Die Pharaonen - Götter auf Erden

Pharaonenkopf in Tempel in Theben (c) Emmanuel Pivard

Der Pharao war mehr als nur ein König, im alten Ägypten war er Herrscher und Gott in einer Person! Er war sterblich und kannte Ängste und Sorgen. Die Menschen aber betrachteten ihn als Sohn der Götter. In ihren Augen wurde er durch die Thronbesteigung zum Gott. Der Begriff Pharao stammt von den Griechen. Er bedeutet „großes Haus“ und bezeichnete den Herrscher des großen Hauses. Die alten Ägypter sagten zu ihrem Herrscher „Hoheit“ oder „Herr der beiden Länder“. Der König von Oberägypten erhielt den Beinamen „der zur Binse gehört“ und der König von Unterägypten trug den Beinamen  „der zur Biene gehört“. Mit der Vereinigung der beiden Reiche entstand Ägypten, das Reich der Pharaonen. 3000 Jahre lang herrschten die insgesamt 140 Gottkönige, die Pharaonen, über das alte Ägypten. Kein Nachbarvolk hat eine ähnlich lange, konstante Geschichte. Warum das so ist, erzählen uns die bekanntesten Pharaonen.

Die vielfältigen Aufgaben eines Pharaos

Der König hatte eine große Verantwortung zu tragen. Er musste die Ordnung im Land aufrecht erhalten und es vor Feinden verteidigen. Er war Oberbefehlshaber des Heers. Bei wichtigen Schlachten zog er an der Seite seiner Soldaten in den Krieg. Er stand mit den Göttern in Verbindung. Es war seine Aufgabe, diesen Opfer zu bringen, um sie bei Laune zu halten. Die Ägypter glaubten, dass die Götter die fruchtbare Nilflut sendeten. Wenn eine Dürre eintrat, dann glaubten sie, dass die Götter verstimmt sind. Dann mußten sie durch mehr Opfergaben versöhnt werden. Der Pharao herrschte über ganz Ägypten, und alle Besitztümer des Landes gehörten ihm. Seine Felder ließ er von Bauern bewirtschaften. Gleichzeitig war der Pharao Vorsitzender des so genannten Großen Rates, der ihn über die wichtigsten Ereignisse auf dem Laufenden hielt. Außerdem hatte sich der Pharao um seine große Familie zu kümmern: Neben einer oder mehreren Hauptfrauen hatte er zahlreiche Nebenfrauen und Geliebte - und war Vater vieler Kinder. Der Pharao Ramses II soll mehr als hundert Söhne und Töchter gehabt haben!

Die bedeutendsten Pharaonen

Menes, der Gründer des Pharaonenreiches

Menes begründete die jahrtausendealte Tradition des ältesten Staatsvolks der Erde. Er verband Ober- und Unterägypten zu einer einzigen Monarchie und begründete die erste Dynastie des alten Ägypten.

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Djoser, der erste Pyramidenbauer

König Djoser war der bedeutendste Pharao der 3. Dynastie, er herrschte im Alten Reich. Er war vermutlich der Sohn des Königs Nebka, der die 3. Dynastie gründete. Mit seinem Pyramidenbau in Sakkara schuf Djoser den ersten monumentalen Steinbau in der Geschichte der Menschheit.

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Sesostris I.

Sesostris I. gilt als einer der bedeutendsten Könige des Mittleren Reiches. Er herrschte etwa  45 Jahre. Sein Vater Pharao Amenemhet I. ernannte ihn zehn Jahre vor seinem Tod zum Mitregenten.

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Ramses II., der beliebteste Pharao

Ramses II. war der beliebteste Herrscher unter allen Pharaonen. Seine Herrschaft fiel in die Zeit des Neuen Reiches. Er prägte die 19. Dynastie und machte Ägypten wieder zu einer Großmacht.

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Der Kindkönig Tutanchamun

Totenmaske von Tutankhamun (c) Björn Christian Torrissen

Tutanchamun zählt nicht zu den großen Pharaonen aber zu den bekanntesten aus dem Neuen Reich. Das verdankt er einem englischen Archäologen. Es war eine Weltsensation, als der Archäologe Howard Carter das Grab von Tutanchamun im Tal der Könige fand.

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Echnaton, der revolutionäre Pharao

Echnaton war ein König der 18. Dynastie und Sohn von Amenophis III. und Königin Teje. Er regierte siebzehn Jahre lang, von 1364 bis 1347 v. Chr., das Reich am Nil. Er war Herrscher im Neuen Reich. Unter seiner Führung erlebte Ägypten einen großen Umbruch. Er wechselte den Namen, und mit Hilfe seiner königlichen Macht veränderte er die religiösen Traditionen, gründete eine neue Hauptstadt und setzte neue Impulse in der Kunst.

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Hatscheput, die erste Pharaonin

Herrschaft im alten Ägypten war Männersache, bis Hatschepsut als erste Pharaonin den Thron bestieg. Hatschepsut war eine der bekanntesten Pharaoninnen, sie wird dem Neuen Reich zugerechnet. Auf der Büste wird sie mit Bart dargestellt, und tatsächlich trug sie in späteren Jahren einen künstlichen Bart.

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Taharqa, der schwarze Pharao

Die schwarzen Pharaonen stammten aus Nubien, dem südlichen Nachbarn von Ägypten. Nubien lag im Gebiet des heutigen Sudan. Nubier wurden zur Zwangsarbeit für Ägypten verpflichtet. Doch im Laufe der Zeit kehrte sich das Verhältnis der Mächte um. Im Neuen Reich bestiegen die nubischen  Fürsten den Thron des Pharaonenreiches. König Taharqa übernahm das Zepter als fünfter Herrscher der schwarzen Pharaonen. Seine Regierungszeit reichte von 691–664 v. Christus.

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Kleopatra, die letzte Pharaonin

Kleopatra VII. war die letzte Pharaonin im Alten Ägypten. Sie regierte das Reich fast drei Jahrzehnte, bevor es unterging und zu einer römischen Provinz wurde. Sie regierte zuerst mit ihren beiden jüngeren Brüdern, dann mit ihrem Sohn. Sie war die letzte in einer Dynastie von madzedonischen Herrschern, die von Ptolemäus gegründet wurde.

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