Schlangen und Echsen im Sahel

Im Sahel und in den Wäldern Westafrikas finden sich erstaunlich viele Schlangen. Manche leben auf Bäumen, manche lieben den Wüstensand, manche kommen sogar in die Häuser zu den Menschen. Mehr als hundert Schlangenarten wurden gezählt. 

Die Hornviper

Die Hornviper (c) J.Polak

Die Hornviper links im Bild ist nicht besonders angriffslustig. Dennoch verursacht sie häufig Unfälle, denn sie dringt nachts gerne in das Lager von Menschen ein. Sie wird nur etwa 60 bis 90 cm lang. Sie besitzt eine grau-braune Grundfärbung mit dunklen Flecken auf der Rückenseite. Ihre Bauchseite ist weißlich. Über den Augen trägt sie ein größeres Schuppenhorn, nach dem sie auch benannt ist. In der Mitte des Körpers weist sie 26 bis 36 gekielte Schuppen auf. Sie hat einen relativ kurzen Schwanz. Der Kopf besitzt eine Dreiecksform und ist deutlich vom Rumpf abgesetzt. Sie bewegt sich wie die Seitenwinder-Klapperschlange durch seitliches Winden fort. Dadurch kommt sie im lockeren Sand schnell vorwärts. Die Hornviper ist nachtaktiv und vergräbt sich tagsüber in Erdlöchern oder im Sand. Sie ernährt sich von kleinen Nagern, Echsen oder auch Vögeln. Um Feinde zu warnen oder abzuschrecken, reibt sie ihre rauen Schuppen an den Flanken so aneinander, dass dabei ein warnendes Geräusch entsteht. Die Hornviper legt zwischen etwa 10 und 25 Eier.

Die grüne Mamba

Grüne Mamba (c) Tetris LDie giftigste Schlange im Sahel ist zweifellos die Grüne Mamba in der Bildmitte. Sie neigt dazu, nach dem ersten Biss noch einmal zuzubeißen. Dabei ist ihr Gift außerordentlich wirksam. Der Tod tritt oft schon nach wenigen Minuten ein. Besonders zu Beginn der Regenzeit durchstreifen Tausende hochgiftige Schlangen die Felder und Dörfer, um zu jagen und sich zu paaren. Die grüne Mamba lebt hauptsächlich auf Bäumen und Büschen und ist so gut wie nie auf dem Boden anzutreffen. Die Tiere sind tagaktiv und halten sich ebenso in trockenen, als auch in feuchteren Gebieten auf. Sie gelten als nervös, dennoch versuchen sie einer Auseinandersetzung meist aus dem Weg zu gehen. Gibt es jedoch keine Fluchtmöglichkeit, beißen sie blitzschnell zu. Mambas verfügen über ein starkes Neurotoxin, das auch für den Menschen sehr gefährlich ist. Zum Beutespektrum der Grünen Mamba zählen Vögel und deren Eier, Nagetiere und Echsen. Nach der Paarung im Frühjahr legen die Mambas bis zu 15 Eier. Nach etwa 3-4 Monaten schlüpfen dann die Jungtiere.  

Die Speikobra

Gabun-Viper (c) Patrick Jean

Eine andere gefährliche Schlange ist die Speikobra, eine echte Giftnatter. Wenn sie erregt ist, richtet sie sich auf, faucht und spritzt ihr Gift dem Angreifer zwei bis drei Meter weit entgegen. Neben Puffottern gibt es Baum- und Buschvipern. Ihr Markenzeichen ist ein hervorragend entwickelter Giftapparat. Darüber verfügen alle exotischen Vipern wie die Rhinozeros-Vipern, die Sandrasselotter und die gefährliche Gabun-Viper. Wie du links im Bild sehen kannst, ist sie so bunt gezeichnet wie ein orientalischer Teppich. Sie kann bis zu zwei Meter lang werden und hat vier Zentimeter lange Giftzähne.