Geschichte von Somalia
Antike pyramidenartige Gebäude, Mausoleen und Überreste alter Städte sind Zeichen dafür, dass in Somalia einst ein altes Königreich herrschte. Vermutlich war es das Kernland des einstigen Handelsreiches Punt. Das belegen die Kontakte zum alten Ägypten, zu Griechenland, China und Indien. Punt wurde "Myrrheland" genannt. Myrrhe, Gewürze, Gold, Ebenholz und Elfenbein, Felle und Rinder wurden gehandelt. Die Waren waren so begehrt, dass die Pharaonin Hateschepsut sogar eine Expedition in das Puntland entstandte. Diese Expedition wurde auf den Reliefs des Tempels von Hatschepsut Deir el Bahari festgehalten.
Die Geburt des Islam und das Mittelalter
Der Islam hielt ab dem 7. Jahrhundert Einzug in Somalia, davon zeugt die älteste Moschee Somalias, die in Zeila errichtet wurde. In den Küstenstädten entstanden muslimische Sultanate. Das Adal Sultanat in der Stadt Zeila entstand im 9. Jahrhundert und beherrschte im Lauf der Jahrhunderte die Gebiete von Somalia, Äthiopen und Eritrea. Im 16. Jahrhundert gerieten die Städte im Norden unter türkische bzw. ägyptische Herrschaft. Die Städte an der südlichen Küste kamen im 17. Jahrhundert unter die Oberhoheit Omans bzw. im 19. Jahrhundert Sansibars. Auf dem Foto rechts siehst du das Merca Minarett.
Die Kolonialzeit
Somalia stand unter britischer Kolonialherrschaft. Das Teilgebiet Somaliland wurde von den Italienern beherrscht. Kolonisierung bedeutet, dass Menschen aus einem anderen Land die Herrschaft über das Land, in das sie eindringen, übernehmen. Sie zwingen dem kolonisierten Land ihre Ordnung und ihre Gesetze auf und sie beuten die landwirtschaftlichen Erzeugnisse und Bodenschätze aus. Das geschah auch über viele Jahrzehnte in Somalia. Die somalische Bevölkerung wehrte sich gegen die italienischen und britischen Besatzer. Es kam zu grausamen Kämpfen. 1960 wurde Somalia unabhängig. Auf dem Foto links sieht du Somalische Krieger beim Entern eines britschen Schiffes.
Unfrieden in Zeiten der Unabhängigkeit
„Nabad miya?“ „Herrscht Frieden?“ so grüßt man in Somalia. Jahrzehntelang herrschte in dem Land eine autoritäre Regierung. Diese Regierung wurde 1991 gewaltsam gestürzt. Doch danach wurde es nicht besser. Die Bevölkerung litt unter Armut und Dürre. Rebellen bewaffneten sich und bekämpften neue Machthaber, die nur die Interessen eines Clans im Auge hatten.
Ein Bürgerkrieg brach aus, die Städte wurden zerstört. Es gab keine funktionierende Regierung mehr. Am schlimmsten waren Kinder von dem Bürgerkrieg betroffen. Schulen wurden zerstört ebenso wie Krankenhäuser. Verschiedene Klans, Kriegstreiber und radikale Islamisten beherrschten das Land. Viele Somali flohen in angrenzende Gebiete. Sie warten in Flüchtlingslagern in Dschibuti und Eritrea auf das Ende der Gewalt. Erstmals 2011 setzten sich die Kriegsparteien an einen Tisch und redeten über Frieden. Aber sie haben bisher keinen Frieden geschaffen.