Sport und Spiel
Viele Kinder im Sudan müssen in der Familie oder der Landwirtschaft der Eltern mitarbeiten, sich um die kleineren Geschwister kümmern und nebenbei auch noch Schularbeiten machen. Da bleibt nicht viel Zeit zum Spielen. Doch wenn die Hausaufgaben gemacht sind, wenn die kleinen Geschwister im Bett sind, dann spielt er vielleicht mit seinen Freunden das beliebteste Spiel im Land: Shilali.
Shilali ist ein Lieblingsspiel der Kinder im Alter von sieben bis neun Jahren. Gespielt wird in der Dämmerung, dann sind alle Arbeiten getan, und dann muss man sich nur auf sein gutes Auge verlassen. Zwei Mannschaften mit jeweils einem Anführer werden gebildet. Ein Ball muss vom Anführer einer Mannschaft, die per Losentscheid den ersten Wurf hat, so weit weg geworfen werden wie möglich. Nun muss die gegnerische Mannschaft den Ball in der Dunkelheit ausfindig machen und so schnell wie möglich auf die Ziellinie (Touch Down Linie) im Spielfeld platzieren. Das wäre einfach, aber die Gegner versuchen mit allen Mitteln, die Spieler mit dem Ball daran zu hindern, die Ziellinie zu erreichen. Während des Spiels kann der Ball den Besitzer wechseln, entweder durch freiwillige Abgabe an einen Mitspieler der eigenen Mannschaft oder vom Gegner erkämpft.
Sport
Im Sudan ist Fußball die beliebteste Sportart. Auf internationaler Ebene spielt die Nationalelf des Sudan keine Rolle, aber in ihrer Heimat werden die Kicker verehrt. Der Spitzname ist „Falken von Jediane“ oder Wüstenfalken. Keiner der Nationalspieler hat im Ausland gespielt, daher fehlt dem Team internationale Spielpraxis. Aus diesem Grund kennen wir in Europa keinen sudanesischen Fußballer. Doch das kann sich ja noch ändern. Weitere beliebte Ballsportarten sind Volleyball, aber auch Handball und Basketball. Beliebt ist im Sudan der Nuba-Ringkampf.
Die Nuba tragen diese Kämpfe vor allem bei Erntefesten in ihren Dörfern der Nuba-Berge aus. Die Ringer sind in der Regel starke junge Männer, die gut ausgebildet wurden. Diese Spiele locken regelmäßig eine große Zahl von Zuschauern an, die dabei singen oder trommeln und oft auch zur Unterstützung ihrer Lieblingsringer tanzen. Obwohl diese sportlichen Aktivitäten zunächst als Wettbewerb gedacht waren, dienen sie der Unterhaltung. Am Ende feiern die Menschen gemeinsam und sind dabei sehr lustig.
Nubisches Ringen wird nicht nur im Sudan immer beliebter. Die Sportler setzen sich sogar dafür ein, dass eine olympische Disziplin wird. Dafür haben sie sogar die traditionsreichen Regeln angepasst.