Bem vindo a Moçambique! Willkommen in Mosambik, dem wunderschönen Land im südlichen Afrika!
In Mosambik triffst du auf ein buntes Völkergemisch, hörst die verschiedensten Sprachen und kannst tropische Landschaften besuchen. Einzigartig sind die Korallenriffe vor der Küste von Mosambik. In diesen Riffen leben exotische Fische, darunter ein Wesen, das den ersten Seefahrern viele Rätsel aufgab. Finde heraus, um welches Meerestier es sich dabei handelt!
Lage und Landschaften
Mosambik liegt an der Ostküste Afrikas, am Indischen Ozean. Im Norden von Mosambik liegen Tansania und Malawi, im Süden Südafrika und Swasiland. Im Westen befinden sich Simbabwe und Sambia. Die Küste ist 2800 km lang und von weißen Sandstränden und Mangrovenwäldern gesäumt. Die Mangroven sind wichtig, denn sie schützen das Tiefland vor Überflutung.
Die Landschaften
Mosambik besteht aus zwei großen Landschaften: Ein 200 bis 400 km breites Tiefland erstreckt sich am Indischen Ozean. Dieser Küstenstreifen ist 2 795 km lang. Steilküsten und Flachküsten prägen die Ufer nördlich des Sambesi. Südlich des Sambesi findest du Küsten mit Lagunen, Dünen und Buchten. An der Küste wachsen zum Teil noch ursprüngliche Mangrovenwälder.
Im Norden und Westen steigt das Tiefland stufenförmig an zu einer Hochebene, die von Inselbergen durchzogen ist. Der Großteil des Gebiets ist geprägt von offenem Wald. Im äußersten Norden und auf dem Chimoio-Plateau wachsen dichte Waldlandschaften. Die Flüsse sind gesäumt von Galeriewäldern.
Im Süden ist Mosambik von Tiefland geprägt. Das Tiefland ist bedeckt mit Trockensavannen und Buschvegetation. In den trockenen Gebieten wachsen Brachystegia oder Mopane. In den Savannen gedeihen Baobab, Marula Baum, Leberwurstbaum und Schirmakazien.
Das Quirimbas-Archipel liegt im Norden von Mosambik. Das Inselreich vor der Küste von Mosambik besteht aus 32 Inseln. 11 dieser Inseln gehören zum Quirimbas Nationalpark. Dieser Insel-Park beheimatet seltene Tiere und zählt zum UNESCO-Weltkulturerbe. Das Archipel ist bekannt für seine weißen Sandstrände und sein türkisfarbenes Wasser. Die farbenfrohe Unterwasserwelt ist die Heimat von Delfinen und Walhaien. Auf der Insel Ibo kannst du Ruinen aus der portugiesischen Kolonialzeit besichtigen. Im Bazaruto Archipelago weiter südlich gibt es Riffe, in denen Dugongs geschützt leben können. Wer oder was sind Dugongs? Lies mehr darüber unter Tiere in Mosambik.
Gebirge
Der höchste Berg ist der Monte Binga an der Grenze zu Simbabwe. Er liegt im Gebirgspark Chimanimani, in dem noch typische Savannentiere heimisch sind. Mit 2 436 m ist er die auch höchste Erhebung des Landes. Das Gorongosa Bergmassiv gehört zum Großen Afrikanischen Grabenbruch. Es befindet sich im Westen des Landes.
Hier wurde ein Nationalpark eingerichtet zum Schutz der großen Wildtiere. Der Nationalpark Gorongosa liegt im südlichen Ausläufer des Großen Afrikanischer Grabenbruchs. Das Gebiet ist von vielen Flüssen durchzogen. Der Nationalpark liegt in einem Überschwemmungsgebiet nordwestlich des Rio Púnguè. Der Nationalpark ist geprägt von einer Savannenlandschaft mit Sumpfgebieten und vielen Flüssen, welche in den Urema See münden.
Die Gewässer
Mosambik ist ein wasserreiches Land. Zahlreiche Flüsse durchziehen die Trockensavannen. Sie fliessen alle nach Osten, zum Indischen Ozean und münden in die Straße von Mosambik. Im Norden bildet der 1 100 km lange Rovuma den Grenzfluss zu Tansania. Ein bedeutender Fluss ist der Maputo im Süden des Landes. Nach dem Fluss ist auch die Hauptstadt von Mosambik genannt. Der Fluss ist durchgehend schiffbar und mündet an der Delagoa-Bai in den Indischen Ozean.
