Die Geschichte von Mosambik
Die ersten Bewohner Mosambiks waren die Buschmenschen, die Jäger und Sammler der Steinzeit. Tausende von Jahren lebten sie in dem Gebiet, ehe sie von einwandernden Bantuvölkern verdrängt wurden. Die Bantu kamen aus dem Kongobecken und ließen sich an den Flüssen und Küsten von Mosambik nieder. Sie bauten Siedlungen und betrieben Ackerbau. Überreste ihrer Kultur wie Keramiktöpfereien und Eisenwerkzeuge fand man in Chibuene, einer alten Handelsstadt zwischen Mosambik und Südafrika. Deshalb weiß man, dass sie die Eisenzeit im südlichen Afrika einleiteten. Mit seinen Hafenstädten spielte Mosambik schon im Mittelalter eine wichtige Rolle für die Handelsvölker im südlichen Afrika. Ab dem 8. Jahrhundert nach Christus drangen arabische Händler bis nach Mosambik vor. Sie zogen ein Handelsnetz auf, das bis nach Indien reichte. Das war der Startschuss für die erste Welle der Kolonisierung in Ostafrika. Und damit setzte auch die Islamisierung der Ostküste ein. Links im Bild siehst du eine alte Schnitzerei der Makonde, die in Mosambik leben.
Der arabisch-afrikanische Handel an der Ostküste des Kontinents
An der Ostküste setzte sich ab dem 8. Jahrhundert die Swahili Kultur durch, eine arabisch-afrikanische Handelskultur, die bis nach Mosambik reichte. Hier wurden Waren und Ideen zwischen Indien, Persien und afrikanischen Königreichen ausgetauscht. Der Handel mit Gold, Elfenbein und afrikanischen Sklaven bescherte den Sultanaten großen Reichtum. Hauptlieferant der Waren und Sklaven war das Herrscherhaus von Munhumatapa in Simbabwe, auch Groß Simbabwe genannt, das im heutigen Simbabwe lag.
Die Kolonisierung
Die großen Entdeckungsfahrten der Europäer versetzten die Völker an den Küsten Afrikas in Aufruhr. 1497 landete der Portugiese Pedro da Covilhão in Sofala, im Osten Mosambiks. Er erkundete im Auftrag des portugiesischen Königs den Seeweg von Arabien nach Ostafrika. Schon ein Jahr später erreichte sein Landsmann Vasco da Gama auf dem Weg nach Indien Mosambik. Auf der Insel von Mosambik traf er mit dem Scheich Moussa Ben Mbiki zusammen, der über das arabisch-indische Handelsnetz herrschte. Nach ihm benannte der Portugiese die Insel und das Land an der Küste. 1500 kehrte Vasco da Gama zurück nach Ostafrika. Mit kanonenbewehrten Schiffen drang er in die Hafenstädte ein und zwang die Machthaber, dass sie sich zum Untertan der portugiesischen Krone erklärten. Wurde diese Forderung nicht erfüllt, dann wurde die Stadt geplündert. Die Portugiesen rechtfertigten ihren Handelskrieg als Kreuzzug gegen die Ungläubigen. Im Handstreich erkämpften sich die Portugiesen die Vorherrschaft an der Ostküste. Sie rissen den Handel mit Gold, Elfenbein und Sklaven an sich. Ihre Herrschaft dauerte bis ins 20. Jahrhundert. Durch Zwangsarbeit und rücksichtslose Ausbeutung verschlechterten sich die Lebensbedingungen in der Kolonie. In der einheimischen Bevölkerung wuchs der Zorn gegen die europäische Fremdherrschaft. Widerstandskämpfer aus allen Landesteilen verbündeten sich.
Mosambik wird unabhängig
Je mehr die Portugiesen an ihrem Kolonialbesitz festhielten, umso stärker wurde der Widerstand der Einheimischen. Die Freiheitskämpfer gründeten eine Partei, die FRELIMO, bewaffneten sich und kämpften gegen die Besatzer. Zunächst waren sie unterlegen. Doch dann änderte sich die Lage im fernen Europa. In Portugal wurde die Diktatur gestürzt. Auslöser war die friedliche „Nelkenrevolution“ der Bevölkerung gegen die Diktatoren. Eine demokratisch gewählte Regierung kam an die Macht. Sie beendete die Kolonialzeit und entließ Mosambik in die Unabhängigkeit. Am 25. Juni 1975 wurde Mosambik nach knapp 500 Jahren ein freies Land. Als Regierung wurde eine marxistische Volksrepublik bestimmt, mit der viele Bürger unzufrieden waren. Ein blutiger Bürgerkrieg um die Herrschaft über Mosambik brach aus. Für diesen Krieg wurden auch Kinder als Soldaten eingesetzt. Der Bürgerkrieg hielt das Land 17 Jahre in Atem. Die Wirtschaft brach zusammen, Schulen wurden geschlossen, die Bevölkerung verarmte. Erst 1992 wurde der Bürgerkrieg beendet.