Mulle, die Tiefbau-Spezialisten der Savanne

Der Nacktmull, der Tiefbau-Spezialist

Nacktmolche

Der Nacktmull lebt in den Halbwüsten von Ostafrika. Er gewinnt sicher keinen Schönheitspreis, aber er ist ein echter Tiefbau-Spezialist. Nacktmulle haben sich an das Leben in der Trockenheit angepaßt. So überleben sie auch, wenn mehrere Jahre hintereinander kein Regen fällt. Sie brauchen nämlich kein Wasser, das beziehen sie aus ihrer Nahrung: Wurzeln und Knollen. Der Nacktmull lebt in Kolonien von etwa 300 Tieren. Die Arbeiterinnen schaffen unter der Erde ein weitverzweigtes Reich. Soldaten bewachen das Reich an den Ausgängen, um Feinde am Eindringen zu hindern. Sie werden von einer Königin regiert, die allein fähig ist, Nachkommen zu zeugen. Sie ist ziemlich aggressiv und bekämpft selbst ihre direkten Nachkommen. Sie erreicht für Nacktmulle ein biblisches Alter von 13 Jahren. Ihre Arbeiterinnen sind dagegen unfruchtbar und werden nur etwa fünf Jahre alt.

Besonderheiten: Über die Jahrtausende haben Nacktmulle ihr Fell verloren und ihr Augenlicht. Sind Nacktmulle ganz nackt? Nein, sie besitzen Schnurrhaare und feine Haare am ganzen Körper. Diese dienen als Sinneshaare. Auch sonst haben sich Nacktmulle an das Leben im Untergrund angepaßt. Ihre Nasenlöcher sind verdeckt. Sie besitzen riesige Nagezähne, die sie zum Graben einsetzen. Damit beim Graben nicht zuviel Sand in ihr Maul fällt, befindet sich die Lippe hinter den Zähnen. 

Verständigung: Nacktmulle verständigen sich mit etwa 20 verschiedenen Lauten. Wenn sie sich miteinander unterhalten, klingt es wie Vogelgezwitscher.

Nacktmulle sind ein Rätsel für Tiermediziner. Sie gehören zu den ganz seltenen Tieren, die kaum Schmerz empfinden. Außerdem erkranken sie kaum an Krebs.

Eklig aber wahr: Manchmal verputzen Nacktmulle ihren eigenen Kot. So können sie noch die kleinsten Reste ihrer kargen Nahrung verwerten.

Leben unter dem Sand

Wüsten-Goldmull (c) Wilfried BernsDie Goldmulle beherrschen das unterirdische Reich in den südlichen Savannen. Sie sind Einzelgänger. Sie graben lange Gänge und Höhlen im Wüstensand und sind so vor Hitze und Sonne geschützt. Sie verteidigen ihr Revier mit Klauen und Zähnen gegen Eindringlinge, denn sie müssen ganz schön schuften, bis sie sich ein ordentliches Heim gegraben haben. Außerdem ist die Nahrung knapp, denn unter dem Sand gedeihen nur ein paar Wurzeln. Goldmulle besitzen einen spindelförmigen  Körper und kräftige Grabklauen an den  Vorderfüßen. Was ihnen fehlt sind äußerlich sichtbare Ohren und ein Schwanz. Ihr Verwandter in den Savannen von Ostafrika ist wesentlich geselliger. Er lebt in großen Kolonien.