Völker und Sprachen

Die Bewohner von Westsahara werden Sahrauis genannt. Der Name stammt von dem arabischen Wort Sahara. Denn die Lebensgrundlage der Sahrauis war in früheren Zeiten der Karawanenhandel durch die Wüste. Noch heute ernährt sich die Mehrzahl von der Kamelzucht sowie von Schafen und Ziegen. Das Leben ist sehr traditionell, Männer kümmern sich um das Vieh, die Frauen um die Kinder und Erziehung. Auf dem Foto unten siehst du eine Sahraui bei dem traditionellen Brotbackritual. Die Mädchen lernen dieses Ritual schon früh. Sie werden auf Heirat und Mutterschaft vorbereitet. Bildung im westlichen Sinn halten die meisten Eltern nicht für wichtig. Sie vermitteln ihren Kindern die alten Traditionen und wie man in der Wüste überlebt.

                

Früher war die Gesellschaft sehr hierarchisch geprägt, es gab sogar Sklaven. Doch seit der Befreiungsbewegung im vorigen Jahrhundert gibt es keine Leibeigenen und keine krassen Hierarchien mehr. Die offizielle Amtssprache ist Arabisch. Die meisten sprechen jedoch Hassania, einen arabisch-berberischen Dialekt. Die Menschen gehören dem Islam an. Sie sind sehr kontaktfreudig und gastfreundlich. Viele leben in Zeltstädten.

 

Sahraui auf Kamelen (c) Saharauiak CC BY SA 3.0

Frauen sind miteinander glücklich in der besetzten Westsahra Aminatou Haidartin (c) Ayuda CC BY SA 2.0

Musik spielt eine große Rolle bei den Sahrauis. Sie kennen zehn verschiedene Musikinstrumente. Manche Instrumente werden nur von Männern gespielt wie die Langhals-Spießlaute Tidinit, und manche nur von Frauen wie die Bogenharfe, Ardin. Beide Instrumente waren schon im alten Ägypten bekannt. Frauen begleiten ihre Gesänge meist mit einer Kesseltrommel, T'bal genannt.

Wie lebt man in einem Zelt?

Kaja - Essen im zelt (c) Bonetti CC BY SA 3.0Die Sahrauis wurden früher als "die mit dem schwarzen Zelt" bezeichnet. Tatsächlich sind die Zelte aber weiß, um die Sonne und die Hitze zu reflektieren. Das Zelt ist eingerichtet wie eine Ein-Zmmer Wohnung. Was fehlt? Natürlich gibt es keine Installtion, also kein fliessendes Wasser, keine Toilette und keine Dusche. Die Nomaden sind Meister im Improvisieren! Allerdings gibt es keine Tische. Man sitzt auf dem Boden und auch das Essen wird ebenerdig serviert, auf einem stilvollen Teppich! Natürlich steht auch der Teppichkehrer in der Ecke.