Wie wir zum Artenschutz beitragen können
Artenschutz fängt im Alltag an
Es gibt viele Möglichkeiten, wie wir im Alltag dazu beitragen können, die Biodiversität zu erhalten und das Artensterben zu verhindern. Die folgenden 7 Tipps kann jeder im Alltag umsetzen und geben Orientierung für mehr Artenschutz.
1. Nachhaltig einkaufen
Verpackungen bestehen aus Karton, Karton aus Papier, und das wird aus Holz gemacht. Für dieses Holz zerstört man ganze Wälder – und diese beherbergen, je nach Waldart, eine hohe Biodiversität. Gerade To-go- und Lieferangebote, aber auch viele andere Onlinebestellungen, benötigen sehr viel Verpackung. Nachhaltigkeitssiegel wie das FSC (Forest Stewardship Council) - Siegel für Holzprodukte oder das MSC (Marine Stewardship Council) - Siegel für Fischerei gewährleisten, dass die Produkte aus nachhaltiger Forstwirtschaft oder Fischerei stammen, beziehungsweise ohne Chemie und Gentechnik angebaut wurden.
2. Achtsamer Lebensmittelkonsum
Bio-Lebensmittel aber auch beispielsweise Kleidung oder Textilien aus Bio-Baumwolle werden ohne den Einsatz chemischer Pestizide und anderer schädlicher Chemikalien angebaut. Das hilft dem Artenschutz, denn es bedeutet, dass deutlich weniger Insekten und andere Tiere durch den Einsatz von Giftstoffen getötet werden. Schon die Ackerböden selbst haben bei Bio eine höhere Biodiversität.
Ob in der Landwirtschaft oder im eigenen Garten: Mit chemischen Giften zerstören wir die Artenvielfalt. Es hilft dem Artenschutz, auf Pestizide jeglicher Art zu verzichten. Besser Lebensmittel aus Bio-Anbau kaufen.
3. Pflanzlicher ernähren
Wo früher artenreiche Wiesen, Wald oder Regenwald hohe Biodiversität beherbergten, gibt es heute oft nur noch artenarme Plantagen für Soja und Mais. Die Industrie benötigt billiges Futter für die Massentierhaltung, um billige Fleichprodukte verkaufen zu können. Die großflächige Abholzung für Tierfutter ist in allen Teil der Welt üblich, deswegen ist ein Mehr an pflanzlicher Ernährung immer auch gut für den Artenschutz.
4. Wochenmärkte besuchen
Auf dem Wochenmarkt findet man saisonales Obst- und Gemüse aus der Region, frische Backwaren, Fisch, Fleisch und Käse von heimischen Anbietern und vieles mehr. Die Lebensmittel sind meist unverpackt und aus biologischem Anbau. Auf dem Wochenmarkt zu kaufen, am besten mit mitgebrachten Mehrweggefäßen, schon Ressourcen. Im Supermarkt sind die Waren oft mehrfach verpackt oder haben lange Transportwege hinter sich. Im Sinne des Artenschutzes sind Wochenmärkte, Biomärkte oder Unverpackt-Läden die bessere Wahl.
5. Ökologisch putzen
Viele Reinigungsmittel enthalten schädliche Chemikalien, die ins Wasser gelangen und die Umwelt schädigen. Ökologische Reinigungsmittel mit vertrauenswürdigen Siegeln, wie sie meist nur im Biohandel zu finden sind, verzichten darauf und schaden der Artenvielfalt weniger. Auch wer z.B. beim Waschen auf Weichspüler verzichtet und Waschmittel sparsam dosiert, schützt den Lebensraum Gewässer.
6. Öffentliche Verkehrsmittel nutzen oder Fahrrad fahren
Verbrennungsmotoren produzieren CO2 und Stickoxide, schaden Bäumen und Pflanzen an nahegelegenen Straßen, für die Produktion fossiler Treibstoffe entstehen riesige Umweltschäden. Auch E-Autos sind kaum besser, allein bei der Herstellung einer gängigen E-Auto-Batterie mit einer Leistung von 35 kWh (Kilowattstunden) entstehen rund fünf Tonnen Treibhausgase entstehen. Hinzu kommen etwa zehn bis zwölf Tonnen CO₂ aus der restlichen Produktion. Wesentlich ist auch, dass der Autoverkehr eine der wichtigsten Ursachen für die Flächenversiegelung ist. Daher ganz klar: der ÖPNV und das Fahrrad sind die besten Verkehrsmittel im Alltag.
7. Klimaschutz ist Artenschutz
Die Klimakrise ist einer der größten Verursacher der Artenkrise, weil sie Ökosysteme im großen Maßstab und mit hoher Geschwindigkeit verändert. Deswegen ist Klimaschutz stets auch ein Beitrag zum Artenschutz.
Es gibt auch Positives: Die Natur kann sich erholen, wenn wir achtsam handeln
Inmitten dieser schlechten Nachrichten zum Artensterben gibt es aber auch Regionen in der Natur, Tier- und Pflanzenarten, die sich langsam wieder etwas erholen. Dies geschieht aber kaum von alleine. Es hängt meist damit zusammen, dass Menschen den Nutzen von Biodiversität erkennen und ihre Verhaltensweisen ändern.