Die Halbinsel Sinai

Karte Sinai (c) CIA Die Sinai Halbinsel verbindet Afrika und Asien. Im Norden liegt die Küste des Mittelmeeres und im Südwesten die Küste des Roten Meeres. Im Nordwesten wird die Halbinsel durch den Suezkanal begrenzt und im Osten vom Gazastreifen. Er bildet die Grenze zu Israel. Die Sinai Halbinsel ist 60 000 qkm groß und damit eineinhalb Mal so groß wie die Schweiz. Sie besteht größtenteils aus Wüste. Im Norden ist die Landschaft von Steppen und Sandwüsten geprägt. Im Süden gibt es felsige Berge. Der höchste Berg ist der Katharinenberg. Er ist 2637 Meter hoch. Ein anderer wichtiger Berg ist der Mosesberg, der auch Berg Sinai genannt wird. Er misst 2285 Meter. Die felsigen Berge sind von tiefen Schluchten und Canyons durchzogen. Das Rote Meer bietet einen unglaublichen Artenreichtum an Fischen, deshalb kommen viele Taucher hierher. Die bekanntesten Touristenstädte sind Sharm el-Sheikh und Dahab.

Wasser im Sinai

Wirf einen Blick auf die Karte rechts, siehst du einen Fluss oder einen See auf der Halbinsel? Fehlanzeige. Wasser ist knapp.Denn Flüsse gibt es auf dem Sinai nicht. Regen fällt nur selten. Wenn es im Winter zu einem Regenguss kommt, sammelt sich das Wasser in den Schluchten und Wadis. Wadis sind trockene Flussbetten, die nur nach starken Regenfällen Wasser führen. An manchen Stellen tritt Grundwasser zwischen den Felsen hervor. An diesen Quellen entstanden Oasen, in denen Dattelpalmen und Obstbäume wachsen. Alle Oasen auf dem Sinai werden von Oasenbauern bewirtschaftet. Die schönste und bekannteste Oase heißt Feiran.

Die Bewohner von Sinai

Die meisten Menschen auf der Sinaihalbinsel sind die Nachfahren arabischer Beduinen. Sie zogen schon vor Jahrtausenden mit ihren Karawanen durch das Land. Die Beduinen haben eine nomadische Lebensweise. Sie züchten Kamele und treiben Handel mit den Menschen in den Oasen. Allerdings gab es oft auch kriegerische Auseinandersetzungen zwischen Oasenbauern und Beduinen. Die Menschen in der Wüste Sinai unterschieden sich lange Zeit von den Menschen im Niltal. Während sich das bäuerliche Leben der Ägypter am Rhythmus der Nilschwemme orientierte, mussten sich die Oasenbauern und Beduinen an die Bedingungen der kargen Wüsten anpassen. Die Badeorte Dahab und Nuwaiba werden gern von Touristen besucht, welche die reiche Unterwasserwelt des roten Meeres schätzen.

Das Katharinenkloster - eine Erinnerung an Moses und das Alte Testament

Katharinenkloster am Berg Sinai (c) Berthold WernerDie bekannteste Sehenswürdigkeit auf der Sinai Halbinsel ist das Katharinenkloster, das unterhalb des Berges Sinai liegt. Es wurde im 12. Jahrhundert von Mönchen erbaut zum Andenken an eines der bedeutendsten Ereignisse im Alten Testament. Der Berg Sinai ist jener Berg, auf dem Moses die Zehn Gebote offenbart wurden. Im Katharinenkloster steht noch heute ein Dornbusch, von dem manche glauben, dass es jener Dornbusch ist, an dem Gott Moses erschienen ist. Aufgrund dieser biblischen Vorgeschichte besuchen viele Touristen das Kloster.

Eine Moschee auf dem Berg Sinai

Gipfel des Berges Sinai (c) Yoav RosenbergAuf dem Gipfel des Berges Sinai befindet sich eine Moschee aus dem 12. Jahrhundert sowie eine Kapelle, die Moses geweiht ist. Viele Pilger, Christen wie auch Muslime, kommen hierher und besteigen den Berg. Sie ziehen nachts los, um bei Sonnenaufgang den Gipfel zu erreichen. Der Weg ist ganz schön anstrengend, denn zum Gipfel muss man 4000 Stufen hoch steigen. Viele Gläubige nehmen die Mühe auf sich, denn sie wollen herausfinden, wie es Moses damals ergangen sein mag. Hatte er hier wirklich eine göttliche Begegnung? Und wenn, wo genau auf dem Berg soll Gott dem Moses erschienen sein .

Die Tierwelt in Sinai

Kleine Oase in Sinai (c) MarkozBei Touren durch die raue Wüstenlandschaft der Halbinsel stößt man auf Hyänen, Schakale, Wüstenfüchse, Aasgeier und Gazellen. Im Sand entdeckt man Eidechsen und Geckos. Kobras und Sandvipern sowie Skorpione bekommt man selten zu Gesicht. Sie leben zurückgezogen in Felsspalten und unter Steinen. Heute kaum mehr vorstellbar: Einst lebten im Sinai auch Giraffen, Leoparden, Löwen und Strauße.