Sehenswürdigkeiten

Wenn du auf die Landkarte siehst, denkst du vielleicht, der Sudan besteht nur aus langweiliger Sandwüste. Doch weit gefehlt! Der Sudan besitzt sagenhafte Bauten aus dem Altertum, die heute als kulturelles Erbe gelten. Dazu zählen Pyramiden. 

Meroe

Die Stadt Meroe war in den Jahren 400 v. Chr. bis ca. 350 n. Chr. die Hauptstadt des Reiches Kusch. Das Reich erstreckte sich von der Nilkrümmung nordwestlich von Shenbi bis zu den Bergen Abessiniens. Um 350 n.Chr. wurde das Reich zerstört, Die königliche Stadt bestand aus Palästen und Regierungsgebäuden. Die Räume waren mit Skulpturen und Wandmalereien ausgestattet. Außerhalb der Mauer stand der Tempelkomplex, der zu Ehren des Gottes Amun errichtet war. Er besteht aus einem großen Tempel, der von kleineren Tempeln umgeben ist. Die Nekropole liegt außerhalb der Stadt. Dort befinden sich zahlreiche Pyramiden. Das Gebiet liegt ca. 200 km nordöstlich der Hauptstadt Khartum. Auf der antiken Karte rechts sieht du die Lage von Meroe, das sich südlich vom 5. Katarakt erstreckte.

Auf diesem Stahlstich unten siehst du eine Ansicht von europäischen Reisenden, die im 19. Jahrhundert den Sudan erkundeten. Sie stießen dabei auf die Nekropole von Meroe mit den zahlreichen Pyramiden. Wie unwirklich mag diese altertümliche Pyramidenansammlung auf sie gewirkt haben?

              

Wusstest du, dass es im Sudan mehr Pyramiden gibt als in Ägypten? Zentrum der historischen Sehenswürdigkeiten sind das Niltal mit dem Berg Dschebel Barkal und den archäologischen Stätten in der Napata-Region. Sie sind etwa 400 km von der Hauptstadt Khartum entfernt. Auf der antiken Karte oben rechts ist der Dschebel Barkal beim 4. Katarakt eingezeichnet.


 

                

Zu den historischen Stätten zählt der Dschebel Barkal mit Pyramiden und dem Amuntempel. Der Dschebel Barkal liegt im Norden des Landes und ist mit 287 m Höhe nur ein kleiner Berg. Er ist von einem ausgedehnten Ruinenfeld umgeben, das mehrere Tempelanlagen, bedeutende Profanbauten sowie eine Pyramiden-Nekropole umfasst. Ein steinerner Felspfeiler ragt aus dem Berg empor. Er galt in der Antike als Abbild der Uräusschlange. Die Bauten bilden zusammen mit den Funden in Sanam die antike Stadt Napata. Der Amun-Tempel am Fuß des Berges Dschebel Barkal gilt auch heute noch als ein Heiligtum. Von den einst riesigen Tempelanlagen sind heute nur noch Ruinen zu sehen, siehe dazu das Foto unten.

                 

Weitere Sehenswürdigkeiten aus dem Altertum sind das Gräberfeld von Zuma, die Pyramiden von al-Kurru, die Pyramiden von Nuri und die Ruinen von Sanam. Wann diese Stätten entstanden sind? In den Jahrhunderten 900 -270 v.Chr. Sie wurden in die Liste der Weltkulturerbestätte der UNESCO aufgenommen.

 

                

Auf dem Foto oben sieht du eine sudanesische Familie vor einem der pyramidischen Grabmäler, die während des Reiches von Kusch gebaut wurden.


Mehr über das Reich von Kusch

Wenn du in den Sudan reist

 Nimm Rücksicht auf die religiösen Sitten. Frauen sollten auf dezente Kleidung achten. Aber auch Männer sollten nicht in kurzen Hosen herumlaufen. Beim Umgang mit Christen ist ein Kopftuch nicht erforderlich. Sudanesische Frauen kleiden sich im Großen und Ganzen überall sehr konservativ und bedecken ihren Kopf. Daher sollten ausländische Reisende dies auch tun - und wenn es nur als Zeichen des Respekts vor einer anderen Kultur geschieht. Man sollte es vermeiden, Frauen, Personen in Uniform, Bettler oder Menschen in Flüchtlingslagern ohne deren Einwilligung zu fotografieren. Seine Fußsohlen zu zeigen, wird als eine beleidigende Geste wahrgenommen. Ein beleidigendes Zeichen ist es auch, mit dem Daumen den Zeigefinger zu berühren und dabei die anderen drei Finger abzuspreizen.

Während des Fastenmonats Ramadan ist ein Verzicht auf Essen, Trinken und Rauchen in der Öffentlichkeit sinnvoll. Man erwartet zwar von Ausländern nicht, dass auch sie fasten. Doch ist es empfehlenswert, sich an die Fasten-Gepflogenheiten zu halten.