Schulen und Bildung
In Ägypten besteht eine allgemeine Schulpflicht und der Unterricht ist kostenlos. Doch für Bücher und Schuluniform müssen die Eltern tief in die Tasche greifen. Fast alle Kinder besuchen die Grundschule, bis auf Kinder aus armen Familien. Hier sind es nur zwei Drittel, die eine Schule besuchen. Meist sind es die Mädchen, die zu Hause bleiben. Sie helfen bei der Feldarbeit und werden schon früh darauf vorbereitet, zu heiraten und eine Familie zu gründen. Meist sind die Klassen überfüllt. Die Kinder erreichen das Klassenziel oft nur durch Nachhilfestunden. Lehrer an öffentlichen ägyptischen Schulen verdienen sehr wenig. Um die Halbjahres- und Jahresprüfungen zu bestehen, nehmen viele Schüler Nachhilfestunden. Nur so können die Lehrer ihren Verdienst aufbessern. Auch diese Mehrkosten müssen von den Familien getragen werden, dabei kommen dann meist die Mädchen zu kurz. Der Junge rechts im Bild lebt in der Oase Faiyum, er hilft während der Erntezeit seinen Eltern beim Einbringen der Ernte statt in die Schule zu gehen.
Das steht auf dem Lehrplan
Auf dem Lehrplan stehen dieselben Fächer, die du auch hast wie Rechnen und Mathe, Sprachen, Geographie, Musik, Sport und Geschichte. Das gute am ägyptischen Schulsystem: Am Ende des Schuljahres werden keine Noten verteilt wie in Deutschland, sondern die Lernleistungen werden in Prozenten angegeben. 90 bis 100 % gelten als exzellente Leistungen. Die Schulen werden ziemlich autoritär geführt, Prügelstrafe wird oft angewendet. Schülervertretungen werden erst aufgebaut.
Islamische Koranschulen
Seit mehr als fünfzig Jahren besteht Schulpflicht, trotzdem kann ein Viertel der Ägypter nicht lesen und schreiben. Wie in anderen nordafrikanischen Ländern gibt es auch in Ägypten islamische Koranschulen. Diese können jedoch nur von den Jungen besucht werden. Mehr über Schulen in Afrika
Schon gewusst? Eine Besonderheit in Ägypten ist die Kairoer Al-Azhar-Universität. Sie besteht bereits seit 983 n. Christus und ist ein Zentrum islamischer Gelehrsamkeit.