Burkina Faso heute


Junge Pioniere der Revolution 1987 (c) LiftarnBurkina Faso galt noch vor Jahren als eines der stabilsten Länder in Westafrika. Doch das hat sich geändert. Burkina Faso befindet sich heute in einer tiefen Staatskrise. 2014 wurde der damalige Präsident Blaise Compaoré nach 27 Jahren im Amt gestürzt. Die Menschen hofften auf eine Demokratisierung des Landes. Doch die Machtübernahme durch das Militär hat diese Hoffnungen zerschlagen. Die Sicherheitslage im Land hat sich verschlechert, Seit etwa sechs Jahren terrorisieren islamistische Gruppen die Bevölkerung. Sie greifen Polizeiposten und Gemeindeverwaltungen an, aber auch Schulen und Kirchen. Fast zwei Millionen Menschen sind auf der Flucht. Nach Einschätzung der Vereinten Nationen sind etwa 5 Millionen der Einwohner auf humanitäre Hilfe angewiesen.

Dabei standen die Zeichen gut, als Burkina Fasoam 5. August 1960 die Unabhängigkeit erhielt. Die Gründungsväter nannten ihr Land Burkina Faso, das bedeutet „Land der ehrenwerten Bürger“. Sie gaben dem Land eine liberale Verfassung. 1984 wurden erste Schritte zur Gleichberechtigung von Frauen unternommen. Heute ist die Gleichberechtigung verfassungsmäßig garantiert. Es wird allerdings noch einige Jahrzehnte dauern, bis Mädchen und Frauen tatsächlich gleichberechtigt sind. Eine wichtige Voraussetzung dafür ist, dass die Bildungschancen für Mädchen verbessert werden. Ein großes Problem ist die hohe Jugendarbeitslosigkeit in Burkina Faso. Die Regierung hat bisher wenig dagegen unternommen. Aus diesem Grund wandern viele junge Burkiner in die Nachbarländer ab.

Wie steht es mit den Kinderrechten in Burkina Faso?

Burkina Faso zählt zu den am wenigsten entwickelten Ländern der Welt. Die Armut ist groß. Vor allem auf dem Land und in den Slums rund um die großen Städte haben viele keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser. Daher ist die Kindersterblichkeit sehr hoch. Das bedeutet auch, dass nur ein Teil der Kinder medizinisch gut versorgt wird. In der Realität sind die Menschenrechte nicht erfüllt, und die Kinderrechte sind nicht umgesetzt. Die wirtschaftlichen Probleme des Landes sind einfach zu groß. Ein besonderes Problem betrifft Mädchen: Es gibt leider immer noch Kinderheiraten und was das schlimmste ist: die Genitalverstümmelung an Mädchen wird heute noch praktiziert. Ein Viertel aller Mädchen sind davon betroffen. Langsam ändert sich das. Es gibt zahlreiche Initiativen von Frauen, die über die Schäden der Verstümmelung aufklären und gegen die Praxis ankämpfen.