Sehenswürdigkeiten

Libyen ist reich an antiken Sehenswürdigkeiten. Weit zurück in die Urgeschichte der Menschheit führen die sagenhaften Felsbilder in der libyschen Wüste.  Schon mal eine Fata Morgana gesehen? Falls nicht, dann unbedingt den Salzsee Umm el M'aa besuchen, einen phantastischen Salzsee inmitten der Wüste. Noch mehr Wüstenromantik kannst du in der Wüstenstadt Ghadamès erleben, die seit Jahrhunderten das Ziel vieler Wüstenreisender ist.

Sabratha, Apuleus Basilica (c) Sasha CoachmanLeptis Magna (c) Luca GaluzziTheaterforum in Sabratha (c) Sasha Coachman

Leider kannst du aufgrund der politischen Unsicherheit heute nicht einfach nach Libyen reisen und die zahlreichen Sehenswürdigkeiten besichtigen. Doch hier erfährst du mehr über Leptis Magna, die sagenhaften Felsbilder in der Libyschen Wüste, über die Oasenstadt Ghadamès und den Salzsee Umm el M'aa. Links im Bild siehst du die Apuleus Basilica in Sabratha, in der Mitte befindet sich Leptis Magna und rechts das Theaterforum in Sabratha.

Leptis Magna

Leptis Magna ist tatsächlich eine der am besten erhaltenen antiken römischen Städte. Mit ihrem imposanten Theater, dem Forum und dem Markt war die Stadt einst ihrem Vorbild Rom ebenbürtig. Der ungewöhnliche Prunk von Leptis Magna geht auf Septimius Severus zurück, den ersten aus Nordafrika stammenden römischen Kaiser. Der Nordafrikaner stattete seine Heimatstadt mit großzügigen Bauprojekten aus. Der riesige Markt, luxuriöse Tempel und spektakuläre Gladiatorenkämpfe machten die Stadt einst zu einem Magneten in der antiken Welt. Hier wurden Wagenrennen abgehalten, eine Art Formel Eins der Antike. Hier kämpften die mutigsten Männer, genannt venatores, gegen wilde Tiere wie Leoparden und Löwen. Ihre einzige Waffe war ein Speer. Sie durften sich weder mit einer Rüstung noch einer Kopfbedeckung schützen. Den Siegern winkte Ruhm und Reichtum.

                                                          Sabratha, Apuleus Basilica (c) Sasha Coachman

 

Links oben siehst du die Ruinen der Basilika des Apuleius in Sabratha.

Prähistorisches im Wadi Mathendusch

Im Südwesten Libyens, im Akakus-Gebirge, entdeckte der deutsche Afrika-Forscher Heinrich Barth außergewöhnliche Felsgravuren im Wadi Mathendusch. Heute gilt das ausgetrocknete Flussbecken als eine der größten Ansammlungen prähistorischer Felszeichnungen. Tausende Gravuren verteilen sich an den Felswänden des Wadis: Rinder, Giraffen, Löwen, Elefanten und Nashörner, ja sogar tanzende Meerkatzen. Die Maler zeichneten Jagdszenen, Viehherden und schamanische Rituale. In den Gravuren kann man auch die Klimaveränderungen der letzten Jahrtausende erkennen. Einst floss durch das Wadi Mathendusch Wasser, es gab blühende Savannen. Heute regnet es kaum mehr.

Erfanden die Garamanten den Streitwagen?

Die Felsenzeichnungen im Akakus Gebirge haben enthüllt, dass die Garamanten das bedeutendste Kriegsgerät der Antike erfanden: den Streitwagen. Vor Urzeiten haben Maler auf einem Felsen einen Wagen mit zwei Rädern gezeichnet, auf dem ein Mensch steht. Es handelt sich um einen Streitwagen, der vor mehr als 2000 Jahren in den Felsen geritzt wurde. Von wem? Das Wüstenvolk, das hier einst lebte, nannte man die Garamanten. Keiner weiß, woher sie die Idee mit dem Streitwagen hatten. Fest steht, dass sie eine der ersten Hochkulturen der Sahara entwickelt hatten und mit Rom Handel trieben. Woher wir das wissen? Der Geschichtsschreiber Herodot berichtete um 430 v. Chr. über die Garamanten und ihre hohe Kriegskunst. Ihre vierspännigen Streitwagen kopierten später sogar die Griechen.

Mehr über das sagenhafte Wüstenvolk der Garamanten

 

Mehr über die Sehenswürdigkeiten in Libyen und Nordafrika