Der Sambesi ist der größte Fluss in Mosambik. Er prägt die Zentralregion von Mosambik. Mit 2 660 km Länge ist der längste Fluss im südlichen Afrika. Der Sambesi entspringt auf der Lundaschwelle in Sambia und mündet bei Chinde in einem 20 000 km² großen Delta in den Indischen Ozean.
Klima: In Mosambik herrscht tropisches Klima. Das ganze Jahr liegen die Temperaturen zwischen 25 und 30 °C. Es gibt eine Regen- und eine Trockenzeit. Während der Trockenzeit von Mai bis Oktober werfen die meisten Bäume ihr Laub ab, während der Regenzeit von November bis April ergrünen sie. Auch das Gras ergrünt nur während der Regenzeit und wächst dann bis zu zwei Meter hoch. Besonders während der Regenzeit ist es schwül und heiß.
Zum Vergleich: Mosambik ist etwa doppelt so groß wie Deutschland und zählt zu den bevölkerungsreichen Ländern Afrikas.
Die sagenhafte Tierwelt Mosambiks
Mosambik mit seinen zahlreichen Flüssen und weiten Savannen müsste ein Paradies für Wildtiere sein. Doch während des Bürgerkrieges ging der Bestand stark zurück. Deshalb findest du die meisten großen Wildtiere heute nur noch in den Nationalparks, in denen bedrohte Tiere besonders geschützt werden.
Tiere im Nordwesten von Mozambik
Zu den großen Parks zählt der Gorongosa National Park. Dieser Park liegt in der Mitte des Landes. Für Vogelliebhaber ist der Gorongosa Nationalpark eine wahre Entdeckung: über 500 Vogelarten sind hier beheimatet. Von der Goldamsel, dem Sonnenvogel, bis hin zu Rötelschwalben findest du in diesem Park fast alle Vögel, die im südlichen Afrika heimisch sind. Auch große Wildtiere kannst du hier beobachten: Elefanten, Löwen, Nashörner, Leoparden und noch viele weitere Wildtiere. Wichtigste Wasserquelle des Parks ist der Urema Fluss. Bevor der Bürgerkrieg den Nationalpark zerstörte und durch Wilderei bis zu 95 Prozent des Großwildbestandes vernichtet wurde, galt der Nationalpark als einer der artenreichsten Nationalparks im südlichen Afrika. Im Bürgerkrieg wurden auch Elefanten gejagt, denn mit dem Elfenbeinhandel besorgten sich die Bürgerkriegsparteien das Geld für Waffen. Von einst über 2000 Tieren waren nur mehr 200 bis 300 übrig. Seit 1994 wird der Park wieder vor Wilderei geschützt. Auch versucht man, verloren gegangene Tierarten wieder anzusiedeln. Im Park leben heute 700 Büffel, über 500 Elefanten und 70 Löwen.
Wildtiere im Südwesten
Ein weiterer Naturschutzpark von Mosambik ist der Maputo Elephant Park. Neben Flamingos, Leoparden, Antilopen, Krokodilen, Schakale und vielen anderen großen und kleinen Wildtieren gibt es hier ganz besondere Elefanten. Sie sind größer als andere Elefanten und sie besitzen ein ausgezeichnetes Gedächtnis. In den Kriegsjahren flüchteten einige Herden aus dem Land. Sie durchwanderten den Futi Kanal Richtung Südafrika. Nach Kriegsende kehrten sie wie durch ein Wunder zurück in ihr einstiges Gebiet. Niemand weiß, wie sie das geschafft haben und woher sie wußten, dass die Gefahr vorbei ist. Drei große Salzseen befinden sich im Maputo Elephant Park und dienen als Brutplatz für Meeresschildkröten. Der bekannteste Park ist der Great Limpopo Transfrontier Nationalpark. Hier haben fünf Länder einen Naturschutzpark geschaffen, der Tieren das Wandern über die Landesgrenzen hinweg ermöglicht. Außerdem beteiligen sich alle Länder an dem Schutz der besonders gefährdeten Tiere wie Elefanten und Nashörner. Der Great Limpopo Transfrontier Park mit seinen Feuchtgebieten und der Lebombo Bergkette gehört zu den größten Naturschutzgebieten Afrikas.
