirge. Doch beherrschend ist die Wüste. Die Sahara bedeckt mehr als vier Fünftel des Landes. An der Küste herrscht Mittelmeerklima. Im Landesinneren fällt manchmal jahrelang kein Regen. Die großen Verkehrswege durch die Sahara kreuzen sich in Algerien. Manche halten Algerien für das schönste Land der Welt! Finde heraus, warum, und sieh dazu auch den Film am Ende der Seite.
Algerien ist eine Traumlandschaft mit Wüsten und zahlreichen Gebirgen
Im Norden erstreckt sich ein Teil des Atlasgebirges, der Tellatlas an der Mittelmeerküste und der Saharaatlas südlich vom Tellatlas. Diese beiden Gebirgsketten nennt man Faltengebirge, denn sie sind vor langer Zeit durch tektonische Verschiebungen zwischen dem europäischen und afrikanischen Kontinent entstanden. Sie bilden eine Scheidelinie zur Sahara.
Im nördlichen Gebirge ist das Klima feucht und kühl, hier wachsen Zedernwälder und wilde Olivenbäume. Im südlichen Teil des Sahara-Atlas ist es trocken und heiß. Hier weht der von der Sahara kommende Scirocco. Die Sahara in Algerien sieht aus wie eine Mondlandschaft. Die Wüste ist hier besonders abwechslungsreich. Sie besteht aus riesigen Sanddünen, steinigen Stufenlandschaften und einem Hochgebirge, das aus Vulkanen entstanden ist.
Die Sandmeere der Sahara
Der größte Teil der Sahara ist ein Felsplateau, nur 15 Prozent des Gebietes sind Sandmeere mit den charakteristischen Sanddünen. Der Östliche Große Erg ist das größte Sandmeer der Sahara. Es ist etwa so groß wie Griechenland und erstreckt sich im Norden des Landes bis nach Tunesien. Die Dünen sind hier etwa 120 Meter hoch. Der westliche Große Erg ist ein Sandmeer südlich des Saharaatlas. Er ist etwa 600 km lang und 250 km breit. In beiden Sandmeeren gibt es keine Dörfer und Siedlungen. Die Oase El Oued liegt am nördlichen Rand des Östlichen Großen Erg. Die Oase wird auch Stadt der 1000 Kuppeln genannt. Die Oase wird von einem unterirdischen Fluss gespeist. In den Häusern mit den charakteristischen Kuppeldächern leben mehr als 130 000 Menschen.
Das Tademait-Plateau, der “Garten Satans”
Im Zentrum von Algerien liegt das Tademait-Plateau, es wird auch „Garten des Satans“ genannt. Die 10 000 qm große Hochebene ist durch Metalloxide im Kies und Sand fast schwarz. Nichts gedeiht hier, keine Tiere sind zu sehen, die Gegend ist wirklich trostlos.
Die Hochebene wird eingerahmt vom Östlichen Großen Erg und vom Westlichen Großen Erg. Über das Plateau führt die Sahara-Route “N 1”, die jeder Wüstenbesucher kennt. Im Norden liegt ein verlassenes Kastell und im Süden empfängt einen die Wüstenstadt In Salah. Die Oase war früher eine wichtige Station auf den Handelsrouten durch die Sahara. Über 200 000 Dattelpalmen wachsen hier. An dieser Route liegt auch ein artesischer Brunnen, der Hassi Maroket, der warmes Wasser spendet. Nur Nomaden kennen die wenigen anderen Wasserquellen. Oasen sind wie kleine Inseln im riesigen Sandmeer der Sahara verteilt. In den Oasen gedeihen Dattelpalmen, Obst, Getreide und Gemüse. Viele Dürren in den letzten Jahren haben Oasenbauern und Hirten gezwungen, ihr traditionelles Leben aufzugeben und in den Städten nach Arbeit zu suchen.
Im Süden von Algerien erstreckt sich das Hochgebirge Ahaggar, das an der Grenze zu Niger liegt. Hier erhebt sich der höchste Berg des Landes, der etwa 3000 Meter hohe Tahat. In diesem Hochgebirge wurde der Ahaggar Nationalpark geschaffen. Dieser Nationalpark ist die Heimat der letzten 250 Nordwestafrikanischen Geparden. Die schnellen Raubtiere zeichnet aus, dass sie ein blassgefärbtes Fell besitzen.
Das Tassili n’Ajjer - auf dem Foto oben - ist eine eindrucksvolle Gebirgskette im Südosten von Algerien. Die Gebirgskette besteht zu einem großen Teil aus Sandstein, der Wasser speichern kann. Sie sieht aus wie eine Landschaft auf dem Mond. Durch Erosion wurden im Sandstein fast 300 Steinbögen geformt. Außerdem finden sich hier Pflanzen, die nur hier gedeihen können, dazu zählen die Sahara-Zypresse und die Sahara-Myrte. Im Jahr 1850 wurden hier prähistorische Felsmalereien und Funde aus der letzten Eiszeit vor ca. 6000 Jahren entdeckt. Die teilweise über 6.000 Jahre alten Malereien des Tassili n’Ajjer zählen zum UNESCO-Weltnaturerbe wie auch zum Weltkulturerbe. Unter Geschichte siehst du eine Felsmalerei aus dieser phantastischen Wüstenlandschaft.
Die Gewässer
Algerien besitzt nur wenige Flüsse, die ganzjährig Wasser führen. Die meisten Flüsse entspringen im Tell- oder Sahara-Atlas. Vom Tell-Atlas fliessen sie nach Norden zum Mittelmeer hin, vom Sahara-Atlas fliessen sie nach Süden in Richtung Sahara. Der längste Fluss ist der Oued Chelif mit einer Länge von 700 km. Er entspringt im Sahara-Atlas und mündet bei Mostaganem in das Mittelmeer.
Mehr über die Landschaften der Sahara
Das Klima: Im Norden von Algerien herrscht ein gemäßigtes Mittelmeerklima mit feuchten Wintern und warmen Sommern. Nach Süden zu wird es zunehmend wärmer und trockener. In der Sahara herrscht ein arides Wüstenklima vor mit Temperaturen im Winter von nachts teilweise unter Null Grad und tagsüber bis zu 25°C. Im Sommer ist es heiß wie in einem Backofen. Dann steigt das Thermometer tagsüber auf bis zu 50°C und fällt nachts auf ca. 20 - 30°C.
Zum Vergleich: Algerien ist sechs mal so groß wie Deutschland.