Die Geschichte von Westsahara
Berber bewohnten die Westsahara seit vielen Jahrtausenden, bevor der Islam im 7. Jahrhundert die Region eroberte. Ihre Nachfahren bildeten den Kern der Almoraviden. Die Almoraviden waren religiöse Erneuerer. Sie eroberten im 11. Jahrhundert einen großen Teil von Nordafrika und Spanien. Die folgende Blütezeit wirkt in der spanisch-maurischen Kultur und Architektur bis heute nach. Im 13. Jahrhundert zerfiel das Reich der Almoraviden. Arabische Nomaden aus dem Volk der Dui Hassan drangen mit ihren Herden bis an den Atlantik vor und siedelten sich hier an. Sie vermischten sich mit den Berbern und prägten die heutige Sprache in der Westsahara: Hassania. Rechts auf dem Foto siehst du Goldmünzen der Almoraviden, sie stammen aus dem 12. Jahrhundert.
Westsahara - ein kolonisiertes Land
Mit den europäischen Seefahrern begann die Herrschaft der Spanier über Westsahara. Zunächst unterhielten sie kleinere Handelsposten an der Küste, bevor ihre Truppen ins Landesinnere vordrangen. Sie erklärten 1884 das Gebiet zu ihrem Protektorat. Bis 1976 herrschten sie über das Land. Als sie die Westsahara verließen, hoffte die Bevölkerung, endlich unabhängig von der einstigen Kolonialmacht zu werden. Doch gleich darauf besetzte Marokko den Norden. Mauretanien erhob Anspruch auf den Süden des Landes. Die freiheitsliebenden Sahrauis waren empört. Gerade hatten sie die europäische Herrschaft abgeschüttelt, nun sollten sie erneut von einer fremden Macht regiert werden? Auf dem Foto rechts siehst du Freiheitskämpfer der Sahrauis.
Westsahara - ein besetztes Land
Männer aus allen Schichten und Regionen verbündeten sich zu einer starken Befreiungsbewegung, der Polisario. Die Kämpfer konnten die Mauretanier vertreiben. Doch gegen die gut gerüsteten marokkanischen Truppen waren sie machtlos. Marokko blieb beherrschende Kraft im Norden. Die Regierung floh ins Exil nach Algerien. Nach mehreren Kämpfen schlossen Marokko und die Polisario einen Waffenstillstand. Das war im Jahr 1991. Seither hat sich die Lage der Einheimischen nicht gebessert. Viele Menschen leben in Notunterkünften, wie in dieser Zeltstadt
Die Mauer der Scham
Marokko hat in den besetzten Gebieten eine 2 700 km lange Mauer errichtet, die teilweise mit Stacheldraht gesichert ist. Teilweise sind die Grenzgebiete vermint. Diese Mauer ist heute die längste der Welt. Die Sahrauis wurden damit ausgegrenzt aus ihrem Gebiet. Die Proteste der Bevölkerung halfen bisher nichts. Die Mauer erinnert an die unsägliche Mauer in Berlin, und daran, dass Mauern fallen. Auf der Karte erkennst du die Mauer an der roten Linie, die das blaue und das braune Gebiet trennt. Unten siehst du eine Münze der Almoraviden, ein Dinar, er stammt aus dem 12. Jahrhundert