Mosambik heute

Viele Jahrhunderte wurde Mosambik von fremden Mächten beherrscht. Doch heute ist es ein freies Land mit einer demokratischen Verfassung. Es gibt ein Mehrparteiensystem und eine freie Presse. Das Land hat einen großen wirtschaftlichen Aufschwung erlebt. Allerdings kommt der neue Wohlstand nur einer Minderheit zugute. Die Mehrheit lebt in Armut. Laut Weltbank leben 46 Prozent der Menschen unterhalb der Armutsgrenze, 30 Prozent der Menschen sind unterernährt, nur jeder zweite hat Zugang zu Frischwasser. Die große Hoffnung der Bevölkerung liegt im Tourismus. Das Land ist sehr schön, mit seinen langen, traumhaften Stränden und seiner vielfältigen Unterwassserwelt bietet es ein außergewöhnliches Reiseerlebnis. Hinzu kommt, dass Mosambik als sicheres Reiseland gilt. Allerdings ist es für Urlauber in den großen Städten nicht sicher. Vor allem in der Hauptstadt Maputo kommt es häufig zu Diebstählen.

Die Schattenseite von Mosambik

Maputo Abfallwirtschaft (c) COSV Mcasanova

Mosambik hat mit mehreren Problemen zu kämpfen. Regelmäßig wird das Land von Überschwemmungen bedroht, häufig entlang des Sambesi. Zyklone, tropische Wirbelstürme, die sich über dem Pazifik bilden, suchen die Küstenstädte heim und hinterlassen oft große Schäden. Dörfer und Städte werden zerstört, die Ernte wird vernichtet oder Krankheiten breiten sich aus. Dazu gehört Cholera, die häufig nach Überschwemmungen auftritt. Ein weiteres Problem ist die Krankheit AIDS, unter der viele Menschen leiden. Über 12 Prozent aller Erwachsenen sind damit infiziert.

Auf Umweltschutz wird geachtet

Mangroven mit typischenStelzenwurzeln (c) Überraschungsbilder.

 

Mosambik zählt zu den wenigen Ländern, in denen der Umweltschutz in der Verfassung verankert ist. Denn unter dem langen Krieg haben Umwelt und Natur stark gelitten. Viele Landbewohner flohen in die Städte, die Waldgebiete wurden rigoros abgeholzt, um neuen Wohnraum zu schaffen. Dabei wurden auch die Mangrovenwälder zerstört, die die Küste vor den hereinbrechenden Fluten des Indischen Ozeans schützen.

Schon gewusst? Die Umweltschützer stehen in Mosambik vor einer weiteren großen Aufgaben. 40 Prozent der Landfläche sollte für den Anbau der Jatropha Pflanze genutzt werden. Wozu dient die Pflanze? Ernährt sie Menschen oder kann man damit Tiere füttern? Leider nein! Aus ihr wird Bio-Diesel gewonnen. Umweltschützer warnten davor, dass mit der Monokultur viele Arten aussterben würden. Sie konnten durchsetzen, dass heute nur ein Teil der Fläche für den Jatropha-Anbau genutzt werden darf.

Armut und Kinderrechte

Für die Erfüllung der Kinderrechte ist Mosambik hauptsächlich aus wirtschaftlichen Gründen nicht in der Lage. Laut UNICEF gibt es 1,5 Millionen Waisen in Mosambik. Die Kinderarbeit ist aufgrund der Armut ein großes Problem, da viele Familien auf den Verdienst der Kinder angewiesen sind. Nur 6 Prozent der unter Fünfjährigen hat eine Geburtsurkunde. Daher sind viele Kinder, die über kein Dokument verfügen, Missbrauch, Kinderarbeit und Zwangsverheiratung ausgesetzt. Ohne Geburtsurkunde gibt es keinen staatlichen Schutz. Demokratieförderung, Gesundheitsthemen – insbesondere HIV- und Aidsvorsorge – sowie Bildung sind von großer Bedeutung für die Kinder in Mosambik. Viele Kinder haben durch die Krankheit AIDS ihre Eltern verloren und leben bei Verwandten oder sie schlagen sich als Straßenkinder durch. Für diese Kinder gibt es kaum eine staatliche Fürsorge. Einige finden Nischen, wie diese beiden Jungs rechts oben im Bild, die in der Abfallwirtschaft arbeiten. Der Zugang zu Wasser und Gesundheitseinrichtungen ist unzureichend. Auch die Schulbildung erreicht nicht alle, das ist einer der Gründe für die hohe Jugendarbeitslosigkeit. Zudem gefährdet eine hohe HIV-Infizierungsrate Jugendliche und besonders Mädchen. Es ist eine große Aufgabe für die Bevölkerung und die Regierung, diesen Kindern wieder einen Platz in der Gemeinschaft zu geben.