Der Zyklon Idai und die Erderwärmung

Was haben tropische Wirbelstürme mit dem Klimawandel zu tun? 

Anfang März hatte sich ein Wirbelsturm über dem Indischen Ozean gebildet, zwischen Madagaskar und der Küste von Mosambik. Er raste über das Meer und wurde immer stärker. Am 14. März erreichte der Zyklon die ostafrikanische Küste, nahe der Stadt Beira. In kurzer Zeit hat der Zyklon Idai ganze Landstriche in Malawi, Simbabwe und Mosambik verwüstet. Er hat Dörfer und Städte überschwemmt und zahlreiche Häuser zerstört. Dabei hat er Hunderttausende obdachlos gemacht. Die Hafenstadt Beira hat es am schlimmsten getroffen. 500 000 Einwohner waren ohne Strom, ohne Kommunikationsnetz und ohne Verbindung zur Außenwelt. Die Zahl der Todesopfer wird auf 1000 oder mehr geschätzt. 

Was ist ein Zyklon?

Zyklone sind tropische Wirbelstürme, die sich über dem Pazifischem Ozean bilden. Es gab sie immer schon, doch seit den 1950er Jahren sind sie häufiger und heftiger geworden. In Orkanstärke fegen sie übers Meer. Der Zyklon Idai baute sich auf dem Indischen Ozean zwischen Madagaskar und der Küste von Mosambik auf. Auf der Karte links siehst du an der roten Markierung den Weg, den er zwischen dem 4.3. und dem 15.3. genommen hat. Er raste im Zickzack zwischen Ostküste und der Küste von Madagaskar hin und her. Dabei erreichte er eine Spitzengeschwindigkeit von 195 km. Daher hatte der Wirbelsturm eine so große Zerstörungskraft, als er auf die Hafenstadt Beira auftraf. Er war so stark, dass er Beira teilweise zerstören konnte. Idai ist der elfte tropische Sturm seit dem letzten Jahr, und der schwerste.

Wann kam Hilfe?

Die Flüsse waren zu Binnenseen angewachsen, der Flughafen von Beira war geschlossen. Der nationale Notstand wurde ausgerufen. Erst drei Tage später konnten Helfer mit Hubschraubern auf dem beschädigten Flughafen der Stadt landen. Sie waren die ersten, die mithilfe von Satellitentelefonen über das Ausmaß der Krise berichten konnten. Das Nachbarland Südafrika schickte sofort eine Hubschrauberflotte und rettete die Menschen aus den Gebieten, die von der Außenwelt abgeschnitten waren. Internationale Hilfsprogramme wurden schnell koordiniert. Chinesische Nothelfer in roten Jacken transportierten Nahrungsmittel in die betroffenen Gebiete. Dänische, deutsche, schweizerische und amerikanische Hilfsorganisationen bauten Notunterkünfte und kümmerten sich um die medizinische Versorgung der Verletzten. Ärzte ohne Grenzen bringen mit Hubschraubern und Booten Medizin in abgelegene Gebiete. Das technische Hilfswerk aus Deutschland baute in Windeseile nähe Beira eine Anlage zur Wasseraufbereitung. Die Zeit drängte, denn das schlimmste war noch nicht vorbei. Die Helfer fürchten, dass durch verunreinigtes Wasser Seuchen ausbrechen.

Was hat die Erderwärmung mit dem Zyklon zu tun?

Die Klimaforscher sind sich uneins, ob die Zyklone durch die Erderwärmung häufiger und stärker werden. Einer von ihnen, Anders Levermann vom Potsdam Institut für Klimafolgenforschung (PIK),  sagt: "Es ist schwierig, detaillierte Vorhersagen für das zukünftige Auftreten von Wirbelstürmen zu machen. Völlig klar ist aber, dass diese durch die Erderwärmung in Zukunft mehr Energie aus dem Wasser werden aufnehmen können. Und dadurch wird auch die Zerstörungskraft dieser Ereignisse steigen." Im Klartext bedeutet das: Tropische Wirbelstürme werden durch die Klimaveränderung stärker werden. Durch die Erderwärmung und den steigenden Meeresspiegel werden die Stürme auch bedrohlicher. Die Hilfe funktioniert, wenn die Katastrophe eingetreten ist. Aber was verhindert, dass es überhaupt zu solchen Katastrophen kommt?

Fridays for Future

Am meisten sind die Küstenbewohner in tropischen Gebieten vom Klimawandel betroffen, in Indien, Asien und in Ostafrika. Für diese Menschen ist es sinnlos, zu warten, bis Forscher eindeutige statistische Ergebnisse über extreme Wetterereignisse liefern. Sie erleben jedes Jahr mehr und schlimmere Stürme, die ihre Städte und Dörfer zerstören. Sie können nicht warten, bis Politiker weltweit sich darüber einigen, was sie gegen die Erderwärmung unternehmen wollen. Der Westen ist der größte Verursacher des Klimawandels. Deshalb gehen die SchülerInnen hier in Europa und anderswo am Freitag nicht zur Schule sondern zur Demo. Die Schule kann warten. Die Umwelt nicht. Fridays for Future! Greta Thunberg hat es vorgemacht, Freitagsdemos sind sinnvoller als Sonntagsreden. Die Demos gegen den Klimawandel sind für die Zukunft wichtiger als ein Tag Schule!

Wir, Angelika und das Team von afrika-junior, sind für die Fridays for Future Demos!

Hier gehts zum Märchen des Monats

 


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Vorschau: Aus aktuellem Anlass haben wir unser April-Thema verschoben, über die Nixen von Sansibar berichten wir im Mai.


TV Tipp:  Wüstenkönige - die Löwen der Namib. Was erleben fünf junge Löwen in der Wüste?

 Der TV-Film zeigt, was junge Löwen lernen müssen, damit sie ohne ihre Mutter klar kommen. Am 16. April um 16:55 auf 3sat.

Bei uns kannst du dich vorher schon mal schlau machen über die Schule der Löwen.