Schule und Bildung
In Kamerun besteht Schulpflicht. Die Eltern müssen kein Schulgeld bezahlen, aber Bücher und Schulhefte sind teuer. Nicht alle Familien können sich das leisten. Trotz der Schulpflicht kann ein Viertel der Kameruner weder lesen noch schreiben. Aus diesem Grund gibt es zahlreiche öffentliche Schreibbüros, wo sich die Kameruner ihre Briefe oder Anträge aufsetzen lassen.
Das Schulsystem
Das Schulsystem ist unserem europäischen sehr ähnlich. Es gibt zwei vorherrschende Schulsysteme, ein französisches und ein englisches. Das kommt daher, dass Kamerun für einen gewissen Zeitraum von englischen, französischen und zeitweise auch von deutschen Kolonialmächten beherrscht wurde. Etwa drei Viertel der Schulen unterrichtet nach dem französischen Schulsystem, ein Viertel nach dem englischen Schulsystem. Eine Schulpflicht besteht in Kamerun nicht. Daher ist der Anteil der Analphabeten noch hoch, er liegt bei über 25 Prozent.
Von der Grundschule bis zum Gymnasium
Mit etwa 6 Jahren beginnen die Kinder mit der Grundschule. Nach der fünften Klasse machen sie ihren ersten Abschluss. Danach beginnt die Sekundarschule. Nach 13 Schuljahren steht das Baccalauréat als Abschluss. Danach kann man die Universität besuchen und ein Studium beginnen. Sind die Schulen kostenlos? Nein, kostenfreie Bildung gibt es nicht. Die Eltern müssen für Schulausstattung und Instandhaltung tief in die Tasche greifen. Über die Elternvereine beteiligen sich die Eltern auch an zusätzlichen Einkommen für Lehrer. Auch Schulmaterial, Uniformen und Pausenverpflegung müssen von den Eltern getragen werden. Deshalb brechen viele Schüler und Schülerinnen vor Ende der Schulzeit ab.
Der Lehrplan
Auf dem Lehrplan der Grundschule stehen dieselben Fächer: Lesen, Schreiben, Mathe, Sachkunde, Sport, Musik und Technik. Die Schulen vor allem auf dem Land lassen oft zu wünschen übrig. Auf dem Land sind die sanitären Anlagen oft nicht gut. Außerdem müssen viele Kinder bei der Feldarbeit helfen, so dass sie viel vom Unterricht versäumen. In den Städten sind die Schulen häufig überfüllt. Obwohl die Schulen alles tun, damit Jungen und Mädchen dieselbe Ausbildung erhalten, brechen leider viele Mädchen die Schule früher ab. Ihnen fehlt eine abgeschlossene Schulbildung, was sie später im Beruf benachteiligt. Mehr über Schulen in Afrika