Völker und Sprachen
Die Ureinwohner des Festlandgebietes waren Pygmäen,  die als Nomaden die Wälder  durchwandert haben und keine dauerhaften  Ortschaften gegründet haben. Vom  17. bis zum 19. Jahrhundert wanderten verschiedene Bantugruppen in  dieses Gebiet ein und verdrängten die Waldvölker. Heute bilden die Fang die größte Bevölkerungsgruppe in  Äquatorialguinea.  Etwa 80 Prozent der Bewohner des Landes zählen zu dieser Ethnie. Sie  pflegen noch ihre uralten Traditionen und verehren ihre Ahnen und  Götter. Sie sind für ihre kunstvollen Schnitzereien  und ihre Tänze bekannt. Die alten Fang erzählen wie ihre Vorfahren  Märchen und Geschichten, die nirgendwo niedergeschrieben sind. Sie haben  sie in ihrem Gedächtnis bewahrt und ihre professionellen Erzähler  berichten darüber bei ihren Festen. Auf dem Foto rechts siehst du  eine rituelle Tanzveranstaltung der Fang.
Wovon die Fang leben
Die  Fang waren bekannt als Jäger und Elfenbeinhändler, denn ihre Wälder und  Savannen beherberten eine reiche Tierwelt. Zum Glück ist heute der  Handel mit Elfenbein verboten. Heute sind die meisten Farmer, sie bauen  hauptsächlich Kakao an oder sie leben vom Fischfang. Sie hatten sogar  vor Ankunft der Europäer eine eigene Währung, die aus Kupfer und Eisen  bestand. Denn ihr Gebiet zählt zum sogenannten Kupfergürtel im Herzen  von Afrika.
Woran die Fang glauben
Die  Fang sind bekannt für ihre Kultur, besonders ihre Erzähltradition und  ihre Schnitzkunst wird bewundert. Seit der Kolonialzeit gelten die  meisten Fang als katholisch, das ist eine Folge der Kolonialisierung.  Denn während dieser Zeit wurden afrikanische Völker gezwungen, den  Glauben der Kolonialmächte anzunehmen. Doch wie viele andere  afrikanische Völker haben die Fang ihre afrikanische Religion neben dem  Glauben der Kolonialmacht beibehalten. Bis heute praktizieren sie ihre  uralten Zeremonien und Rituale, die wir Europäer als Animismus bezeichnen. Eine der bedeutendsten Zeremonien nennen die Einheimischen „Abira“.  Mit speziellen Tänzen und Gesängen wird dabei die Gemeinschaft von  allem Bösen befreit. Zu den bekanntesten Tänzen der Fang zählt der  Balele-Tanz, den die Musiker mit Trommeln, Xylophonen, Harfen und Zittern begleiten.
Sprachen
Die meisten sprechen Fang, ihre Muttersprache. Die drei Amtssprachen sind Spanisch, Portugiesisch sowie Französisch. Warum? Äquatorialguinea war eine ehemalige Kolonie Spaniens. Die Regierenden wollten jedoch mit allen früheren Kolonialmächten Handel treiben. Also eigneten sie sich Grundkenntnisse der drei führenden europäischen Handelsnationen an. Ein weiteres Vermächtnis der spanischen Kolonialzeit ist die Religion. Fast alle Äquatorialguineer bekennen sich zur römisch-katholischen Kirche. Doch sie zelebrieren auch ihre alten Riten. Männer und Frauen, die magische Fähigkeiten besitzen, werden in der Gesellschaft sehr verehrt.



