Die vielfältige Insektenwelt von Madagaskar
Insekten
Die Insektenwelt von Madagaskar bietet viele Überraschungen. Unzählige Insektenarten und viele wirbellose Tiere leben hier. Manche sind knallbunt und auffällig geformt, andere sind wahre Künstler in der Tarnung.
Es gibt Käfer, die so lange Hälse haben, dass man an Giraffen denkt, nur in Miniatur, Wie das Exemplar oben links im Bild. Das Spinnenuniversum auf Madagaskar ist einzigartig. Es gibt Spinnen mit Zebrastreifen, die man auch im Urwald garantiert nicht übersehen kann und Handteller große Springspinnen. Auch die größte Radnetzspinne der Welt lebt auf Madagaskar. Das Weibchen besitzt Beine mit einer Länge von 12 cm. Andererseits tummeln sich hier auch Künstler der Tarnung wie der Grashüpfer oben rechts im Bild.
Gesellige Schaben
Schon einmal von einem fauchenden Insekt gehört? Die Madagaskar Fauchschabe kann zischen und fauchen. Die Schabe wird bis zu 8 cm lang und hat eine Lebenszeit von etwa drei Jahren. Sie lebt in den Trockenwäldern von Madagaskar und hält sich auf Baumstämmen und unter Sträuchern auf. Nähert sich ein Feind, versucht sie ihn mit ihrem Fauchen zu vertreiben. Die Schabenart wird auch als Haustier gehalten, denn die Männchen liefern sich bizarre Schaukämpfe. Die Schabe ist auch sehr gesellig, sie unterhält sich mit Fauch- und Zischtönen.
Von Hundertfüßern und Tausendfüßern
In Madagaskar leben sehr viele Tausendfüßer. Einige Arten können werden bis zu 30 Zentimeter lang. Bei Gefahr rollen sich die Gliederfüßer zusammen und bilden eine Kugel ähnlich wie unsere Igel. Ihre Waffe gegen Fressfeine ist äußerst wirksam. Sie sondern eine Art Blausäure ab, die so giftig ist, dass sie sogar dem Menschen gefährlich werden. Neben den Tausendfüßern lebten auch die kleineren Hundertfüßer auf der Insel. Sie sind nicht nur kleiner sondern besitzen auch weniger Füße. Zum Ausgleich tragen sie am Kopf kräftige Beißscheren, über die sie ein Gift absondern. Falls du nach Madagaskar reist, musst du besonders auf deine Schuhe achten. Die Hundertfüßer verstecken sich nämlich gerne in Schuhen. Ihr Biss ist äußerst schmerzhaft. Lemuren macht das Gift nichts aus, sie verputzen alle Arten von Gliederfüßern gerne.
Die Pelikan-Spinne, ein Krabbeltier aus der Urzeit
Sie sieht aus wie ein schwimmender Pelikan, ist aber ein Spinnentier. Und zwar eines, das es in sich hat. Pelikan-Spinnen krabbelten schon vor 50 Millionen Jahren über die Erde, als diese noch aus dem Urkontinent Pangäa bestand. Zu der Zeit gab es noch Dinosaurier. Forscher glaubten, dass die Pelikan-Spinnen ausgestorben wären. Doch nun wurden 18 Arten auf Madagaskar entdeckt. Das besondere Kennzeichen der Spinnen: sie besitzen einen langen Hals und schnabelartige Kieferklauen, wie Pelikane.
Die Pelikan-Spinne ist ein Kannibale
Im Gegensatz zu anderen Spinnen weben Pelikan-Spinnen kein Netz. Sie gehen auf Jagd, ihre Beute sind andere Spinnen. Deshalb nennt man sie auch Kannibalenspinne. Sie durchstreifen nachts den Wald und folgen den Seidenfäden, die von anderen Spinnen gesponnen werden. Haben sie ihre Beute lokalisiert, zupfen sie an den Fäden und ahmen die Schwingungen nach, die ein im Netz gefangenes Insekt verursacht. Kommt die Spinne näher, schlägt die Pelikan-Spinne zu und spießt sie mit ihren langen Kiefern auf.
Schon gewusst? Auf Madagaskar sind mehr als 100 000 verschiedene Insektenarten heimisch.