Vom Aussterben bedroht ist das Steppenschuppentier links im Bild. Mit seinem Panzerschuppenkleid sieht es aus, als wäre es der Steinzeit entsprungen, und tatsächlich zählt das Schuppentier zu den ältesten Bewohnern Afrikas. Leider wird es gejagt wegen seines wohlschmeckenden Fleisches und seiner Schuppen. Manche verwenden die Schuppen als Heilmittel, indem sie die Schuppen pulverisieren. Einige verwenden die Schuppen als Dekoration für Hüte und Westen.
Tiere vor den Küsten von Mosambik
Seekühe oder Dugongs, wie sie genannt werden, leben vor der Küste von Mosambik. Die massigen Säugetiere sind Pflanzenfresser. Ihre nächsten Verwandten sind? …richtig geraten, Elefanten. Aber: sie können sich nicht an Land bewegen wie zum Beispiel Robben. Ihnen fehlen geeignete Gliedmaßen, um sich an Land zu bewegen. Im Gegensatz zu Walen halten sich Seekühe stets in Küstennähe oder gar im Süßwasser auf. Sie bevorzugen flache Gewässer. Seekühe sind Vielfraße, das verbindet sie mit den Elefanten, ihren nächsten Verwandten. Sie sind 6 bis 8 Stunden am Tag mit Fressen beschäftigt. Zu ihrer Lieblingsnahrung zählen Seegras, Algen und anderen Wasserpflanzen.
Seekühe sind zwischen 2,50 bis vier Metern lang und ziemlich massig. Sie werden zwischen 250 und maximal 1500 Kilogramm schwer. Die Evolution hat den Küstenbewohnern statt Vorderbeinen Flossen beschert, Hinterbeine gibt es nicht, die sind gänzlich rückgebildet. Die stumpfe Schnauze ist von Tasthaaren umgeben. Sie besitzen einen großen Kopf abgesetzt, aber ein kleines Gehirn. Sie gehören tatsächlich zu den Säugetieren mit den kleinsten Gehirnen. Ob sie deswegen weniger intelligent sind? Niemand weiß das, aber sie sind freundliche Wasserbewohner. Das berichten die Fischer in Mosambik und die Taucher. Die Gabelschwanzseekuh findet man nur im Indischen Ozean und im Roten Meer.Seekühe leben in kleinen Familienverbänden. Die soziale Bindung zu anderen Artgenossen ist gering, mit Ausnahme der Mutter-Kind-Bindung. Diese dauert etwa zwei Jahre an. Die Kolosse des Meere kommunizieren akustisch und mit Berührung. Sie singen auch gerne. Seekuhmütter und ihre Kälber singen auch im Duett. Seekühe sind gemütliche Tiere. Sie bewegen sich langsam treibend und schwimmend. Nur alle ein bis fünf Minuten kommen Seekühe zum Atmen an die Wasseroberfläche. Ausgedehntere Tauchgänge können bis etwa 20 Minuten dauern. Seekühe zählen zu den gefährdeten Arten. Der größte Feind der Seekühe ist der Mensch. Ihres Fleisches wegen werden sie gejagt, und da sie sehr langsam sind, kann man sie leider auch schnell fangen. Im Meer sind ihre größten Feinde Haie und Schwertwale.
Schon gewusst? Unter Seefahrern gibt es viele Legenden über Seekühe. Mit ihrem fast menschlichen Gesicht kamen sie ihnen wie die sprichwörtlichen Meerjungfrauen vor. Sie haben gefürchtet, dass die Tiere mit ihrem Gesang ihr Schiff ins Verderben führen konnte. 1493 vermerkte auch Christoph Kolumbus die Sichtung von "Meerjungfrauen" vor der Küste von Haiti. Er notierte aber, dass die Tiere " nicht ganz so hübsch waren, wie sonst dargestellt. Außerdem hätten sie Gesichter, "die an die von Männern erinnern."
Mehr über die Tiere der Savanne
Maputo, die Hauptstadt von Mosambik
Maputo ist eine Hafenstadt an der südlichen Küste von Mosambik, an der Delagoa Bucht. Sie ist nach dem Fluss Maputo benannt, der hier in den Indischen Ozean mündet. Die Portugiesen erbauten in dieser Bucht eine Festung, später eroberten niederländische Seefahrer den Hafen. Die Stadt wurde zu einem wichtigen Stützpunkt für Elfenbeinhändler und Walfänger. Das hat sich Gottseidank geändert. Elfenbeinhandel ist heute verboten.
