Die sagenhaften Felsbilder in der Libyschen Wüste
Im Südwesten Libyens, im Akakus-Gebirge, entdeckte der deutsche Afrika-Forscher Heinrich Barth außergewöhnliche Felsgravuren im Wadi Mathendusch. Heute gilt das ausgetrocknete Flussbecken als eine der größten Ansammlungen prähistorischer Felszeichnungen. Tausende Gravuren verteilen sich an den Felswänden des Wadis: Rinder, Giraffen, Löwen, Elefanten und Nashörner, ja sogar tanzende Meerkatzen. Die Maler zeichneten Jagdszenen, Viehherden und schamanische Rituale. In den Gravuren kann man auch die Klimaveränderungen der letzten Jahrtausende erkennen. Einst floss durch das Wadi Mathendusch Wasser, es gab blühende Savannen. Heute regnet es kaum mehr.
Erfanden die Garamanten den Streitwagen?
Die Felsenzeichnungen im Akakus Gebirge haben enthüllt, dass die Garamanten das bedeutendste Kriegsgerät der Antike erfanden: den Streitwagen. Vor Urzeiten haben Maler auf einem Felsen einen Wagen mit zwei Rädern gezeichnet, auf dem ein Mensch steht. Es handelt sich um einen Streitwagen, der vor mehr als 2000 Jahren in den Felsen geritzt wurde. Von wem? Das Wüstenvolk, das hier einst lebte, nannte man die Garamanten. Keiner weiß, woher sie die Idee mit dem Streitwagen hatten. Fest steht, dass sie eine der ersten Hochkulturen der Sahara entwickelt hatten und mit Rom Handel trieben. Woher wir das wissen? Der Geschichtsschreiber Herodot berichtete um 430 v. Chr. über die Garamanten und ihre hohe Kriegskunst. Ihre vierspännigen Streitwagen kopierten später sogar die Griechen.