Geschichte
Die Ureinwohner waren Pygmäen, die seit Jahrtausenden durch die Regenwälder streifen. Im Lauf der afrikanischen Völkerwanderung um 800 nach Christus wanderten Bantuvölker in das Gebiet ein und verdrängten die Ureinwohner. Ihre Nachfahren sind die Fang, die heute noch die Mehrheit der Bevölkerung bilden.
Kolonialzeit
Um 1500 nahm Portugal Äquatorialguinea in Besitz. Mehr als zweihundert Jahre beherrschten die Portugiesen des Gebiet, bevor sie es an Spanien abtraten. Dadurch wurde das kleine Land zu Spaniens einziger Kolonie im südlichen Afrika. Spanien erbaute auf der Insel Bioko die Stadt Malabo und errichtete eine Plantagenwirtschaft. Erst in der zweiten Hälfte des 19. Jh. wurden größere spanische Ansiedlungen auf dem Festland gegründet. 1827 errichteten die Briten auf dem heutigen Bioko einen Stützpunkt zur Bekämpfung des Sklavenhandels.
Die Unabhängigkeit
Im Oktober 1968 wurde das Land nach einer Volksabstimmung zur unabhängigen Republik erklärt. Santa Isabel auf der Insel Fernando Póo wurde zur Hauptstadt erklärt. Erster Präsident des Landes wurde Francisco Macías Nguema, der dem Bantuvolk der Fang angehörte und in der Folgezeit mit Unterstützung des Militärs eine Diktatur errichtete. 1970 gründete er die Einheitspartei Partido Unico Nacional und ernannte sich durch eine Verfassungsänderung zum Präsidenten auf Lebenszeit, das Land wurde zur Demokratischen Volksrepublik erklärt (1973). Alleiniger Machtinhaber war der Staatspräsident, politische Parteien waren nicht zugelassen.
Schreckensherrschaft und Erneuerung
Große Teile der Bevölkerung flohen vor der Schreckensherrschaft aus dem Land, unter ihnen viele Plantagenbesitzer bzw. Plantagenarbeiter. Die Produktion der Hauptexportgüter Kakao und Kaffee sank in den nächsten zwei Jahrzehnten stetig. Die Wirtschlaftslage verschlechterte sich, die Bevölkerung hungerte. Diejenigen, die im Land blieben, wurden teilweise zur Zwangsarbeit verpflichtet. 1979 wurde Präsident Francisco Macías Nguema durch einen Putsch gestürzt und inhaftiert, später verurteilt und hingerichtet. Sein Neffe Teodoro Obiang Nguema Mbasogo übernahm die Führung des Landes und versprach eine baldige Demokratisierung. 1983 wurden erste Parlamentswahlen abgehalten, doch die zur Wahl stehenden Kandidaten waren keine Volksvertreter sondern Kandidaten des Präsidenten. 1991 wurde die Verfassung erneut geändert und oppositionelle Parteien zugelassen. Tatsächlich wurden aber Regimegegner auch unter Mbasogo verfolgt. Die Bevölkkerung lebte weiterhin unter ärmlichen Bedingungen.
Die Erdölförderung wird zum Motor von wirtschaftlichen Verbesserungen
Die noch zur Jahrtausendwende ärmlichen Verhältnisse haben sich dank der Erdölförderung der letzten Jahre mittlerweile etwas gebessert, allerdings ist der Lebensstandard der Bevölkerung bei weiten nicht so stark gestiegen wie das Wirtschaftswachstum. 2007 wurden östlich der Insel Bioko neue Erdöl- und Erdgaslagerstätten entdeckt und unterstrichen die Position des Landes als inzwischen drittgrößter Erdölproduzent der Subsahara.