Die Häuser der Hafenstadt erinnern an die portugiesische Kolonialzeit. Im Innenstadtviertel Baixa sind die Gebäude im Kolonialstil gebaut. Jacarandabäume säumen die Straßen.
Der Bahnhof von Maputo
Der vor einem Jahrhundert erbaute Bahnhof ist mit einer Bronzekuppel geschmückt. Außerdem gibt es im Zentrum eine große Markthalle und ein prächtiges Rathaus. Der Stadtkern wird von den Einheimischen „Zementstadt“ genannt, denn hier leben die Wohlhabenden in modernen Häusern. Die umliegende Siedlung wird „Strohstadt“ genannt, denn hier gibt es nur strohbedeckte Rundhäuser. Hier lebt die ärmere Bevölkerung.
Die Industriestadt Maputo
Obwohl die Geschichte im Zentrum der Stadt noch lebendig ist, entwickelt sich Maputo zu einer modernen Industriestadt. Tatsächlich zählt sie zu den am schnellsten wachsenden Metropolen Afrikas. Etwa zwei Millionen Menschen leben in der Stadt. Auf dem Foto oben siehst du den Hafen von Maputo. Es ist ein Hochseehafen, von dem aus Waren aus aller Welt verschifft werden. Selbst das benachbarte Südafrika nutzt den Hafen von Maputo. Die meisten Menschen sind mit Autos, Motorrollern oder Minibussen unterwegs, die Chapas genannt werden. Der Verkehr ist mörderisch, mittags geht in der Innenstadt nichts mehr, dann kommt man nur noch im Schritttempo voran. Maputo besitzt eine Eisenbahn und einen internationalen Flughafen.
Die Sehenswürdigkeiten von Maputo: Die „Universität von Mosambik“ gehört zu den kulturellen Höhepunkten der Stadt, aber auch das regionale Theater, ein kleines Militärmuseum und der Bahnhof von Maputo zählen zu den Sehenswürdigkeiten der Hauptstadt.
Die Slums in Maputo: Wie in vielen anderen afrikanischen Großstädten bilden sich um die Stadt herum sogenannte „informelle Siedlungen“. Die Mehrheit der Stadtbewohner lebt in Elendsvierteln. Tausende Familien in den Slums sind ohne sauberes Wasser, sanitäre Einrichtungen oder Elektrizität. Die Elendsviertel breiten sich aus, denn immer mehr Migranten kommen in die Stadt. Hinzu kommt die ungleiche Verteilung des Wohlstands. Kinder aus armen Familien werden aufgrund ihres niedrigen sozialen Status stigmatisiert und ausgegrenzt. Zwar hat die Regierung Sozialprogramme geschaffen, um die allgemeinen Lebensbedingungen zu verbessern. Dennoch leben zahlreiche arme Familien in Maputo in Armut.
Die Hafenstadt Beira ist die zweitgrößte Stadt in Mosambik. Sie ist die Hauptstadt der Provinz Sofala. Die Stadt gehört zu den modernsten Städten in Mosambik.
Völker und Sprachen
Bem vindo a Moçambique! So wirst du in Mosambik begrüßt. Zwei Drittel der Menschen lebt auf dem Land in Dörfern und Siedlungen. Der Rest verteilt sich auf den Großraum Maputo und die übrigen Städte.
Die Völker
In Mosambik leben über 70 Völker, die meisten gehören zu den Bantuvölkern. Fast die Hälfte der Bevölkerung zählt zu den Makua, über 20 Prozent sind Tsonga, 12 Prozent gehören zu den Malawi und 11 Prozent zu den Shona.
Die Makua leben im Norden von Mosambik und im Süden von Tansania. Sie sprechen ihre gleichnamige Sprache, das Makua, die meisten beherrschen auch Portugiesisch. Es gibt unter den Makua sowohl Christen als auch Muslime, die meisten pflegen auch ihren traditionellen afrikanischen Glauben. Nach einer Legende sollen die Vorfahren der Makua aus dem Berg Namuli entstanden sein, dem zweithöchsten Berg in Mosambik. Schon im Mittelalter beherrschten sie die Eisenverarbeitung und fertigten Werkzeuge und Waffen aus Metall. Sie betrieben Landwirtschaft und gingen auf die Jagd. Entlang der Handelsrouten zwischen dem Malawi See und der Atlantikküste verkauften sie ihre Güter.
