Die Geschichte von Togo
Während des 16. bis 18. Jahrhunderts siedelten sich an der Küste dänische Kaufleute und befreite Sklaven an, die aus Brasilien nach Afrika zurückkehrten Sie trieben regen Handel mit Rum, Tabak und Stoffen. Selbst heute ist es kaum zu glauben, dass die ehemaligen Sklaven sich später am Menschernhandel beteiligten und an dem Leid anderer Afrikaner mitverdienten. Deshalb gelangten die Küstenstädte zu traurigem Wohlstand.
Togo wird deutsche Kolonie
1884 fassten die Deutschen Fuß in Togo. Sie schlossen einen Vertrag mit König Mlapa II. Darin wurde die Region zum Schutzgebiet des Deutschen Reiches. Togoland wurde zu einer deutschen Kolonie. Die Deutschen waren an den Rohstoffen des Landes interessiert. Sie verstärkten den Anbau von Kakao, Kaffee, Zuckerrohr und Baumwolle. Zugleich verbesserten sie die Verwaltung des Landes. Sie bauten ein Schienennetz zwischen Lomé und den Städten im Landesinneren, um die landwirtschaftlichen Erzeugnisse besser transportieren zu können. 1905 startete die erste Eisenbahn von Lomé nach Anecho. Die Togolesen bestaunten die erste, schwarze Dampflok, die pfeifend durch das Land ratterte. Einige glaubten, die Weißen mußten bessere Götter haben, denn sie bescherten ihnen solche Wunderwerke. Die Wirtschaft blühte auf, doch profitierten nur die deutschen Besatzungsmächte und das afrikanische Königshaus davon.
Der 1. Weltkrieg wirft seine Schatten auf Togo
1914 befand sich Deutschland im Krieg mit seinen europäischen Nachbarn. Deutschland verlor den Krieg und mußte auch das Kolonialgebiet in Togo aufgeben. Die Kolonie wurde zwischen den Siegermächten Frankreich und Großbritannien aufgeteilt. Der englische Teil wurde Ghana zugeschlagen. Aus dem französischen Verwaltungsgebiet entstand 1960 die Republik Togo. Noch heute verrät die Amtssprache Französisch die damaligen Machtverhältnisse. Die Spuren der deutschen Kolonialzeit zeigen sich im Eisenbahnnetz und in den deutschen Straßennamen von Togos Städten.