Aksum, ein Königreich in Äthiopien
Einen sagenhaften Aufstieg erlebte das Reich von Aksum im Osten des Kontinents, am Horn von Afrika. Es war das erste christliche Königreich im späten Altertum. Bald nach seiner Gründung im Jahr 350 nach Christus stieg Aksum zu einem der vier großen Weltmächte seiner Zeit auf. Rechts im Bild sieht man das heutige Aksum mit dem Stelenpark aus der Zeit von König Ezana, dem Gründer des Reiches.
Aksum - ein alte Residenz wird ein Handelsreich
Aksum befand sich im Norden des heutigen Äthiopien. Es lag geschützt in einem Tal, umgeben von zwei kleinen Flüssen. In alten Reiseberichten heißt es, dass das Gebiet um Aksum damals ein fruchtbares Land war, in dem es viel regnete. Tatsächlich war es so fruchtbar, dass Menschen aus dem südlichen Arabien in die Region einwanderten. Viele vorchristliche Tempel und steinerne Throne erinnern an diese Zeit. Aksum war einst die Residenz eines Königs, wuchs aber durch seine rege Handelstätigkeit bald zu einem Weltreich an. Die Hafenstadt Adulis am Roten Meer gehörte zu dem Reich. Über Adulis wurden Waren nach Arabien und Indien verschifft.
Aksum – das erste christliche Königreich der Welt
König Ezana verkündete 350 nach Christus die christliche Religion zur Staatsreligion. Aksum wurde zum ersten christlichen Königreich der Welt. Es war auch das erste Reich südlich der Sahara, das eine eigene Münzprägung besaß! In seiner Blütezeit wurde Aksum neben China, Persien und Rom zu den vier bedeutenden Weltmächten gezählt. Nach vielen Jahren der Trockenheit ging das Reich 800 nach Christus unter. Noch heute erinnern die Stelenfelder und Grabdenkmäler an das Reich. Der letzte Kaiser von Äthiopien, Haile Selassie I. (1892 - 1975), behauptete, das Reich hat seinen Ursprung bei der Königin von Saba und er sei ein direkter Nachfahre der sagenumwobenen Königin. In Addis Abeba sollen noch Ruinen des einstigen Palastes der beiden Herrscher stehen.
Befindet sich die Bundeslade im heutigen Aksum?
Die Legende sagt, dass die Königin von Saba und ihr Sohn Menelik das Reich gründeten. Menelik brachte die Bundeslade ins Reich. In dieser Lade sollen sich die Steintafeln mit den 10 Geboten befinden, die Mose von Gott erhielt. Diese Steintafeln symbolisieren die Gegenwart Gottes unter den Menschen. Die Bundeslade war also das wertvollste Gut der Urchristen, das von vielen Geheimnissen umgeben war. Niemand weiß heute, ob es die Bundeslade gibt und wo sie sich wirklich befindet.