In 12 Stationen durch Nordafrika

Nordafrika, das ist die faszinierende Welt der Pyramiden, der rätselhaften Felszeichnungen der ersten Wüstenvölker sowie der Städte und alten Tempel der Phönizier, Römer und Griechen. Erfahre mehr über Sehenswürdigkeiten in Ägypten, Tunesien, Algerien und Marokko.

Memnon

Sehenswürdigkeiten in Ägypten

Die Pyramiden von Gizeh

Zur Zeit des Alten Reichs galten die Pyramiden von Gizeh als "Thron der Sonne". Man glaubte, dass sich auf ihrer vergoldeten Spitze die Pharaonen mit dem Sonnengott Re vereinigen.

           

Die Pyramiden von Gizeh gehören zu den ältesten erhaltenen Bauwerken der Menschheit. Sie stehen am westlichen Rand des Niltals, etwa acht Kilometer südwestlich der Stadt Gizeh. Die drei Pyramiden sind die Mykerinos-Pyramide, die Chefren-Pyramide und Cheops-Pyramide. Die Mykerinos ist die kleinste, die Cheops-Pyramide die größte. Die Cheops-Pyramide ist 138 m hoch und damit höher als ein 40-stöckiges Haus. Erbaut wurde sie aus 2,3 Millionen perfekt behauenen Steinblöcken. Die schwersten Blöcke wogen bis zu 80 Tonnen. Sie wurden aus Assuan herbeigeschafft. Alle drei Pyramiden sind exakt nach den Himmelsrichtungen ausgerichtet. Das Erstaunlichste: Die Basis der Cheops Pyramide ist waagrecht mit nur 15 mm Abweichung angelegt. Selbst mit moderner Technologie ist das schwer zu schaffen. Die Leichname aller Pharaonen aus den Pyramiden von Gizeh wurden von Grabräubern verschleppt. Niemand weiß wohin, niemand fand mehr Reste von ihnen. Nur noch die Pyramiden erinnern an sie und ihre große Zeit. Heute liegen die Pyramiden von Gizeh etwa 13 km westlich von Kairo.

Die Sphinx von Gizeh

Die Sphinx von Gizeh besteht aus einem menschlichen Kopf und einem Löwenkörper. Ihr Kopf ist mit dem Nemes-Kopftuch bedeckt, das die Könige im Alten Ägypten trugen. Die Nase und auch der Kinnbart sind abgebrochen. War das Zufall, ein Zeichen der Verwitterung oder willkürliche Zerstörung? Die Meinungen darüber sind geteilt. Da die Sphinx mehrmals restauriert wurde, kann man das heute nicht mehr feststellen. Auch zu welchem Zweck sie geschaffen wurde, weiß man nicht. Die Sphinx ist die größte, aus einem einzigen Stein gehauene Statue der Welt. Sie wurde vermutlich in der 4. Dynastie während der Herrschaft von Chefren errichtet. Etwa zu dieser Zeit und auch später noch wurden Sphingen geschaffen.

Luxor, das Tal der Könige  

EGYPT-LuxorAMENHOTEPIIIBesser hätten die Pharaonen ihre Gräber nicht verstecken können als in den unwirtlichen Bergen westlich des Nils. Hier bauten sie nur einige Kilometer von Theben entfernt das Tal der Könige. Vermutlich war Königin Hatscheput die erste, die hier ein Grab anlegen liess. Fast alle Pharaonen, die zwischen 1504 und 1070 vor Christus über Ägypten herrschten, wurden hier beigesetzt. Die Pharaonen ließen ihre Grabstätten tief in die Felsen hauen, um ihre Schätze vor Dieben sicherer zu machen. Die lang gestreckten, engen Gräber waren innen prächtig ausgeschmückt und mit Kostbarkeiten ausgefüllt wie edle Hölzer, Gold, Edelsteine, Parfum und Wein. Am schmalen Eingang zum Tal wurden Wachen aufgestellt. Trotzdem gelangten Räuber in das Tal und räumten viele Felsengräber leer. Auf dem Foto links siehst du die Memnonkolosse, zwei altägyptische Kolossalstatuen aus dem 14. Jahrhundert v. Christus. Sie befinden sich in Theben West, nahe beim Tal der Könige. Die Statuen befanden sich früher vor dem Eingang zum Tempel des Amenophis III., eines Pharaos der 18. Dynastie.

