Völker und Sprachen

Molweni, so begrüßt man sich auf Xhosa. Ein freundliches Hello oder Hullo ist die Begrüßung auf Aafrikans. Sawubona heißt es bei den Zulu. Das sind nur drei der vielen Sprachen, die in Südafrika gesprochen werden. Denn hier leben viele verschiedene Völker. Deswegen nennt man Südafrika die Regenbogen-Nation. Es gibt 11 Amtssprachen, mehr als in jedem anderen Land der Welt! Doch die meisten Südafrikaner sind zweisprachig.

                  PanAfrican Space Station (c) COLLECTIONafricacentre CecileMella

Die Bantuvölker

Die Mehrzahl der Südafrikaner zählen zu den Zulu, Xhosa und Ndebele. Sie sind Nachfahren der Bantuvölker, die vor Jahrhunderten aus dem Kongo einwanderten. Die Xhosa gehören mit den Zulu zu den größten Völkern in Südafrika. Das Hauptsiedlungsgebiet der Xhosa liegt in der Provinz Eastern Cape. Sie waren Viehzüchter und verteidigten ihr Land gegen die Buren, die aus Europa einwanderten.

Der Alltag bei den Xhosa

Auf dem Land ist das Leben der Xhosa heute noch sehr einfach und traditionell. Sie leben in Lehmhütten, die meisten sind türkis oder gelb gestrichen, denn das sind die billigsten Farben. Fließendes Wasser gibt es nicht. Jede Hütte ist umgeben von einem Gemüsegarten. Ein Teil der Xhosa Männer züchtet noch Rinder, ein Großteil arbeitet als Wanderarbeiter. Die Frauen betreiben Feldbau, kümmern sich um die Kindererziehung und regeln den Alltag im Dorf. Mais ist ein Hauptnahrungsmittel. Die Frauen mahlen ihn per Hand. Mädchen sammeln Feuerholz, fegen die Hütte und kümmern sich um die kleineren Geschwister. Die Jungs hüten die Schweine und Ziegen. In den Großstädten haben die meisten Xhosa ihre traditionelle Lebensweise aufgegeben. Sie leben nach westlichem Vorbild in Kleinfamilien. Die Männer sind die Haupternährer, doch viele Frauen sind ebenfalls berufstätig und nehmen am gesellschaftlichen Leben teil. Auf dem Foto rechts siehst du Kinder der Xhosa. Typisch sind die Rundhütten der Xhosa, die du im Hintergrund siehst. Sie sind meist türkis angemalt, denn das ist die billigste Farbe in Südafrika.

Schon gewusst? Bekanntester Xhosa war der Anti-Apartheidkämpfer Nelson Mandela.

Mehr über die Bantuvölker in Südafrika

Die Einwanderer aus Europa und Asien

Die Nachfahren der weißen Einwanderer aus England, Portugal, Israel und den Niederlanden machen etwa ein Zehntel aus. Die Niederländer bezeichnen sich als Buren. Sie betrachten sich wie die Schwarzen als die wahren Südafrikaner. Die kleinste Bevölkerungsgruppe sind Asiaten. Sie wurden von englischen Siedlern aus den einstigen indischen und indonesischen Kolonien nach Südafrika gebracht. Sie mußten auf den Feldern arbeiten und wurden wie Sklaven behandelt.

Die Buschleute oder San

Die ältesten Südafrikaner sind die Buschleute, die auch San oder Khoisan genannt werden. Sie leben seit Jahrtausenden in den Savannen und Halbwüsten im südlichen Afrika als Jäger und Sammler. Bis zum 16. Jahrhundert waren sie in allen Ländern des südlichen Afrikas vertreten. Heute haben sie sich in die Grenzregion zwischen Namibia und Südafrika zurückgezogen. Ein Teil von ihnen lebt noch nomadisch, doch die Mehrheit wurde in Siedlungen am Rand der Kahlahari angesiedelt. Die Buschleute sind von schwarzen Völkern und weißen Siedlern in die Halbwüste im Norden zurück gedrängt worden.

Mehr über die Buschleute

 

Musik

In Südafrika vermischen sich traditionelle und populäre Musik in zahllosen Stilen. Viele südafrikanische Stilrichtungen basieren auf dem Jazz, aber auch Einflüsse des Pop, Reggae und Soul haben sich mit den traditionellen Gesängen und instrumentalen Klängen vermischt. Der Gospel ist eine Mischung aus europäischer Chormusik und afroamerikanischen Traditionen, die besonders der Soweto Gospel Choir bekannt gemacht hat. Kwela ist eine Musikrichtung, die aus den Townships kommt und vom Jazz beeinflusst wurde. Eine der erfolgreichsten Gruppen ist Mango Groove, die während der Apartheid gegründet wurde und aus Musikern unterschiedlicher Hautfarbe besteht. Auch Die Sängerinnen Miriam Makeba und Brenda Fassie mischen traditionelle Songs mit Jazz und Pop. Mit ihrer Kombination aus Kwela, Pop, Jazz, Swing und Blues waren sie Jahrzehnte lang erfolgreich. Im südafrikanischen Jazz werden moderne Elemente mit Folk, traditionellen Klängen und auch Klassik verbunden. Kwaito ist die Musik junger schwarzer Südafrikaner. Sie kombinieren Jazz, Hip-Hop und Township-Musik zu einem neuen, mitreißenden Stil. Im Cape Town Convention Centre findet im März/April alljährlich das Cape Town International Jazz Festival statt: In mehreren Hallen können dann Zehntausende Fans die Musik lokaler und internationaler Größen hören. Auf dem Foto links siehst du einen Trommler aus dem Volk der San, der Buschleute.

Hier kannst du einen populären Song aus Südafrika hören

Feiertage und Feste

Zulutänzer in SüdafrikaIn Südafrika feiert man die christlichen Feiertage Weihnachten und Ostern. Zur Weihnachtszeit ist auf der südlichen Halbkugel Sommer, also feiern viele Familien Weihnachten am Strand oder bei einem Grillfest in ihrem Garten. Dass die Christbäume oft aus Plastik sind stört niemanden. Tannen wachsen schließlich nur auf der nördlichen Halbkugel. Viele Feste erinnern an die Geschichte des Landes wie der „Tag der Menschenrechte“ am 21. März, der „Freedom Day“ am 27. April oder der „Jugend Tag“ im Juni. Seit dem Ende der Apartheid wird der 16. Dezember als  „Tag der Versöhnung“ begangen. Besonders prächtig begehen die Zulu den Shaka Tag zu Ehren ihres einstigen Kriegsherrn Shaka Zulu.

Mehr über Shaka Zulu