Die Tsonga leben im Süden von Mosambik. Sie sprechen Xsitsonga, gesprochen Schi-tsonga. Einst regierten die Tsonga das Gaza Reich, das sich zwischen Simbabwe und Mosambik erstreckte. Die Tsonga sind Farmer und Viehzüchter, sie bauen Mais an und betreiben Rinderzucht. Sie sind bekannt für ihre Musik und ihre Tänze. Die Tsonga-Frauen beherrschen viele Instrumente, darunter die Trommel, die Mbira, eine Art Daumenklavier, Saiteninstrumente und Blasinstrumente. Zu den Saiteninstrumenten gehört der Musikbogen xitende , der von den wandernden Geschichtenerzählern gespielt wird. Mädchen spielen den Mundbogen xipendana.
Die Shona, gesprochen Schona, sind ein großes Volk von zehn bis elf Millionen Menschen. Sie leben in Mosambik, aber auch in Südafrika und Simbabwe, wo sie drei Viertel der Bevölkerung bilden. Sie siedeln vor allem im Norden und Osten des Landes. Sie sprechen Shona, in jedem Land sprechen sie allerdings einen anderen Dialekt. Die Shona sind bekannt für ihre kunstvollen Skulpturen, die zur großen afrikanischen Kunst zählen.
Sprachen
In Mosambik werden über 40 Sprachen gesprochen und fast jeder Mosambikaner beherrscht mindestens zwei Sprachen. Portugiesisch ist die einzige Amtssprache. Der Familienzusammenhalt ist groß, auf dem Land bestimmen die Großmütter und Mütter über das Familienleben und die Erziehung der Kinder. Alle helfen mit und tragen zum Familieneinkommen bei, auch die Kinder. Auf dem Foto links siehst du eine Familie, die sich im Schatten der Netze ausruht. Auf den Netzen werden hunderte Fische getrocknet, die später auf dem Markt verkauft werden.
Religion
Die Mehrheit der Bewohner sind Christen. Doch sie pflegen auch ihren alten, afrikanischen Glauben. Wie alle afrikanischen Religionen spielt darin der Ahnenkult und der Totemismus eine große Rolle. Die Shona glauben, dass die Ahnen nach dem Tode nicht in einem Jenseits leben, sondern sich im Hier und Jetzt aufhalten. Allerdings sind sie nicht wie Menschen physisch präsent sondern als Geistwesen. Mit bestimmten Ritualen versuchen die Lebenden mit ihnen in Kontakt zu treten. Sie suchen bei den Ahnen Schutz und Hilfe. Dabei dienen ausgewählte Mitglieder der Gemeinschaft als Medium. Die Medien stellen den Kontakt zwischen Geistern und Lebenden her und scheinen wahrzunehmen, was diese mitteilen wollen. Es gibt zahlreiche Geister, denen bestimmte Aufgaben zugeordnet werden. Einige bringen Regen. Einige beschützen die Lebenden und einige passen auf, dass traditionelle Werte geachtet werden. Einige streifen ruhelos umher und suchen nach einem Menschen, in dem sie sich niederlassen. Die Shona glauben auch an einen Himmelsgott, den sie Mwari nennen. Die christlichen Missionare haben den Glauben an den Mwari gefördert. Sie erklärten den Shona, dass der christliche Gott ihrem Gott ganz ähnlich ist. So war es für sie leichter, die Shona zum christlichen Glauben zu bekehren.
Leben auf dem Land
Mehr als die Hälfte der Mosambikaner lebt auf dem Land. Die Menschen wohnen zumeist in Dörfern mit den typischen Strohhütten. Büsche und Kokospalmen umgeben die Dörfer. In jedem Dorf gibt es einen Dorfplatz mit einem riesigen Mangobaum. Am Tag spendet der Mangobaum Schatten, wenn es regnet, dringt kein Tropfen durch die dichten Blätter des Baumes, der von Kokospalmen und Strohhütten umgeben ist. Unter dem Mangobaum sitzen die Alten während der Hitze des Tages zusammen. Hier trifft sich auch die gesamte Dorfgemeinschaft, wenn es etwas Wichtiges zu besprechen gibt. Frauen in traditionellen Gewändern mit ihren Kindern und Männer kommen zusammen. Jeder trägt vor, was ihm auf dem Herzen liegt. Wirklich jeder? Kinder haben noch keine Stimme in diesen Versammlungen. Es sind die Erwachsenen, die hier ihre Konflikte austragen. Die Kinder lernen, wie die afrikanische Form von Demokratie funktioniert. Streitigkeiten werden geschlichtet und Änderungen vorgeschlagen. Die Dorfältesten beraten und schlagen eine Lösung vor.
