Bildung und Schulen
Zwei Drittel aller Kinder in Guinea-Bissau gehen zur Schule. Es gibt eine Schulpflicht in dem Land für die Grundschulbildung von 6 Schuljahren. Aber es gibt zu wenige Schulen und auch an Lehrern mangelt es. Tatsächlich müssen viele Kinder schon früh zu Hause mithilfen müssen. Sie kümmern sich um die kleineren Geschwister oder arbeiten auf den Feldern mit. Auch ist Schulgeld fällig, was für viele Familien eine große Belastung ist. Die durchschnittliche Dauer des Schulbesuchs liegt daher nur bei dreieinhalb Jahren.
Die Unterrichtssprache ist für viele Kinder ein Hindernis
Aber der Schulbeginn ist hart. Unterrichtet wird in Portugiesisch. Viele beherrschen diese Sprache jedoch nicht. Für die meisten Kinder ist die fremde Sprache einfach nur frustrierend. Sie verlieren die Lust am Lernen, und nach den ersten zwei oder drei Jahren springen sie ab. Kreol, die Umgangssprache der meisten Völker, soll zur Unterrichtssprache erhoben werden, doch das ist schwierig, da die Schriftform erst vor kurzem entwickelt wurde. Deshalb gibt es kaum Unterrichtsmaterialien in dieser Sprache.
Weiterführende Bildung scheitert oft an den Schulgebühren
Weiterführende Bildung gibt es in den größeren Städten des Landes. Sie umfasst die Sekundarstufen I und II und umfasst vier Jahre. Fast alle Ausbildungszentren befinden sich in der Hauptstadt Bissau. Außerdem nimmt die Höhe des Schulgeldes mit höheren Klassen zu. Viele Familien können sich das höhere Schulgeld nicht für alle Kinder leisten. Nur die wenigsten schaffen daher den Übergang zu einer weiterführenden Schule. Auf dem Land ist es noch schlimmer. An manchen Orten gibt es keine Schule, oder die nächste Schule ist zu weit weg, als dass Kinder sie besuchen könnten. Deshalb verlassen vor allem Mädchen oft schon nach zwei oder drei Jahren die Schule.Für die meisten Kinder ist ein Studium nahezu ausgeschlossen. Es gibt nur wenige Universitäten in Guinea Bissau. Daher versuchen die meisten Schülerinnen und Schüler, die überhaupt in der Lage sind zu studieren, sich in Universitäten in Portugal einzuschreiben. Auf dem Foto rechts siehst du eine Studentengruppe in einer Uni-Bibliothek in Bissau
Nur etwa sechzig Prozent der Bevölkerung kann lesen und schreiben. Doch langsam bessert sich die Lage.