 

Der Tempel von Karnak

Egypt.LuxorTempleDer Höhepunkt jeder Ägyptenreise ist die große Tempelstadt von Karnak. Die Karnak-Tempel sind die größte Tempelanlage von Ägypten. Sie sind mit dem Luxortempel durch die fast drei Kilometer lange Sphinx-Allee verbunden. Tatsächlich sind die Ruinen von Karnak weit mehr als nur die Überreste eines Tempels. Es handelt sich um einen riesigen Komplex aus vielen unterschiedlichen Tempeln und Kultanlagen, die miteinander in Beziehung stehen. Hier schlug für viele Jahrhunderte das religiöse Herz Ägyptens. Karnak war der Hauptkultort des Reichsgottes Amun-Re und das größte Heiligtum des ganzen Reiches. Zusammen mit Amun wurden auch die Gottheiten Mut, Chons, Month, Opet, Ptah und Min verehrt. Die Götter Amun, Mut und Chons bilden eine Triade, eine typische Götterfamilie, bestehend aus Vater, Mutter und Götterkind.

Der Kopf der Statue von Ramses II. ist dank einer alten Steinmetztechnik vollkommen symmetrisch. Wie die Steinmetze das geschafft haben, ist ein Rätsel.

Die Tempel von Abu Simbel

Abu_Simbel280 km südlich von Assuan liegt Abu Simbel, eine weitere Sehenswürdigkeit aus der Pharaonenzeit. Die beiden Felsentempel am westlichen Nilufer ließ Pharao Ramses II. bauen. Der Große Tempel von Abu Simbel diente zum Ruhm Ramses II, der kleine Hathor-Tempel wurde für Nefertari, der Großen königlichen Gemahlin, errichtet. Sie sollen die Macht und die ewige Überlegenheit Ägyptens gegenüber dem tributpflichtigen Nubien demonstrieren. Die gewaltigen Kolossalstatuen neben dem Tempeleingang blicken drohend in das nubische Nachbarland. Die Tempelanlage führt 60 Meter in den Fels. Beide Tempel befinden sich nicht mehr an ihrem ursprünglichen Standort. Um sie vor dem ansteigenden Wasser des Nassersees zu retten, wurden sie wurden sie abgetragen und 64 Meter höher auf der Hochebene von Abu Simbel wieder aufgebaut. Dort erheben sie sich heute auf einer Insel im Nassersee. Am 21.10. und 21.2. findet ein besonderes Ereignis statt - das Sonnenwunder. Die eindringenden Sonnenstrahlen beleuchten dann alle vier Statuen des tief im Tempel liegenden Heiligtums.

 

Das Ägyptische Museum in Kairo

CaireBring viel Zeit mit, denn das Ägyptische Museum ist mindestens so spannend wie das Innere einer Pyramide. Sie wurde im Jahr 1900 in Kairo gebaut und ist weltweit das größte Museum für altägyptische Kunst. Es befindet sich in der Innenstadt am Tahrir Square. Es enthält 120.000 Werke aus verschiedenen Epochen der ägyptischen Kulturgeschichte. Wow! Das beste, es gibt im Westflügel ein eigenes Kindermuseum.

Tipp: Von Kairo aus ist es nur eine Tagesreise ins Tal der Wale in der Ägyptischen Wüste. Mehr als 1000 Walskelette haben Forscher hier entdeckt. Die Skelette der Riesen des Ozeans sind tausende Jahre älter als die Pharaonen. Wie sie hierher kamen? Die Wüste war früher ein Meer mit tausenden von Lebewesen, deren Nachkommen noch heute die Meere bevölkern.

 

 

Sehenswürdigkeiten in Tunesien

Das Amphitheater von El Djem

Das Amphitheater wurde um 230 n. Chr. erbaut. Mit Platz für 35.000 Zuschauer ist es fast so groß wie das Kolosseum in Rom. Es diente als Versteck vor den römischen Steuereintreibern. Bis ins 17. Jahrhundert blieb das Amphitheater nahezu unzerstört.

                     Amphitheatre_El_Jem

Später wurde es zeitweise als Steinbruch genutzt und teilweise abgetragen. Inzwischen wurden große Teile des Bauwerks aufwändig rekonstruiert. Heute finden hier Konzerte und Theateraufführungen statt.

