Die Bedscha

Sind die Bedscha die wahren Nachfahren der alten Ägypter? Die Bedscha sind Halbnomaden, die zwischen dem Nil und dem Roten Meer siedeln. Sie leben schon seit langer Zeit in der östlichen Wüste von Ägypten. Die Pharaonen setzten sie zur Verteidigung der Grenze ein, denn die Bedscha waren erstklassige Bogenschützen. Vor allem Pharao Amenemhat I. rüstete mit den Söldnern der Bedscha seine Armee auf. Als Aksum, das Königreich südlich von Ägypten, seine Macht verlor, gründeten die Bedscha in Aksum neue Königreiche. Die Hafenstadt Sawakin am Roten Meer war ein wichtiges Handelszentrum der Bedscha. In späterer Zeit vermischten sich die Bedscha mit Arabern und nahmen auch den Islam an.

Ein arabischer Reisender berichtet im 10. Jahrhundert n. Chr. über die Bedscha:

„Sie leben zwischen dem Roten Meer und dem Nil, zerfallen in mehrere Stämme und unterstehen mehreren Königen. In ihrem Land gibt es Gold- und Smaragdminen. Auf ihren edlen Kamelen unternehmen sie ständig Raubzüge in das Land der Nubier und machen Gefangene. Die Nubier waren früher den Bedschas überlegen, und zwar so lange, bis sich bei letzteren der Islam durchsetzte und sich eine Anzahl von Muslimen bei der Goldmine  ansiedelten.“.

So leben die Bedscha

Heute leben die Bedscha von der Viehzucht, vor allem von der Kamelzucht. Viele sind Halbnomaden. Ihr leben wird bestimmt von der Aufzucht ihrer Viehherden. Die Männer ziehen mit den Herden durch die Trockensavannen zu den sicheren Weideplätzen. Sie ernähren sich auch von der Jagd. Außerdem stellen sie Holzkohle her. Die Jungen kümmern sich um das Kleinvieh, sobald sie acht Jahre oder älter sind, ziehen sie mit ihren Vätern mit und versorgen die Kamele.

Die Versorgung der Familie und Hausbau ist Sache der Frauen. Sie errichten ihre Hütten aus Geäst und bedecken sie mit Palmblättern. Ihre Häuser bauen sie auf Anhöhen, um sie vor den Fluten zu schützen, die oft nach den starken Regenfällen einsetzen. Denn die trockenen Böden nehmen den Regen nicht auf. Eine Hütte ist in ein paar Stunden errichtet und auch schnell wieder abgebaut. Sie besteht nur aus einem Raum. Gekocht wird auf einer Feuerstelle vor der Hütte. Die Mädchen kümmern sich um die jüngeren Geschwister, holen Wasser oder sammeln Feuerholz. Meist besuchen die Kinder der Bedscha eine sogenannte Wanderschule.