Schulen und Bildung
Wie steht es mit der Bildung in Mosambik? Sieh dir die Flagge von Mosambik oben auf der Seite genau an! Dann siehst du unter der Hacke, die für Landwirtschaft steht, und dem Gewehr, das für die Verteidigung steht, ein Buch! Es symbolisiert Bildung und Wissen. Doch genau damit hapert es in Mosambik. Die Hälfte der Erwachsenen kann weder lesen noch schreiben. Die Regierung versucht seit einigen Jahren, die Schulen zu verbessern und mehr für die Lehrerbildung zu tun. Immerhin gehen heute drei Viertel aller Kinder zur Schule. Die meisten brechen nach der fünften Klasse ab. Schulmöbel und vor allem Schulbücher fehlen. Die Klassen sind oft überfüllt. 70 Schüler oder mehr drängeln sich in einem Schulraum. In den ländlichen Gebieten sind es sogar noch mehr. Warum also nicht im Freien unterrichten, hat sich dieser Lehrer rechts im Bild gedacht. Mehr über Schulen in Afrika
Beliebte Spiele in Mosambik
Kinder in Afrika sind erfinderisch. Sie kennen eine Menge Spiele, für die man wenige oder keine Spielsachen braucht und die man gut mit anderen Kindern gemeinsam spielen kann, wie Singspiele, wie es die beiden Mädchen rechts im Bild spielen oder Klatschball. Dazu brauchen Kinder nur einen kleinen Ball oder eine Frucht. Die Spieler teilen sich in zwei Mannschaften auf. Nun wirft der erste Spieler den Ball einem Spieler der zweiten Gruppe zu. Während er wirft, klatschen alle Kinder in die Hände. Wird der Ball gefangen, stampfen alle Kinder mit den Füßen. Bei diesem Spiel gibt es keine Verlierer. Alle spielen aus reiner Freude am Rhythmus mit.
Sehenswürdigkeiten
Die Ilha de Mocambique ist eine malerische Insel, die viele Besucher anzieht. Mit ihren Moscheen, Kirchen und einer gut erhaltenen Festung ist sie das einzige UNESCO Welterbe von Mosambik. Die Gebäude erzählen Geschichten vom weltweiten Handel mit Indien, Europa und Arabien. Sie erzählen auch von Sklaverei und Krieg. Sehenswert ist die Festung San Sebastian, die im 16. Jahrhundert erbaut wurde. Die Steine für den Bau waren eigens aus Portugal nach Afrika transportiert!
Willst du lieber die Natur entdecken? Dann tauche ab in die Unterwasserwelt vor der Küste von Mosambik. Die Korallenriffe sind die Heimat seltener und exotischer Meeresbewohner. Es gibt kaum noch Küsten auf der Welt mit so gut erhaltenen Korallenriffen.
Willst du mit Walhaien schwimmen? Dann besuche Inhambane, die älteste Stadt Mosambiks. Der portugiesische Seefahrer Vasco da Gama landete 1498 an der Küste und nannte das Land „ Terra da Boa Gente“ – was soviel heißt wie „Land der freundlichen Menschen“. Inhambane war schon im 11. Jahrhundert ein wichtiges Handelszentrum der arabischen Seefahrt. Zu Inhambane gehört das bekannte Praia de Tofo mit seinen Mangroven- und Palmenhainen, das von bunten Papageien und lauten Affen belebt ist. Von Praia de Tofo aus kannst du eine Walhai-Safari buchen. Mit einem erfahrenen Guide fährst du auf einem Schnellboot hinaus auf das offene Meer. Da kannst dann warten, bis die über 10 m langen Walhaie auftauchen und sie beobachten. Mit Schnorchelausrüstung kannst du sogar zu den Walhaien ins Meer springen und sie aus direkter Nähe bestaunen. Denn die riesigen Meeresbewohner sind friedlich.