Die Ruinen von Karthago 

Karthago_Antoninus-Pius-ThermenVon der Pracht der einstigen Handelsstadt der Phönizier zeugen zwar nur noch Ruinen. Aber was von Karthago noch übrig ist, lässt doch Größe des alten Seefahrervolkes erahnen. Die Stadt wurde im ersten Jahrtausend v. Chr. von den Phöniziern gegründet und war einst Sitz des mächtigen karthagischen Reiches, das im 2. Jahrhundert v. Chr. an Rom fiel. Bis heute sind zahlreiche antike Bäder, Theater, Villen und andere Ruinen erhalten geblieben, die vom Reichtum der Phönizier zeugen. Von hier aus hat man einen weiten Blick über den Golf von Tunis. Besonders eindrucksvoll sind die Ruinen der Antoninus-Pius-Thermen. Karthago liegt an der Meerenge "Straße von Sizilien" und befand sich damals im Zentrum der wichtigen Handelsrouten. Durch seine ausgezeichnete Lage konnten die Phönizier somit den Seehandel im Zentralen Mittelmeer kontrollieren. Dies war ein Hauptgrund für die wirtschaftliche und militärische Dominanz des alten Seefahrer-Volkes. Heute ist Karthago ein Vorort von Tunis.

Nach der Besichtigung der Ruinen von Karthago gehen wir ins "Carthageland" in Hammamet. Der Vergnügungspark mit Fahrgeschäften und Wasserwelten entführt in die Zeit der Phönizier und Römer. Bilder, Modelle und Karten bilden eine hervorragende Ergänzung zu der Ruinenstadt.

Die Pirateninsel Djerba

Kamelreiten am Strand von Djerba (c) PaebisDjerba ist eine flache Insel an der Ostküste von Tunesien. Mit 514 qkm ist sie die größte Insel Nordafrikas. Etwa 120.000 Inselbewohner leben hier, die meisten sind Berber. Die Insel ist mit einem etwa 7 km langen  Damm mit dem Festland verbunden. Der Damm geht vermutlich auf die Phönizier zurück. Später wurde der Damm vom Meer überflutet, doch heute ist er wieder hergestellt

1280px-Bordj-Kastil

Die Festung Bordj-el-Kebir an der Küste von Djerba wurde schon von den Römern erbaut. Doch erst der türkische Korsarenführer Dragut baute sie im 16. Jahrhundert zur heutigen Festung aus. Er brauchte eine gut geschützte Festung, um sich vor den Vergeltungsaktionen der christlichen Seefahrer zu schützen. Dragut hatte richtig gerechnet. Tatsächlich erschienen im Jahr 1560 die Spanier mit einer Flotte von 30 Schiffen und 30.000 Mann. Sie eroberten zwar recht schnell die Festung und ließen eine Besatzung von 5000 Mann zurück. Aber auf dem Rückweg überfiel Dragut mit seiner Flotte die abziehenden christlichen Seefahrer und besiegte sie in der Seeschlacht von Djerba. 18.000 Mann verloren ihr Leben. Dragut belagerte die immer noch besetzte Festung. Nachdem die Besatzung aufgab, liess er sie bis auf den letzten Mann köpfen. Zur Abschreckung ließ der Korsarenführer die Köpfe zu einer Pyramide auftürmen. Fast 300 Jahre lang war dieses makabre Symbol zu sehen. 1848 wurde es auf Drängen der europäischen Mächte beseitigt und anstelle dessen ein Obelisk in der Nähe der Festung errichtet. 

Willst du selbst einmal Pirat sein? Auf einem der Piratenschiffe, die von Port el-Kantaoui aus in See stechen, kannst du die Küste entlang segeln.

So macht Geschichte Spass: auf Geschichtstour im Vergüngungspark Chak Wak Park von Tozeur. In diesem Vergnügungspark kannst du sehr über viel über die Geschichte des Planeten entdecken, angefangen mit den Furcht erregenden Gigantosauriern und Stegosauriern, bis zu den Szenarien von den ersten Menschen.

 

Sehenswürdigkeiten in Algerien

Die Bergfestung Beni Hammad

In ungefähr 1000 m Höhe befinden sich die Ruinen der Bergfestung Beni Hammad in Algerien. Sie liegt 300 km südöstlich von Algier in der Nähe der Provinzhauptstadt M'Sila. Die Bergfestung gehört seit 1980 zum UNESCO- Weltkulturerbe.

                         BeniHammad

Ein sieben Kilometer langer Mauerumfang schützte die alte Festungsstadt. Sie wurde 1007 von Hammad, dem Begründer der Hammadiden-Dynastie, erbaut. Die Residenzstadt besass mehrere Moscheen und war reich ausgestattet mit Palast- und Wohnbauten. Während ihres Bestehens war sie die Hauptstadt der hammadidischen Emire. Der Geograph El Bekri beschreibt die Stadt im 11. Jahrhundert als ein „Zentrum des Handels, das alle Karawanen aus dem Irak, aus Ägypten und Syrien und aus allen Teilen des Maghreb aufsuchen“. Die Almohaden zerstörten sie um 1152. Von den Palästen und Moscheen sind nur noch die Grundmauern erhalten. Dennoch ist es beeindruckend, in der kargen Gebirgswelt die Überreste einer reichen Handelsstatdt zu finden.

