Somalia heute

Somalische Kinder (c) PHCM Terry C. Mitchell

Das trockene Klima, der Bürgerkrieg und die politisch unsicheren Verhältnisse machen Somalia zu einem Land mit sehr schwierigen Lebensbedingungen. Die meisten Politiker betreiben Clan-Politik, anstatt sich um das Gemeinwohl zu kümmern. Die Extremisten der Al-Shabaab kämpfen mit terroristischen Mitteln für einen Gottesstaat. Sie verhindern Hilfslieferungen in Hungergebiete. Korruption ist weit verbreitet. So kommt es, dass zum Beispiel Lebensmittellieferungen des Welternährungsprogramms oft nicht an die Bedürftigen verteilt werden, sondern auf lokalen Märkten landen, weil Mittelsmänner und Behörden Teile der Lieferungen abzweigen. Ein anderes Beispiel für das schwierige Leben ist die Piraterie an den Küsten von Somalia. Somalia ist wegen der Piraten vor seiner Küste oft in den Schlagzeilen. Warum? Durch das Versenken von Giftmüll und durch Überfischung durch ausländische Schiffe können die somalischen Fischer nicht mehr ihre Familien ernähren. Da es auch keine richtige Küstenwache gibt, haben sich die Fischer bewaffnet, um ihre Fischgründe zu schützen. Sie gingen dazu über, auch Handelsschiffe zu kapern und Lösegeld zu erpressen. Im Land gibt es kaum Verdienstmöglichkeiten.

                  

Aufgrund des langen Bürgerkrieges gilt das Land als „Staat ohne Regierung“. Millionen Menschen waren auf der Flucht. Unzählige Zurückgebliebene sind auf internationale Hilfe angewiesen. Seit Ende 2011 kehren immer mehr Somalis in das Land zurück. Seitdem erlebt Somalia einen politischen und wirtschaftlichen Aufschwung. Im September 2012 wurde erstmals wieder eine gemeinsame somalische Regierung gewählt. Die Somalier wollen von ihrer Arbeit leben können. Sie brauchen gut bezahlte Arbeitsplätze. Vor allem muss die Regierung für die Sicherheit der Kinder sorgen, denn sie haben am meisten unter dem Bürgerkrieg gelitten. Dazu gehört, dass Schulen gebaut werden und die berufliche Bildung verbessert wird. Künstler im Land haben auf Straßenschildern ihre Ansicht der Lage zum Ausdruck gebracht. Auf dem oben abgebildeten Schild, die sie gegenüber dem Parlamentsgebäude aufgestellt haben, steht:„Ihr da, hört auf! Es ist genug, wir brauchen alle diese Menschen."

 

Kinderrechte in Somalia

Um die Kinderrechte steht es im gegenwärtigen Somalia nicht gut. Da ist einmal die Tradition der Genitalbeschneidung, sie verhindert, dass Mädchen unversehrt aufwachsen. So ist es gut, dass sich mittlerweile auch muslimische Gelehrte gegen die alte Tradition der Beschneidung von Mädchen stellen. Sie finden in der Bevölkerung Gehör, und langsam wandelt sich die Praxis. Die Mehrzahl der somalischen Kinder leidet besonders unter den schwierigen Lebensbedingungen. Laut Humanium sind 40 Prozent der Kinder unterernährt. Nur aufgrund humanitärer Hilfe herrscht keine Hungersnot. Die medizinische Versorgung ist nicht gut, so dass die Säuglingssterblichkeit hoch ist. Und die Bildungsmöglichkeiten sind sehr gering. Armut und Bürgerkrieg verhindern also, dass die grundlegenden Kinderrechte erfüllt werden.