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Wirtschaft und Bodenschätze
Mosambik ist ein Agrarland und zählt zu den armen Ländern Afrikas. Fast zwei Drittel der Bevölkerung leben von der Landwirtschaft und der Fischerei. Sie betreiben Feldbau und halten Rinder und Kleinvieh. Nur im Norden des Landes ist Viehhaltung wegen der Verbreitung der Tsetsefliege kaum möglich. Vor allem Mais, Cassava und Erdnüsse werden abgebaut. Die Bauern bearbeiten häufig noch mit traditionellen Geräten ihre Felder. Die Arbeit ist sehr mühsam, und trägt nicht sehr viel ein. Meist reicht es nur für den Eigenbedarf. Was übrig ist, wird auf den Märkten verkauft. Kinder arbeiten meist in der Landwirtschaft der Familie mit. Sie helfen auf den Feldern, hüten das Kleinvieh, holen Wasser und kümmern sich um die kleineren Geschwister. Auf dem Foto links siehst du eine Frau bei der Maisernte.
Die Küstengewässer sind teilweise noch unberührt und sehr fischreich. Die meisten Fischer sind mit einfachen Booten, den traditionellen Daus, unterwegs. Und meist kehren sie mit vollen Netzen zurück. Für den Eigenbedarf reicht es. Doch die großen, internationalen Fangflotten machen den einheimischen Fischern sorge. Sie fischen immer mehr die Fischbestände leer. Mit Land- und Fischereiwirtschaft wird knapp ein Drittel des Bruttoinlandprodukts erwirtschaftet. Exportiert werden Tabak, Garnelen, Zucker, Baumwolle und Cashewnüsse. Der größte Handelspartner ist das Nachbarland Südafrika. Eingeführt werden Nahrungsmittel, Maschinen, Erdöl und Konsumgüter ebenfalls vor allem aus Südafrika.
Industrie und Bodenschätze
Die reichhaltigen Bodenschätze wie Kohle, Salz, Bauxit, Eisenerze, Gold, Erdgas, Titan, Aluminium sowie Edelsteine sind noch wenig erschlossen. Denn aufgrund der schlechten Infrastruktur werden diese Bodenschätze kaum abgebaut. Bei Maputo gibt es eine Aluminiumfabrik und eine Erdölraffinerie. 2011 wurden vor der Küste riesige Erdgasfelder entdeckt. Immer mehr internationale Konzerne kommen ins Land, um die wertvollen Bodenschätze abzubauen. Leider profitiert die Bevölkerung kaum von den Großprojekten. Zwei Drittel der Mosambikaner verdienen im Durchschnitt etwa 600 Dollar im Jahr. Die meisten besitzen keine abgeschlossene Schulbildung. Sie leben von der Landwirtschaft oder vom Fischfang.
Handwerk und Dienstleistungen
Viele Frauen sind im Dienstleistungssektor und in der verarbeitenden Industrie tätig. Sie tragen auch zum Einkommen bei, indem sie Kokosnuss- und Ananaspalmen anpflanzen und auf den Märkten ihre Früchte verkaufen. Auch Kinder tragen oft zum Unterhalt bei. Sie verkaufen selbst gemachten Muschel- und Perlenschmuck an Touristen.
Armut und Kinderarbeit
Seit dem Bürgerkrieg leben mehrere tausend Kinder und Jugendliche auf der Straße. Sie betteln, waschen Autos oder bewachen Parkplätze und verdienen sich damit ein Taschengeld. Manche ziehen auf organisierten Raubzügen durch Geschäfte und Straßencafes. Bekannt wurden die Straßenkinder von Maputo durch das Theater "Teatro Avenida", das von dem Schriftsteller Henning Mankell gegründet wurde. Mit seinen Theaterstücken brachte er den Einheimischen ihre eigene Geschichte näher. Er forderte sie zum Wählen auf und ermutigte sie dazu, Flüchtlinge aus den Nachbarländern zurückzuholen. Er kümmerte sich auch ganz praktisch um die Waisenkinder und finanzierte ein SOS Kinderdorf im Land.
Umweltschutz
Mosambik zählt zu den wenigen Ländern, in denen der Umweltschutz in der Verfassung verankert ist. Denn unter dem langen Krieg haben Umwelt und Natur stark gelitten. Viele Landbewohner flohen in die Städte, die Waldgebiete wurden rigoros abgeholzt, um neuen Wohnraum zu schaffen. Dabei wurden auch die Mangrovenwälder zerstört, die die Küste vor den hereinbrechenden Fluten des Indischen Ozeans schützen.
