Hatschepsut
Hatschepsut war eine altägyptische Königin. Sie wird der 18. Dynastie zugerechnet, die das Neuen Reich prägte. Sie war die Gemahlin von Thutmosis II. Als er starb übernahm sie die Regentschaft, da dessen Sohn Thutmosis III. noch zu jung war, um Pharao zu werden. Nach zwei Jahren ließ sich Hatschepsut jedoch selbst krönen und bestieg den Thron. Damit war sie die erste Frau, die Pharao wurde. Sie regierte von 1479 bis 1458 v. Christus. Bei den Krönungsfeierlichkeiten trug sie lediglich den traditionellen Schurz, der Oberkörper blieb frei. Zu der Zeit verzichtete sie noch auf den traditionellen Bart, holte dies jedoch später nach. Hatschepsuts engster Vertrauter hieß Senenmut. Er half ihr beim Bau des Totentempels und weiterer Prachtwerke. Ihr Stiefsohn Thutmosis III. war während ihrer gesamten Regierungszeit Mitregent. Jedoch tat sie alles, um seine Thronbesteigung zu verhindern. Hatschepsut unternahm keine großen Kriege, sie vermehrte ihre Macht durch nützliche Handelsbeziehungen zu den umliegenden Reichen.
Die Reise nach Punt
Zu den Höhepunkten ihrer Regentschaft gehört die erfolgreiche Expedition in das sagenumwobene Weihrauchland Punt, das bei Nordsomalia vermutet wird. Fünf Schiffe wurden hierfür eingesetzt. Im Land Punt wurden die Ägypter gastfreundlich aufgenommen. Bald kehrten sie mit Ebenholz, Elfenbein, Pfeffer und Terebinthenharz, Gold und Leopardenfellen zurück. Auch lebende Tiere hatten sie mitgebracht, verschiedene Affen, Geparden und Wildhunde.
Hatschepsuts Regierung
Hatschepsut bescherte dem Land eine lange Friedenszeit. Sie intensivierte den Fernhandel mit Luxusgütern. Sie legte den Grundstein dafür, dass Ägypten im Neuen Reich eine große Blütezeit erlebte. Ihr größter Feind war ihr Stiefsohn Tuthmosis III., den sie von der Regierung fernhielt. Noch während ihrer Amtszeit begann Hatschepsut mit dem Bau des einzigartigen Totentempels in Deir el-Bahari. In drei Stufen wurde der Tempel in den Fels geschlagen. Er war nach Osten ausgerichtet, wie der Amuntempel bei Karnak auf dem anderen Nilufer.
Das Ende von Hatschepsut
Bestattet wurde Hatschepsut im Tal der Könige. Der Eingang ihres ersten Grabes liegt 72 Meter über dem Boden in der 91 Meter hohen Felswand eines entlegenen Tals im Westen. Das Grab ist jedoch nie benutzt worden und enthielt lediglich den leeren Sandstein-Sarkophag mit ihrem Namen. Ihr zweites Grab findet man am Fuß der Klippen im östlichen Kessel des Tals der Könige.
Hatschepsut starb um 1483 v. Chr. Ihr Tod ist bis heute rätselhaft. Es wird vermutet, dass Thutmosis III., der eigentlich das Land hätte regieren sollen, nicht ganz unschuldig daran war. Hierfür gibt es jedoch keine Beweise. Fest steht, dass nach ihrem Tod systematisch alle Inschriften und Denkmäler zerstört wurden, um die Erinnerung an diesen einmaligen Pharao zu verwischen.