Seltene Tiere Afrikas
Die Savannen und Regenwälder Afrikas sind das Reich der ungewöhnlichsten Tierarten. Hier leben seltene Affen, Fische, Insekten und Reptilien in einer solchen Vielzahl, dass Tierforscher noch keinen genauen Überblick über alle Tiere haben.
Seltene Tiere im tropischen Regenwald
Kein Wunder, denn zwischen den Bäumen, Schlingpflanzen und Blüten können sich auch große Tiere verstecken. Manche Tiere wie das seltsam gezeichnete Okapi und die wundersame Eulenkopf-Meerkatze versetzen selbst abgebrühte Entdecker in Erstaunen.
Das Okapi
Was kommt dabei heraus, wenn sich Zebra und Giraffe im Urwald treffen? Ein so außergewöhnliches Geschöpf wie das Okapi. Der lange Hals spricht für die Verwandtschaft mit der Giraffe. Die Verwandtschaft mit Giraffen erkennt man auch an den stumpfen Hörnern bei den Bullen, an den Vorderbeinen, die länger sind als die Hinterbeine. Und auch der Hals ist etwas länger; mit dem Giraffenhals kann er allerdings nicht konkurrieren. Wie die Giraffe besitzt das Okapi eine sehr lange blaue Zunge, mit der es greifen oder sich die Augen auswischen kann. Außerdem gehören Okapis wie die Giraffen zu den Paarhufern, was bedeutet, dass sie einen Passgang haben: Linkes Vorder- und Hinterbein schreiten gleichzeitig aus.
Verhalten und Eigenschaften
Als sehr scheue Bewohne des Regenwalds sind Okapi nur teilweise erforscht. Okapis sind Einzelgänger, sie schlafen kaum, dösen aber gerne. Ihre Schlaflosigkeit hat einen guten Grund. Sie müssen ständig auf der Hut sein vor ihrem größten Feind, dem Leoparden. Er ist der schlaueste von allen Jägern des Regenwaldes.Im dichten Dschungel verlassen sich Okapis auf ihr Gehör. Artgenossen werden mit einem Freudenlaut begrüßt, rivalisierende Männchen schwingen ihre Hälse gegeneinander. Die Weibchen haben ein eigenes Revier, das sie mit Duftmarken kennzeichnen. Bei den Männchen überschneiden sich die Reviere.
Das Okapi-Weibchen ist größer und schwerer als sein männlicher Partner. Das ist erstaunlich, denn bei der Giraffen-Verwandtschaft in der Savanne ist es genau umgekehrt: Die Bullen sind gut 1,5 Meter größer. Auseinanderhalten kann man Männchen und Weibchen am besten an den etwa 15 Zentimeter langen Hörnern, die der Bulle trägt.
Mit drei Jahren wird ein Okapi-Weibchen geschlechtsreif. Wegen der langen Tragzeit und weil sie nur ein Junges zur Welt bringen, vermehren sich Okapis nur langsam. Das ist einer der Gründe, warum diese Tiere immer weniger werden. Ein anderer Grund ist der Mensch, der ihren Lebensraum immer weiter zerstört.
Verbreitung
Okapis leben in den Regenwäldern der Demokratischen Republik Kongo. Im Ituri Regenwald wurde eigens ein Wildreservat für sie eingerichtet. Erst Anfang des vorigen Jahrhunderts wurde das Okapi von Europäern gesichtet. Der Entdecker hat den seltenen Urwaldbewohner auch gleich erlegt. Heute zählen Okapis zu den bedrohten Arten. Sie reagieren sehr empfindlich auf jede Störung des Gleichgewichts im Regenwald.
Die Eulenkopf-Meerkatze
Sieht aus wie ein Fabelwesen, ist aber eine seltene Meerkatzenart, die im Regenwald von Zentralafrika lebt. Die Entdeckung vor wenigen Jahren ist auf einen Zufall zurückzuführen. Während einer Expedition im Kongo sahen Biologen diese Meerkatze im Haus eines Lehrers. Der Lehrer hatte das Tier in seine Obhut genommen, nachdem dessen Mutter im Wald getötet worden war. Das Forscherteam machte sich auf die Suche nach weiteren Artgenossen. Zuerst fanden sie einige dieser Meerkatzen in Gefangenschaft, dann entdeckten sie das erste Exemplar in freier Wildbahn: in den immergrünen Feuchtwäldern im Osten des Kongo. Doch kaum ist die neue Art entdeckt, gehört sie schon zu den bedrohten Arten: Sie ist wegen der Jagd auf Buschfleisch gefährdet.
Der Schopfmakake und das berühmteste Selfie der Welt
So freundlich grinsend hat man Affen wohl noch nie gesehen. Dieser indonesische Verwandte der Eulenkopf-Meerkatze ist rekordverdächtig. Bald nachdem diese Makakenart entdeckt wurde, war sie schon bedroht. Die nächste Überraschung bescherte das seltsame Wesen, als es ein Handy fand und damit das berühmteste Selfie der Welt schoss. Ob es in dem Moment wußte, dass es durch einen einzigen Klick berühmt wird? Vermutlich nicht. Aber der Streit um dieses Affen-Selfie hat uns wieder ins Bewußtsein gerückt, dass wir den Regenwald und seine Bewohner schützen müssen.
Was wir zum Schutz der Regenwälder tun können
Seltene Tiere in der Savanne
Hunter-Antilope
Diese Hunter-Antilopen tragen keine Brille! Sie haben nur eine auffällige Zeichnung um die Augen. Außerdem tragen sie Hörner mit Zebrastreifenmuster. Diese Antilopenart lebt in den Küstengebieten von Somalia und Kenia und gehört zu den seltensten Antilopen Ostafrikas. Sie muss sich ihren Lebensraum zunehmend mit den Rindern teilen, die durch die nördlichen Savannen ziehen. Dadurch finden die scheuen Antilopen immer weniger Nahrung.
Das Tarzan-Chamäleon
Das Tarzan-Chamäleon ist ein Neuling in der Zoologie: Es wurde erst 2010 entdeckt. Es lebt in den Regenwäldern an der Ostküste Madagaskars. Doch diese Regenwälder sind heute fast komplett gerodet – und damit ist auch dieser grüne Baumbewohner vom Aussterben bedroht. Woher das Chamäleon seinen Namen hat? Tarzan klingt einfach auffällig und soll dem seltenen Chamäleon Aufmerksamkeit bescheren. Denn nur durch gemeinsame Anstrengungen können wir die seltenen Tiere vor dem Aussterben bewahren.
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