Felsmalereien im Akkakus Gebirge

Tadrart_AcacusDie Felsbilder aus den verschiedenen Phasen der Steinzeit zeigen, dass die Sahara vor 10 000 Jahren keine Wüste war sondern ein fruchtbares Feuchtgebiet. Sie war ein Tierparadies mit allen großen Wildtiere, die heute noch im südlichen Afrika vorkommen wie Giraffen, Elefanten und Löwen. Die Sahara wurde immer wieder von Menschen besiedelt. Sie hinterließen in Gebirgen und Höhlen wunderschöne Felsbilder. Aus den Felszeichnungen konnten Forscher eine Büffelzeit, eine Rundkopfzeit, eine Rinder- und Pferdezeit und schließlich eine Kamelzeit ablesen. Das Kamel steht für die Zeitenwende in der Sahara. Erst um 1500 v. Chr. begann sich die Sahara in ein Wüstengebiet zu verwandeln.

 

Sehenswürdigkeiten in Marokko

Die Strände zwischen Essaouira und Agadir sind traumhaft schön. Du kannst Schnorcheln, Baden, am Strand entlang laufen, Kamelreiten oder Surfen.

Die Purpurinseln

 

Die Purpurinseln vor der Küste von Essaouira sind für Vogelkundler ein Paradies. Auf dem Foto unten siehst du von Essaouira aus die Hauptinsel Mogador. Schon die Phönizier haben die Inseln bereist und von dort Purpur bezogen. Daher auch der Name Purpurinseln.

           

Die vier Königsstädte des Landes sind alle sehenswert, die bekannteste ist Marrakesch. Hier kannst du zahlreiche Moscheen und Museen zu besichtigen. Die Einheimischen nennen Marrakesch auch "die rote Stadt", sie gilt als eine der schönsten Städte Afrikas. Das zeichnet Marrakesch aus: Die Nähe zum Hohen Atlas, die höchste Gebirgskette Marokkos, die historische Altstadt „Medina“ mit ihrem einladenden Souk und die unzähligen botanischen Gärten.

         

Zwei Orte sind für Entdecker ein Muss: 

Der Djemaa-el-Fna in Marrakesch

Auf-dem-Markt-von-Marrakesch

Marrakesch ist berühmt für seine Märkte und Feste. Der Djemaa-el-Fna ist seit über 1000 Jahren ein viel besuchter Marktplatz. Früher hielten hier die Karawanen, die für die Stadt den wichtigsten Bestandteil der Versorgung darstellten. Noch immer ist dieser Platz das Herz der Stadt Marrakesch. Schon beim Betreten des Platzes hört man das Dröhnen der Trommeln, den Klang der Schellen, die Rufe des Wasserverkäufers und die Stimmen der Geschichtenerzähler. Schlangenbeschwörer, Feuerschlucker, Zauberinnen, Wahrsagerinnen und Jongleure bieten hier ihre Künste feil. Wenn dich das hungrig macht, der Markt ist voller Garküchen und Obstständen mit Nüssen, Datteln und köstlichen Süßigkeiten.

Die UNESCO erklärte den Djemaa-el-Fna sogar zum Meisterwerk des mündlichen und immateriellen Erbes der Menschheit.

Aït Ben Haddou am Fuße des Atlas

At_Benhaddou-DonarEin Besuch der Stadt Aït Ben Haddou ist wie eine Zeitreise ins frühe Mittelalter von Afrika. Die gut erhaltene Lehmbausiedlung befindet sich 200 km von Marrakesch entfernt, am Ufer des Flusses Asif Mellah. Gegründet wurde die Stadt von dem Stamm Ben Haddou, die im 12. Jahrhundert den Karawanenhandel zwischen Marrakesch und Timbuktu kontrollierten. Die Stadt erscheint aufgrund der vielen Ecktürme wie eine Burg, da die Häuser eng aneinander stehen. Besonders die zahlreichen Ornamente an den Türmen sind sehenswert. Mittlerweile wandern viele Anwohner ab, denn die Erhaltung der Lehmbauten ist beschwerlich. Es regnet selten und der Fluss führt nur im Winter und Frühjahr Wasser. Deshalb ist es auch erstaunlich, dass die Einwohner bis vor kurzem Selbstversorger waren. Heute zählt die Stadt zum Weltkulturerbe der UNESCO.

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