Wirtschaft und Bodenschätze

Fischfang und Fischverarbeitung

Das Leben der Kapverder ist nicht einfach. Die meisten leben vom Fischfang oder vom Salzabbau. Die Männer fahren aufs Meer hinaus, die Frauen kümmern sich um die Verarbeitung und das Räuchern der Fische. Erst seit wenigen Jahren sind die Frauen in der industriellen Fischverarbeitung und im Fischhandel beschäftigt. In der Gesellschaft haben immer noch die Männer das Sagen. Sie meinten lange, dass die Frauen im Fischhandel nichts verloren hätten. Aber die Frauen ändern das langsam. Auf den trockenen Böden wird Kaffee, Obst und Gemüse, Mais, Bananen, Zuckerrohr und Bohnen angebaut. Der Ertrag ist so gering, dass fast alle Lebensmittel eingeführt werden müssen. Hauptexportgüter sind Fisch, Fischprodukte und Bananen. Außer einigen Fischverarbeitungsfabriken gibt es keine Industrie auf den Inseln.

                 

Auf dem Foto oben siehst du, wie Jungs beim Salzabbau mithelfen.

Immer mehr Kapverder leben vom Tourismus

Die schönen Strände und die ausgezeichneten Surfbedingungen sollen Touristen anlocken. Der Tourismus wird behutsam ausgebaut, damit mehr Menschen im eigenen Land Arbeit finden. Die Anzahl der Touristen konnte sich im vergangenen Jahrzehnt verdoppeln. Infolge der Coronapandemie ist es zwar zu starken Einbrüchen gekommen, doch der Tourismussektor erholt sich schneller als erwartet. Auch der Dienstleistungssektor ist vom Tourismus geprägt.

Und sonst?

Grundsätzlich könnte die Inselgruppe stärker von der Digitalisierung sowie von den Informations- und Kommunikationstechnologien profitieren, da wichtige transatlantische Datenverbindungen über die Kapverdischen Inseln verlaufen. Eine wichtige Rolle für die Wirtschaft von Cabo Verde spielen auch die Überweisungen von Arbeitnehmern, die im Ausland arbeiten. Sie haben einen Anteil von 10 Prozent am Bruttoinlandsprodukt. Die vielfältigen wirtschaftlichen Aktivitäten haben dazu geführt, dass seit 2008 die ehemalige portugiesische Kolonie zu einem Land mit mittlerem Einkommen hochgestuft wurde.