Frauenfußball WM 2011 und afrikanische Teams
Frauenfußball WM und afrikanische Teams
!>/public/images/news/2011/07-22/Fussball-Trophaee.jpg(Fussball WM)! Das Ende der diesjährigen Fußball WM gibt uns die Gelegenheit, noch einmal einen Blick auf die beiden afrikanischen Mannschaften Äquatorialguinea und Nigeria und den Frauenfußball in Afrika zu werfen. Auf unserer Webseite findet ihr zwei Bücher über afrikanischen Fußball. In dem Buch „Ein Traum vom Fußball“ beschreibt Lieneke Dijkzeul drei fußballvernarrte Jungs, die die Chance erhalten, ihren Traum wahr zu machen. Der Jugendroman „Der Bauch des Ozeans“ von Fatou Diome beschreibt, wie aus dem Traum vom Fußball eine ganz andere Zukunftsvision wird. In beiden Fällen sind die Autoren Frauen, und ihre Helden sind Jungs. Diese Frauen WM hat bewiesen, dass es ganz anders laufen kann. Heute können Mädchen Heldinnen im schönsten Sport der Welt werden. Doch wie so oft bestehen in Afrika für Mädchen nicht dieselben Chancen, in den Profisport aufzusteigen wie bei uns.
Die Kickerinnen von Äquatorialguinea kommen aus einem Land, das nur knapp eine Million Einwohner zählt. Die Förderung des Frauenfußballs ist dort nicht sehr groß. Dennoch schaffte es die Elf um Genoveva Anonma, zum ersten Mal bei einer Fußball WM mit zu spielen. Die Spielführerin Genoveva Anonma ist erst 23 Jahre alt und hat schon eine außergewöhnliche Karriere hinter sich. Für sie ist der Traum vom Fußball wahr geworden. Genoveva ist mit Fußball aufgewachsen. In dem Dorf, in dem ihre Familie heute noch lebt, spielte sie mit den Jungs - erst auf der Straße, schließlich im Verein. Ihre Mutter war dagegen, doch Genovevas Talent setzte sich durch. Sie war 18 Jahre alt, da war sie schon beim ersten Länderspiel der Nationalmannschaft 2002 dabei, wenn auch nur als Ersatzspielerin. International bekannt wurde sie bei der Afrika-Meisterschaft 2008 als Torschützenkönigin und beste Spielerin des Turniers. Heute ist sie Stürmerin bei USV Jena. Ihre Stärken sind ihre Ballsicherheit und ihre emotionale Beständigkeit.
Die Super Falcons aus Nigeria sind das Powerhouse unter den afrikanischen Frauenmannschaften. Sie gewannen acht von neun Africa Cups und nahmen an allen WMs teil. Perpetua Nkwocha, Kapitänin der Super Falcons, ist ein Ausnahmetalent. Die Mittelfeldspielerin verfügt über mehr als zehn Jahre Erfahrung. Dreimal wurde sie zur besten Spielerin Afrikas gewählt. Sie wird die Torkönigin Afrikas genannt, weil sie die höchste Torrate pro Spiel hat. Ihre Stärken: sie ist absolut torsicher, und sie ist eine „Knipserin“. Sie durchbricht die gegnerischen Abwehrreihen und spielt ihre Gegner in Grund und Boden. Zu Beginn des Turniers hat Perpetua Nkwocha verkündet: "Wir sind hier, um zu gewinnen. Die afrikanischen Teams haben bisher bei Weltmeisterschaften nicht viel bewegt... Ich will, dass die ganze Welt sieht, dass es auch in Afrika gute Mannschaften gibt."
Afrikanischer Frauenfußball ist im Kommen, Mütter und Väter müssen akzeptieren, dass die Talentiertesten ihrer Töchter Kicken und Karriere machen wollen. Und selbst wenn die Begabtesten nur zu einem Bruchteil der Summen gesponsert werden wie ihre europäischen Fußball Schwestern beweisen sie doch, wie Perpetua, Genoveva und ihre Teams, dass Afrikas Frauenmannschaften auf hohem internationalem Niveau spielen können. Vielleicht sind sie es, die bei der nächsten Frauen WM den Pokal nach Hause bringen.t