Schon gewusst? Die Umweltschützer stehen in Mosambik vor einer weiteren großen Aufgaben. 40 Prozent der Landfläche sollte für den Anbau der Jatropha Pflanze genutzt werden. Wozu dient die Pflanze? Ernährt sie Menschen oder kann man damit Tiere füttern? Leider nein! Aus ihr wird Bio-Diesel gewonnen. Umweltschützer warnten davor, dass mit der Monokultur viele Arten aussterben würden. Sie konnten durchsetzen, dass heute nur ein Teil der Fläche für den Jatropha-Anbau genutzt werden darf.
Geschichte
Die ersten Bewohner Mosambiks waren die Buschmenschen, die Jäger und Sammler der Steinzeit. Tausende von Jahren lebten sie in dem Gebiet, ehe sie von einwandernden Bantuvölkern verdrängt wurden. Die Bantu kamen aus dem Kongobecken und ließen sich an den Flüssen und Küsten von Mosambik nieder. Sie bauten Siedlungen und betrieben Ackerbau. Überreste ihrer Kultur wie Keramiktöpfereien und Eisenwerkzeuge fand man in Chibuene, einer alten Handelsstadt zwischen Mosambik und Südafrika. Deshalb weiß man, dass sie die Eisenzeit im südlichen Afrika einleiteten. Mit seinen Hafenstädten spielte Mosambik schon im Mittelalter eine wichtige Rolle für die Handelsvölker im südlichen Afrika. Ab dem 8. Jahrhundert nach Christus drangen arabische Händler bis nach Mosambik vor. Sie zogen ein Handelsnetz auf, das bis nach Indien reichte. Das war der Startschuss für die erste Welle der Kolonisierung in Ostafrika. Und damit setzte auch die Islamisierung der Ostküste ein. Links im Bild siehst du eine alte Schnitzerei der Makonde, die in Mosambik leben.
Mehr über die Geschichte von Mosambik
Mosambik heute
Viele Jahrhunderte wurde Mosambik von fremden Mächten beherrscht. Doch heute ist es ein freies Land mit einer demokratischen Verfassung. Es gibt ein Mehrparteiensystem und eine freie Presse. Das Land hat einen großen wirtschaftlichen Aufschwung erlebt. Allerdings kommt der neue Wohlstand nur einer Minderheit zugute. Die Mehrheit lebt in Armut. Laut Weltbank leben 46 Prozent der Menschen unterhalb der Armutsgrenze, 30 Prozent der Menschen sind unterernährt, nur jeder zweite hat Zugang zu Frischwasser. Die große Hoffnung der Bevölkerung liegt im Tourismus. Das Land ist sehr schön, mit seinen langen, traumhaften Stränden und seiner vielfältigen Unterwassserwelt bietet es ein außergewöhnliches Reiseerlebnis. Hinzu kommt, dass Mosambik als sicheres Reiseland gilt. Allerdings ist es für Urlauber in den großen Städten nicht sicher. Vor allem in der Hauptstadt Maputo kommt es häufig zu Diebstählen.
Die Schattenseite von Mosambik
Mosambik hat mit mehreren Problemen zu kämpfen. Regelmäßig wird das Land von Überschwemmungen bedroht, häufig entlang des Sambesi. Zyklone, tropische Wirbelstürme, die sich über dem Pazifik bilden, suchen die Küstenstädte heim und hinterlassen oft große Schäden. Dörfer und Städte werden zerstört, die Ernte wird vernichtet oder Krankheiten breiten sich aus. Dazu gehört Cholera, die häufig nach Überschwemmungen auftritt. Ein weiteres Problem ist die Krankheit AIDS, unter der viele Menschen leiden. Über 12 Prozent aller Erwachsenen sind damit infiziert. Viele Kinder haben durch die Krankheit ihre Eltern verloren und leben bei Verwandten oder sie schlagen sich durch als Straßenkinder. Für diese Kinder gibt es kaum eine staatliche Fürsorge. Einige finden Nischen, wie diese beiden Jungs im Bild, die in der Abfallwirtschaft arbeiten. Es ist eine große Aufgabe für die Bevölkerung und die Regierung, diesen Kindern wieder einen Platz in der Gemeinschaft zu geben.
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